Porling und Champignon

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 1.524 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Daniel224.

  • Hallo,

    habe heute beim Spazieren gehen an einem Kiesteich zwei Arten gefunden, einen Porling und einen Champignon.

    Bei den Champignons ist es schwierig, das weiß ich, aber vielleicht hat jemand eine grobe Idee.

    Der Porling war sehr gummiartig zäh, ich vermute auch ein nicht mehr ganz frisches Exemplar, machte teils schon einen etwas trockenen Eindruck.

    Hatte kein Messer dabei und habe ihn durchgerissen, ging ganz gut, halt wie ein Stück Gummi.

    Geruch eher unspezifisch, ganz leicht pilzig, aber eher nach dem Boden und dem verrottetem Holz, so wie morsches Holz eben.

    Der Champignon, fast direkt daneben.

    Beim Druck auf Stiel und Hut kein starkes gilben, eine verletzte Stelle rötend am Stiel.

    Geruch intensiv pilzig mit deutlich wahrnehmbarer Anisnote.

    Boden Sand und Kies, ist eine alte Kiesgrube. Bäume u.a. Ahorn, Birke, Hasel, Wildkirsche, Goldregen, Weißdorn, wilde Pflaumen und diverse Sträucher. Neben dem Weg Grasbewuchs, viel Löwenzahn, etwas Moos, diverse andere Pflanzen.

    Der Porling, vage Vermutung etwas in Richtung Schuppenporling, der Champignon, gar keine Idee, was es sein könnte.


    1. Porling


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    4.


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    6.


    7.


    8.


    9.


    10. Champignon, einer von den vielen Arten


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    13.


    14. Teilhülle entfernt um die Lamellen zu sehen, Huthaut abgezogen


    15. Das ist die Bruchstelle, als ich den FK am See auseinanderbrach, da ich kein Messer dabei hatte, Transport dann 10 min in der Hosentasche, da sieht man auch die rötende Stelle am Stiel


    16.


    LG

    Daniel

  • Hallo,

    der Porling ist der Schuppige (oder Schwarzfuß-)Porling - Polyporus squamosus.

    Der Sklerotienporling Polyporus tuberaster - hat nie einen schwarzen Stiel und ist fast immer zentral gestielt.


    VG Ulla

  • Hallo Ulla,

    vielen Dank für deine Einschätzung, hatte ich vermutet nach Literatur, das wäre dann auch ein Erstfund für mich, toll.

    Hallo coröhrling,

    ebenfalls lieben Dank für die Einschätzung.

    Den Porling hatte ich auch im Buch gesehen, aber das mit dem schwarzen Stiel passte nicht dazu.

    Was den Champignon angeht, der hat schon eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Stadtchampignon.

    Das ist ein ziemlich schwieriges Thema, ich kenne mich damit nahezu gar nicht aus.

    Ich erkenne, daß es welche sind, das war es dann auch.


    LG

    Daniel

  • Hi,


    ich hätte jetzt beim Champi auf A. bisporus gesetzt wegen des markanten Velums. A. bitorquis sehe ich da nicht.


    Auf jeden Fall Sektion Bivelares/Chitonioides passt hier. Beide genannten Arten gehören dazu.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo zusammen,

    ich schließe mich den Diagnosen Polyporus squamosus (Geruch geprüft? Mehl-Gurke?) und Agaricus bitorquis (Verhältnis Hutfleischbreite/Lamellenbreite) an.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Oerling,

    den Geruch habe ich gepfüft. Einen mehlig gurkigen Geruch konnte ich nicht feststellen bei dem Porling, eher unbedeutend, nichts auffallendes. Er roch nach morschem Holz. Der Fruchtkörper war aber auch nicht mehr frisch, schon ziemlich trocken. Werde das noch einmal testen, dort an dem Weg hatte ich noch weitere gesehen.

    Der Geruch des Champignons war intensiv pilzig mit einer deutlich wahrnehmbaren Note, die ich als Anis wahrgenommen hatte.

    Hatte heute einen weiteren direkt am Haus gefunden auf dem Randstreifen, der roch genau so, der war aber noch frischer, da meine ich auch eine minimale Note Marzipan gerochen zu haben, gerade so wahrnehmbar.

    Vielen Dank für die Einschätzung.


    LG

    Daniel

  • Hallo Oerling,

    das hat mir dann ja doch keine Ruhe gelassen und ich bin vorhin noch einmal kurz zum See.

    Habe einen frischen FK gefunden und ja, der riecht eindeutig gurkig/mehlig.

    In etwa so ähnlich wie Maipilze etc., die Maipilze sammel ich nicht, doch ein Bekannter meiner Eltern sammelt die seit Jahrzehnten, daher ist mir der Geruch vertraut, diverse weitere Arten haben ja auch diesen vergleichbaren Geruch, mal mehr oder weniger stark.

    Der erste war wohl scheinbar ziemlich trocken oder ich habe nicht genug dran gerochen.

    1. Fruchtkörper von heute, kleiner, deutlich weicher, frischer wirkend, Geruch deutlich erkennbar gurkig/mehlig, der teils schwarze Stiel zur Basis hin ist deutlich erkennbar, Fleisch im Stiel weißlich


    2. Unterseite


    LG

    Daniel

  • Vorweg, ich bin Anfänger.


    Ich fand auch, dass der Maipilz den selben Eindruck beim Riechen hinterließ, wie mein heute gefundener Schuppiger Porling. Der Pilz wurde abgekocht und die Brühe riecht und schmeckt gut. Das "Mehlige" beim frischen Pilz verstehe ich aber noch nicht. Für mich riecht es eher "Gurkig, säuerlich, aufdringlich" Aber ich nehme an, dass dies die individuelle Wahrnehmung ist. In jedem Fall sehr interessant. Die ~20 Minuten lang gekochten Pilze der Brühe waren dann sehr zäh und waren leider nicht mehr essbar. Die Brühe ist gut. Eher fleischig, weniger Pilzig. ich werde sie zum Ablöschen bei Angebratenem benutzen.

  • Hallo Hanshier,

    gurkig ist auch relativ, aufdringlich trifft es recht gut, der Geruch ist schon markant. Was die Gurken angeht, eher so wie bei Gurken aus dem Garten oder bei frischen Einlegegurken, mit den Gewächshausgurken aus Südeuropa eher weniger vergleichbar, finde ich. So Gurken mit einer dicken Schale und so einer "pickligen" Oberfläche.

    Die Geruchswahrnehmung ist sicher bei jedem etwas anders. Raucher z.b. haben da durchaus Veränderungen mit der Zeit. Manches muß man auch nur mal öfter gerochen haben.

    Aber der besagte Maipilz ähnliche Geruch, der ist schon sehr einprägsam. Da gibts ja noch diverses, was so ähnlich riecht.

    Zum essen sammel ich beide nicht, ging nur um die Bestimmung, bei Maipilzen bin ich mir noch nicht sicher genug, also defintiv erst, wenn ich das zu 100% kann. Die Porlinge werd ich vielleicht irgendwann mal testen, mal schauen. Kommt alles mit der Zeit.

    Von dem Standort da aber sowieso nicht, lag direkt an einer Hundewiese und knapp daneben eine stark befahrene Bahnstrecke mit Güterverkehr, keine gute Idee.


    LG

    Daniel

  • Die Brühe ist gut. Eher fleischig, weniger Pilzig. ich werde sie zum Ablöschen bei Angebratenem benutzen.

    Mit was für weiteren Zutaten hattest du die Brühe denn noch angesetzt?

    Klingt auf jeden Fall interessant, da ich ja auch vorrangig für die Küche sammle und gern an neuen Rezepten herumbastel.

    Das "Fleischige" bzw. "Fleischähnliche" findest du z.b. auch beim Riesenbovist, der hat so ein sehr mildes, an Geflügel erinnerndes Aroma, wenn man ihn paniert und brät.

    Oder beim Schwefelporling soll das auch so ähnlich sein, den habe ich bisher nicht probiert, den nennt man ja u.a. auch Chicken of the woods.

    Mal schauen, ob ich die mal etwas abseits von Bahn und Hundewiese finde, dann probier ich das auch mal aus.

    Werd mich mit denen mal etwas beschäftigen, die wachsen ja fast vor der Haustür.