Des Lila Austers Pilzzucht

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  • Heute morgen noch mal rein geguckt, die Kiste hat 96% Luftfeuchtigkeit innen. Das ist so ziemlich perfekt. Wenn das jetzt noch mit dem CO2 passt, dann wäre das hier die absolute Alternative zum Pilzzelt. Viel einfacher zu bauen, viel günstiger und weniger fehleranfällig. Und es geht weniger Luftfeuchtigkeit in den Raum drumherum. Man könnte, sofern man die Kisten wirklich luftdicht bekommt, wahrscheinlich noch eine zweite Kiste per Luftschlauch hinten ran hängen, das müsste Volumentechnisch eigentlich passen. Dann hätte man eine Pumpe die beide Kisten zeitgleich befeuert.

  • Update zu den Klonversuchen:


    Die Kräuterseitlinge aus dem Bio Laden ließen sich hervorragend klonen und sind einsatzfähig. Einen all in 1 Block habe ich hiermit bereits beimpft.


    Die Shiitake aus dem Supermarkt sind ebenfalls sehr gut eingewachsen in die Flüssigkeit, ich werde am Wochenende hiermit zwei all in one Blöcke herstellen, habe extra Eichenpellets gekauft.


    Eine gefundene Krause Glucke habe ich ebenfalls versucht zu klonen, leider scheinen alle Gläser kontaminiert und die Proben zeigen kein sichtbares Wachstum. Mal gucken ob da noch was kommt und man ggf. Mit Nährboden und überimpfen die Kultur sauber kriegen kann.


    Der wilde Lungenseitling/Sommerauster wächst auf einmal scheinbar ins Medium, nach über einem Monat Stillstand. Leider inklusive Kontamination (Trübung der Flüssigkeit, Hier gilt das gleiche wie für die Krause Glucke).


    Ich habe außerdem wilde Stockschwämmchen gefunden und geklont, die scheinen gut einzuwachsen in die Flüssigkeit! Bis jetzt keine Konti sichtbar, scheint ein Erfolg zu werden. Muss mir dann nur die Stockschwämmchen noch vom PSV bestätigen lassen, wenn die Zucht klappt.


    Der Chestnut Block im Zelt scheint übrigens langsam zu fruchten, was mich sehr freut. Die Austern und der Lungenseitling im Zelt sind immer noch ohne Primordien. Der zweite Stachelbart scheint leichte Ansätze zu zeigen, der erste fruchtet recht gut.


    Die Maitake können in ein paar Tagen in die Fruchtung, die ersten Ansätze von "Fingern" sind da. Wenn die etwas größer sind geht's ab in die Box zum fruchten.


    Die neue Zuchtbox scheint ein voller Erfolg zu werden, sie ist bei 98% Luftfeuchtigkeit und es geht kaum überschüssiges Wasser in den Raum. Das Pilzzelt hingegen befeuchtet den ganzen Raum mit.

    Der Wasserverbrauch der beiden ist krass unterschiedlich, wobei die Box, trotz nur ca. 5% des Wasserverbrauches des Zeltes, die Luftfeuchtigkeit konstanter und höher hält als das Zelt.


    Alles in allem also viele Schritte nach vorne gemacht!


    VG

    LA

  • Der erste Maitake ist heute in die Fruchtungsbox gezogen! So soll er aussehen, bevor man den Beutel öffnet. Ich habe ihn nur runter geklappt, um ihn nach der ersten Fruchtung wieder verschließen zu können, zwecks zweiter späterer Fruchtung.



    Außerdem wachsen die Chestnuts gut weiter:


    Und der Lionsmane bzw. Igelstachelbart sollte bald erntereif sein.


    VG!

    LA

  • Der Stachelbart ist noch etwas größer geworden und wurde heute morgen von mir geerntet. 450 g sind es geworden. Das ist ok für den ersten Flush. Nicht atemberaubend, aber ok. Wenn da noch 1-2 ähnliche Flushes bei rum kommen, ist die Effizienz gut.


    Der Maitake hat in der Pilzzuchtbox angefangen wieder so zu wachsen wie im geschlossenen Beutel, d.h. es war entweder zu viel CO2, oder zu hohe Luftfeuchtigkeit. Ich habe ihn nun ins Zelt gestellt, wo er nun scheinbar gut zu fruchten anfängt. in dem Raum ist es allerdings recht kühl mitlerweile, bei 17-18° C wachsen die Pilze recht langsam. Wenn das noch etwas weiter sinkt, kann ich anfangen Enoki (Samtfußrüblinge) zu züchten. Ich werde mir dann auch einen wilden Austernstamm suchen. Ich weiß noch wo ich letztes Jahr welche gefunden hatte. Hoffentlich steht der alte Kirschstamm noch.


    Die wahrscheinlichen Stockschwämmchen sind sehr gut in die Nährlösung übergegangen, keine Konti erkennbar. Außerdem habe ich 2 Shiitake blöcke beimpft. Der Kräuterseitlingsstrohblock scheint kontaminiert, rein geruchstechnisch bewertet. Ich lass ihn einfach weiter wachsen, mal gucken was passiert. Derweil werde ich dann noch 2 Stockschwämmchenblöcke klar machen die Tage.


    Stockschwämmchen scheinen enorm von sehr hohen Mengen Zuschlagsstoffen zu profitieren. Ich werde deshalb mit 500g Haferflocken auf 1kg Holz arbeiten + ca. 70g Bierhefe. Das wird hoffentlich die Fruchtung beschleunigen. Evtl. mache ich auch einen Test, einen Block mit 500g Haferfflocken, einen mit 750g. Mal gucken welcher zuerst fruchtet.


    VG


    LA

  • Wie hats geschmeckt?

    Erwartungsgemäß sehr sehr gut. Igelstachelbart ist für mich einer der allerbesten Speisepilze. Konsistenz eher fest, aber nicht zu fest, geschmacklich volle Pulle Waldpilzaroma. Sehr flexibel in der Küche einsetzbar, auch mega lecker paniert und fritiert. Geht aber auch super in Suppen und Eintlöpfen oder eben acuh einfach in Butter gebraten mit Salz und Pfeffer.

  • Die Chestnuts von den Fotos mussten leider in die Mülltonne wandern. Fingen hart an zu stinken und zu schimmeln. Das kommt davon, wenn Trauermücken und Fruchtfliegen Zugang zum Mycel bekommen und Sporen verbreiten. Ich werde jetzt meine Pilzzuchtbox optimieren, damit sowas nicht mehr vor kommt und ggf das Zelt in Rente schicken. Oder evtl. Für Ausnahmen noch stehen lassen. Mal gucken. Die anderen Blöcke im Zelt fruchten auch nicht vernünftig, bis auf den pom pom.

  • Es rumpelt in der Pilzbox!


    Habe einen neuen Maitake rein gesetzt und mich dazu entschlossen den da jetzt, komme was wolle, drin zu lassen um zu gucken was passiert. Der hat scih auch schon angefangen zu entwickeln, ich bin gespannt ob das was wird. Der Maitake der aus der Box ins Pilzzuchtzelt gewandert ist dümpelt so ein bischen vor sich hin, mal gucken was da noch passiert.


    Derweil fruchtet der Piopino in der Box munter weiter, habe noch ein paar Zusatzfruchtungen, die unter der Folie lagen, frei gelegt. Leider hat sich auf der freigelegten Stelle ein verdächtiger Belag gebildet, könnte grüner Schimmel sein. Der ist vor dem Sporen erstmal weiss und manchmal schwierig vom Mycel zu unterscheiden. Ich hoffe das das Mycel vom Piopino ist, fürchte aber das das was anderes ist.


    Der Amerikanische Stachelbart... Trommelwirbel.... fruchtet! Und das nich zu knapp! Viele kleine Stacheln bilden sich am Öffnungsschlitz, ein größerer Gnubbel war unter der Folie und ist jetzt freigelegt. Der nimmt auch richtig Fahrt auf. Hat ewig gebraucht der Gute, aber was lange wärt wird scheinbar endlich gut.


    Den Lungenseitling habe ich mal vorsichtig etwas angeraut auf der Oberfläche um eine Fruchtung zu induzieren. Das klappt bei vielen Arten, ob das bei ihm auch funktioniert, weiß ich nicht. Das dauert mir alelrdings mitlerweile wirklich viel zu lange mit dem.


    Zwei All in One Blöcke Shiitake durchwachsen gerade prächtig, also die Körner, so in ner knappen Wochen sollten die bereit sein zum durchschütteln und verteilen der Körner.


    Außerdem habe ich das Substrat für 2 Blöcke Stockschwämmchen angesetzt. 33% Haferflocken, das soll wohl bei Stockschwämmchen die Fruchtung erleichtern, wenn man sehr viele Zuschlagsstoffe verwendet. Wir werden sehen! Vor allem interessiert mich natürlich, ob das wirklich Stockschwämmchen sind, die ich da aus dem Wald geklont habe.

  • Das mit der Pilzbox ist echt spannend, das muss ich mal nachbauen. Vielleicht in den Wintermonaten :)

    Ich muss da eigentlich noch eine Fruchtung einer CO2-empfindlichen Sorte drin nachvollziehen. Austern oder Lungenseitlinge. Daran würde man sehen ob da genügend Luftausstausch drin stattfindet. Ansonsten will ich ja jetzt nicht sagen das meine Entwicklung hier ziemlich genial ist... aber sie ist schon ziemlich genial. :D


    Sie ist so brutal simpel, günstig, effizient und leicht zu bauen..... ich bin echt begeistert davon. Nur die Tatsache das in meinem Zuchtzimmer zur Zeit nur 16-17 Grad herrscht, macht die Sache etwas schwierig. Das dauert alles so lange mit dem Wachstum. Ich hab noch ne zweite Box hier, müsste mir theoretisch nur einen zweiten Eimer und ne Pumpe kaufen, dann könnte ich mal gucken ob sowas theroretisch auch ohne Störung im Wohnzimmer platziert werden könnte.


    ... ok, ich bestelle die Pumpe. Eventuell reicht als Wasserbehälter ja auch schon einfach ein Wasserglas ohne Blähton.


    Hach, ich liebe Experimente.

  • Ich lese hier von Anfang an mit Begeisterung mit und wollte Dir an der Stelle mal ein Danke aussprechen: es ist faszinierend, mit wie viel Hingabe und Kreativität Du Dich dem Thema Pilzzucht stellst und uns anderen alle daran teilhaben lässt. Zumindest ich fühle mich oft wie "direkt vor Ort". Danke dafür!

  • Ich lese hier von Anfang an mit Begeisterung mit und wollte Dir an der Stelle mal ein Danke aussprechen: es ist faszinierend, mit wie viel Hingabe und Kreativität Du Dich dem Thema Pilzzucht stellst und uns anderen alle daran teilhaben lässt. Zumindest ich fühle mich oft wie "direkt vor Ort". Danke dafür!

    Das freut mich ungemein!


    Denn werde ich nachher mal ein paar Fotos vom Ist-Zustand nachreichen. :)

  • Das mit der Temperatur würde ja passen, ich habe einen Kellerraum wo die Heizungsrohre durchlaufen, da sind konstant ca 24 Grad. Was ich an der Box am genialsten finde ist dass dadurch die Sporenbelastung minimiert wird. Hatte vorher eine Pilzzuchtbox mit Rosenseitlingen im Keller stehen und da war hinterher das Regal rosa. Und zum ständigen einatmen sollen die ja auch nicht so gesund sein.

  • Nee, gerade Seitlinge haben sehr agressive Sporen. Da kann man schnell mal Probleme mit bekommen. Profis gehen deshalb auch meist nur mit richtigem Atemschutz in die Zuchträume dieser Arten, wenn sie sporen.


    24 Grad ist schon ziemlich hoch. Für einige Arten super, für andere zu viel. Muss man ausprobieren. Mit so 20 Grad liegt man eigentlich in nem guten Mittelwert. Kommt aber immer auf die Sorten drauf an. Rosenseitlinge brauchen z.B. deutlich mehr. Enoki hingegen wesentlich weniger. Kommt immer drauf an. Auch in punkto Kontaminationsrisiko ist weniger Temperatur hier mehr, da sich bei höheren Temperaturen Bakterien und Schimmel ungleich schneller vermehren.


    Man kann also nicht verallgemeinern. Meine Wunschtemperatur wäre wohl 21 C.

  • Draufsicht:


    Piopino mit abgekratztem Schimmel drumherum, man sieht kleinere Fruchtungen oben drüber und rechts oben in der Ecke:


    Maitake in der Box:



    Amerikanischer Igelstachelbart freigelegt von unter der Folie:


    Selber Block, Wachstum am Schnitt, gestern noch ungefähr zehn fach kleiner (kein Witz):


    Draufsicht zur Größenabschätzung Amerikanischer Stachelbart:

  • Man kriegt die Temperatur sicher noch runter wenn man die Tür anlehnt. Muss mal schauen, wo sich das dann einpendelt. Gibt es zu dem Thema eigentlich empfehlenswerte Literatur, oder findet man alles notwendige auch online? Würde mich da gerne mal ein wenig einlesen.

  • Die Entwicklung ist zu schnellebig, da gibt es keine vernünftige Literatur zu. Musst dich online einlesen. Youtube und co sind ganz gute Startpunkte. Man muss nur die richtigen Channels finden. Gibt leider auch viel Mist...

  • Ich muss da eigentlich noch eine Fruchtung einer CO2-empfindlichen Sorte drin nachvollziehen. Austern oder Lungenseitlinge. Daran würde man sehen ob da genügend Luftausstausch drin stattfindet.


    Wünsche werden wahr!


    Ich habe heute den vermeintlichen "Stachelbart" noch mal genauer angeguckt... hatte mich schon gewundert das der so früh anfängt zu stacheln. Nun, es ist kein Stachelbart. Es ist entweder Lungenseitling oder Espen-(Sommer)-auster. Auf Grund der Stiellänge tippe ich auf Lungenseitling, da die von mir gezüchtete Sorte erfahrungsgemäß längere Stiele hat. Oder es ist eine Espenauster unter CO2-Stress. Wir werden sehen. In jedem Fall fruchtet nun eine CO2-empfindliche Sorte in der Box und wir können darüber sehen wie gut der Luftaustausch funktioniert. Falls er nicht gut funktionieren sollte habe ich allerdings auch schon Ideen ;) .


    VG!


    LA


    Das ginge noch als Stachelbart durch:


    Das hier aber beim besten Willen nicht mehr, man beachte die Köpfchen: