Lorchelglück und zwei Rötlinge

  • Hallo zusammen


    Bei einer kleinen Wanderung mit meinen Kindern im montanten Fichten-/Lärchenwald hatte ich heute das Glück, zwei nicht ganz alltägliche Scheibenlorcheln zu finden:


    Gyromitra geogenius


    Wie man an dem einen Fruchtkörper schon vermuten kann, war er reif. Die Sporen zeigen die typischen Wölbungen an den Enden.


    Hier nochmal in Brilliantkresylblau.



    Die zweite Lorchel suche ich schon lange: Gyromitra leucoxantha

    Jaja, es ist keine Musterkollektion.


    Die Fruchtkörper sind wohl erst 90% reif, aber man sieht bereits, dass die Auswüchse anders sind, es bilden sich zweihöckerige Anhängsel.

    Ich lasse sie noch ein paar Tage reifen und schaue ob die noch deutlicher werden.



    Der erste Rötling ist ein klarer Fall. Frühling, traniger Geruch, kegeliger Hut, das muss Entoloma hirtipes sein.


    Die Sporen sind eine Spur zu klein, aber das will ich jetzt nicht überbewerten.


    Lamellenschneide steril mit zahlreichen Cheilozystiden


    HDS inkrustiert



    Der zweite Rötling ist etwas kniffliger. So richtig zufrieden bin ich mit meiner Bestimmung nicht, weil Jahreszeit und Habitat falsch sind.

    Vielleicht hat jemand eine bessere Idee?

    Entoloma cf. ortonii

    Geruch sehr schwach, etwas säuerlich vielleicht.

    Hut fein radialfaserig, so dass ich auch in der Untergattung Inocephalus gesucht habe. Dort will aber gar nichts passen.


    Sporen recht klein (8-10 x 7-8.5 µm) und subisodiametrisch. Schnallen vorhanden, Basidien 4-sporig. Keine Zystiden.


    HDS inkrustiert



    Ach, fast vergessen, einen Champignon gab es auch. Anisgeruch, langsam gilbend, also irgendwas um Agaricus arvensis.

    Habe ihn aber nicht genauer untersucht.



    Nebst den Pilzen lohnte sich die Wanderung natürlich auch sonst in jeder Hinsicht.

    In der Höhe fängt der Frühling gerade erst an, eine Spitzmorchel war auch noch da.



    Viele Grüsse

    Raphael