Exkursionen zum Pilz des Jahres 2023 – Mitrula paludosa, der Sumpf-Haubenpilz

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  • Hallo,


    nach dem ich in den letzten Tagen wiederholt auf der Suche nach dem Pilz des Jahres 2023, Mitrula paludosa, dem Sumpf-Haubenpilz war, kann ich heute Vollzug vermelden.


    Mitrula paludosa, kommt in feuchten, sumpfigen Gebieten vor. Benötigt wird organisches Material, welches sich in der Feuchtigkeit zersetzt. Dazu sauberes, reines Wasser.


    Wie immer suche ich zuerst in der näheren Umgebung meines Wohnortes. Hier habe ich alle mir bekannten Bäche mit sauberem Wasser, feuchten und sumpfigen Stellen abgesucht – ergebnislos.
    Unterwegs an 2 Bachläufen in Wäldern und in einem Sumpfgebiet.


    Gestern war ich unterwegs vor der Haustüre, es ist staubtrocken, alle feuchten Stellen habe ich mit vertrocknetem Sphagnum vorgefunden. Ich muss an anderer Stelle suchen…


    Durch eine von mir vor 3 Jahren durchgeführte Kartierung im Gebiet zwischen Bad Elster im Vogtland und Tschechien, kenne ich dort einige sumpfige Stellen und Bäche. Diese Stellen waren heute mein Ziel.


    Am Parkplatz angekommen wollte ich dann rund 2 km bis zur Grenze einem Bachlauf folgen und sumpfige Stellen beidseits erkunden.

    Ausgerüstet mit meiner „großen Kamera“ und langschäftigen Stiefeln begann die Exkursion.


    An einer Stelle, an welcher der Bach sein steiniges Bett verlässt, befindet sich eine sumpfige Stelle. Der Bachlauf wird von Erlen und wenigen Fichten gesäumt.





    Die sumpfige Stelle riecht faulig; nach Moor. Es wächst Scharbockskraut, Schachtelhalm und Sumpfgras in dem moorigen Stellen. Das Wasser steht bis zu 4 cm hoch. Das Wasser fließt sehr, sehr langsam, aber es fließt. Man sieht das in manchen meiner Bilder, welche aus Stackings berechnet sind. Die auf dem Wasser liegenden Pollen bewegen sich während der einzelnen Aufnahmen und bilden so Kriechspuren im fertigen Bild.


    Und da standen sie dann einfach so rum, die Mitrula paludosa. Wenn sie da sind, sind sie mMn sehr leicht zu sehen; das kräftige Gelb fällt sofort auf.






    Und es sind nicht wenige zu finden gewesen. Ich schätze, dass an der Stelle mit rund 6 m² 200+ Exemplare stehen. Und es kommen noch viele nach. Die Population ist noch jung, es gibt viele kleine Fruchtkörper, welche eben erst am Entstehen sind.


    Der Boden ist sehr locker und besteht aus verrottendem Laub. Das verrottende Laub riecht faulig, wenn man herausholt. Hineintreten in den Sumpf geht nicht, man versinkt ziemlich tief. Und ich will auch nicht mehr als nötig zertreten.


    Die Gesamtsituation zum Knipsen ist nicht ganz einfach. Man will nichts unnötig kaputtmachen. Das Stativ steht im Schlamm/Moor und der Blendschutz vom Objektiv ist bereits im Wasser, wenn man die kleinen Pilze seitlich ablichten will. Zum Glück kann ich die Kamera mittels eines Tabletts Fernbedienen und kann einige Meter weiter weg entspannt an einem Baum lehnen, während die Aufnahmen erfolgen... :gcool:




    Leider ist auch hier alles voller Pollen, was in den Bildern deutlich zu sehen ist; aber das ist nicht zu ändern.







    "Kriechspuren", entstanden durch sich mit dem Wasser bewegende Pollen während der Einzelaufnahmen zum Stacking:




    Nach 1 h vor Ort konnte ich den Rückweg antreten. Im Studio folgten noch einige Makros und ein Längsschnitt. Das gelbe Kopfteil sowie der Stiel sind hohl. Geruch nicht vorhanden. Die Stiele sind fast durchsichtig.







    Die Pilze sind im Kühlschrank, wenn ich Zeit finde, will ich noch mikroskopieren.


    Ich hoffe, wie immer, ihr hattet an meinem Kurzbericht etwas Freude beim Ansehen und Lesen,

    Grüße,

    Steffen

  • Hi Kücki,


    leider ist halt alles voller Pollen... Aber was will ich machen, wegzaubern geht nicht.


    LG,

    Steffen

  • Fantastisch Steffen!!! Tolle Bilder! Ich gratuliere Dir zum Fund :gbravo:

  • Hallo Steffen,


    da hat es also doch noch geklappt und Du hast es dir verdient.. Da kann ich nur gratulieren.


    VG Jörg

  • Och mit Photoshop geht sowas schnell weg 😉, die Fundstelle hast du gut beschrieben, sehl langsam fließend mit fauligem Laub, so sieht das bei meinen Stellen auch aus, und trocken fallen darf sie natürlich auch nicht, wenn dort auch Erlen sind hast du auch gute Aussichten in etwas schneller fließenden Bereichen Vibrissea truncorum, an sehr alten und lange im Wasser liegenden Hölzern, zu finden!


    LG, Chris und Glückwunsch zum Fund!

    ...........................:snail:

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  • Hi, Glückwunsch ! Ich suche noch, bei mir ist alles schon wieder zu trocken oder fließt nicht... :(

    Aber ich gebe noch nicht auf. Tolle Fundbeschreibung!

    LG Hilni

    Liebe Grüße aus dem Vogtland

    die Schwarzhex

    :gwinken: Sandra

    (PC 100 - 10 (fürs APR 2020) = 90 - 15 (APR 21) = 75-10 (APR22) = 65 + 7 (APR 22 Auflösung) - 5 (Rätsel-Gedicht)= 67 - 10 (APR 23) = 57 + 5 Gnanzierung = 62 - 10 (Ast-Wette gegen Björn) = 52 )

  • hilmgridd


    Hallo Sandra,


    danke, "nie aufgeben" ist genau die richtige Einstellung. :gnicken:


    Was ich im Bericht vergessen habe, Mücken und Kriebelmücken waren sofort zur Stelle! Aber ich hatte Autan im Rucksack. Das hilft gegen diese Plagegeister wirklich.


    LG,

    Steffen

  • Hallo lieber Steffen


    Ich kann da nur staunen über solche unglaublichen Aufnahmen! Einfach faszinierend.


    Vielen Dank und beste Grüsse

    Corinne

    Hinweis: Mit meinen Beiträgen und Kommentaren kann ich keine Tipps/Empfehlungen zum Verzehr abgeben. Zur Pilzbestimmung für Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.

  • Mücken und Kriebelmücken waren sofort zur Stelle!

    Ich habe mir in den letzten Tagen einige winzig kleine Zecken eingehandelt weil ich im etwas höheren Bewuchs gewerkelt habe. Mit denen ist nicht zu spaßen. Musste in der Vergangenheit schon wiederholt gegen Borelliose behandelt werden.

  • ... Zecken hatte ich dieses Jahr schon viele.


    Wenn man Borreliose hat, das ist natürlich übel.