Hallo zusammen,
bei unserem monatlichen APV-Treffen in der Kalkeifel gab es doch wieder einige Highlights,
Zuersteinmal kann man sagen das der Kronenbecherling ein extrem gutes Jahr zu haben scheint. Wir haben über ein sehr großes Gebiet verstreut unzählige Fruchtkörper angetroffen in unterschiedlichen Entwicklungsstadien. Irgendwann haben wir uns in der Tat gefragt, ob wir im dreistelligen Bereich landen. Es war wirklich verrückt:
01 Sarcosphaera coronarius - der Kronenbecherling:
Auch zahlreiche frische, noch geschlossene Fruchtkörper:
Es hatte schon etwas ...
An einer Stelle gemeinsam mit 02 Tarzetta spec (oben etwas rechts von der Mitte); außerdem versteckt sich im Bild noch ein Schneckling (links vom Kronenbecherling), dazu später mehr
Tarzettas waren an verschiedenen Stellen zu finden, ein Myzel in einem weitestgehend reinen Fichtenbestand (Laubbäume über 10m entfernt):
Weiter gabs Unmengen an 03 Helvella acetabulum - die hochgerippte Becherlorchel:
Hier ein besonders kreativ gewachsenes Exemplar, leider auch schon angetrocknet:
Außerdem noch eine einzelne Spitzmorchel, vermutlich eine etwas komisch geformte und auch bereits angetrocknete:
04 Morchella elata (nein, die ist nicht halbfrei
Weiter ging es mit zahlreichen Maipilzen. Bilder dazu erspare ich euch jetzt einmal.
Wir fanden auch zahlreiche Inocyben. Unter anderem eine sehr süßlich riechende mit durchaus stämmiger Statur, Hut 4cm,
Hier kommt ggf. 05 Inosperma bongardii cf in Betracht. Dafür sprechen durchaus der starke süßliche, wohlduftende Geruch sowie Makro und auch Mikromerkmale. Ob es sich ggf. auch um I. pisciodorum handeln könnte, muss ich mal nach dem Trocknen herausfinden. Der Geruch war schon sehr intensiv süßlich, angenehm.
Leider nur Quick and Dirty-Bilder:
Das Röten ist deutlich zu erkennen. Den intensiven süßlichen Geruch hatte ich bereits erwähnt. Das ganze eben auch auf Kalk und unter Buche!
Mikrobilder:
Sporen ovoid, teils amygdaliform wirkend (einseitig abgeflacht): 12,4-13,6 µm (av. 13,2 µm, SD 0,4 µm) x 7,2-8,2 µm (av. 7,7 µm, SD 0,3 µm); Q = 1,6-1,8 (av. 1,7, SD 0,1)(n = 8)
Cheilos in KOH3%
Cheilos teilweise mit bräunlichem Inhalt:
HDS:
Besonders interessant dann auf einmal: 06 Ganoderma lucidum - der glänzende Lackporling:
ein ausgewachsenes Exemplar auf der Wurzel am Boden und ein frisches, gerade sprießendes Exemplar auf dem Stumpf
Babys
Zu guter Letzt noch wieder ein Fall für "nicht sauber dokumentiert" leider:
Wie oben bereits erwähnt, fand sich neben einem Kronenbecherling noch ein kleiner 07 Hygrophorus spec. - Schneckling. Vor lauter lauter wieder keine Frischpilzfotos gemacht.
Er erinnerte mich irgendwie an Hygrophorus pustullatus. Also auch nicht reinweiß und am Stiel auch etwas punktiert wirkend. Eine ziemlich kleine Art (2cm Hutdurchmesser) unter Buche, Fichte, entfernt auch Kiefer.
Leider auch nicht ganz mit Stielbasis aus dem Wurzelwerk entnommen bekommen zeigt er keine KOH-Reaktion am unteren Ende des noch vorhandenen Stielteils.
Mir ist später zudem eingefallen das pustullaris vermutlich nicht auf Kalk vorkommt. Tja, was es sonst sein kann, weiß ich leider nicht. Nur ganz furchtbare Studiofotos des herumgereichten Pilzes (ich entschuldige mich schon mal im Voraus dafür):
Hygrophorus stimmt aber auch schon wegen des Ixotrichoderms in der HDS:
Sporen: 8,6-9,3 µm (av. 8,9 µm, SD 0,3 µm) x 5,4-6,1 µm (av. 5,7 µm, SD 0,2 µm); Q = 1,4-1,6 (av. 1,6, SD 0,1)(n = 6)
Naja, das wird wohl so nichts mit der Bestimmung. Immer direkt sauber dokumentieren beim Auffinden
Ich hoffe ihr habt trotzdem ein paar Eindrücke gewonnen. Ein sehr schöner, sonniger Tag in der Eifel und im Anschluss gabs noch Kaffee und Flammkuchen.
LG Sebastian