Gelöst: Russula violeipes

Es gibt 33 Antworten in diesem Thema, welches 5.191 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Daniel224.

  • Hallo.

    Zu den im vorherigen Beitrag genannten Merkmalen käme noch eine gummiartige Huthaut, welche recht leicht abgezogen werden kann. Was für Farben zeigen sich beim Abziehen der Huthaut bei dieser Art? Dazu habe ich leider keine Kenntnisse.

    Weitere Frage wäre bezüglich des Hutrandes.

    Ist der bei R. violeipes auch so stark gerieft?


    LG

    Daniel

  • Hallo Michael,


    der große Grüne sieht auf Grund der starken Eisensulfat-Reaktion schwer nach r. heterophylla. Die Eisensulfat-Reaktion würde bei r. aeruginea anders ausfallen. R. heterophylla kann man schnell mit dem Mikroskop durch die "crins" in der Hutmitte absichern.

    Die zwei kleinen Täublinge sind von der Hutfärbung entweder Frauen- oder Papageientäubling. Ersterer macht eine leicht grüne Reaktion mit FeSO4 und ionochlora ein zartes orange (aber nicht so heftig wie auf Deinen Bildern. Einfach mal FeSO4 auf den Stiel bringen.

    Die letzten großen Täubling mit dem rosa überhauchten Stiel sind vermutlich ionochlora. Manchmal haben die einen leicht rötlichen Stiel.

    R. violeipes kann man im Feld ganz einfach an der Hubeschaffenheit erkennen. Sie haben eine wachsartige Konsistenz. Einfach mal mit dem Finger drüber streichen. Das fühlt sich wachsig an ;)

    Achso, hatten die Täublinge brüchige Lamellen? Wenn nein, dann Frauentäubling. Aber, machmal zeigen auch schon etwas ältere, angetrocknete FK nicht brüchige Lamellen :(


    LG, Andreas

  • Vielen Dank für eure zahlreichen Beiträge und sorry für die späte Antwort, war eine stressige Woche inklusive "Feiertagsarbeit" bei mir :)


    Es ist tatsächlich Russula violeipes gewesen, muss aber dazu sagen, dass ich die Art seit Jahren regelmäßig und gerne sammle, ich in all den Jahren sicher schon weit über 100 FK der Art in der Hand hatte und ich die in allen anderen Habitaten nicht im Ansatz so farbvariabel gefunden habe. Zeigt einfach wieder, dass man sich bei den Täublingen auf (fast) nichts verlassen kann.


    Fruchtkörper von R. violeipes mit mehr oder weniger komplett weißlichem Stiel finde ich regelmäßig. Auch mal eher grüngelblich gefärbte Exemplare + weißem Stiel. Aber violettgrüne Hutfarben (völlig ohne Gelbanteil) und weißem Stiel hatte ich von der Art noch nie bzw. so auch überhaupt auf dem Schirm, dass die das so kann. In die Richtung habe ich beim Bestimmungsversuch deshalb auch gar nicht gedacht.

  • TheWrestler

    Hat den Titel des Themas von „Extrem farbvariabler Täubling - evtl. Russula ionochlora?“ zu „Gelöst: Russula violeipes“ geändert.
  • Hallo,

    also doch R. violeipes. Da sieht man wirklich mal, wie variabel die Arten sein können.

    Was die Küche betrifft, das wär bei den vermuteten Arten ja egal gewesen, aber wenns ums exakte bestimmen geht, schon teils schwierig.


    LG

    Daniel

  • Wie bist du denn jetzt genau drauf gekommen?

    Hast du die mikroskopiert?

    Eine Pilzfreundin hat ihn mir unters scharfe Glas gelegt. Selbst wär ich bei den Farben von allem ausgegangen, aber nicht von einem Pfirsichtäubling. Ich würde sogar soweit gehen, dass die Art bei solch krass abweichenden Farben (zumindest für Täublings-Laien wie mich) unbestimmbar ist. Standardmäßig kenn ich die Art mit diesen Farben:


  • Hi,


    bin auch kein Experte, habe das Thema aber gerne mitverfolgt (cool übrigens, dass es aufgelöst wurde!). Und weil es so schön geschrieben ist, wollte ich das teilen:

    aus: Gminder, Böhnig: Welcher Pilz ist das?, Kosmos, 2007


    Ob die Mischung auch so grün wird, sollten wir testen (mmmmhh ;))


    Grüße

    Peter

  • Hallo,

    ja dann ist die Sache ja klar, wenns unterm Mikro deutlich ersichtlich war. Toll, interessant.

    Da kann mal sehen, wie variabel das ausfallen kann.

    Was die Genießbarkeit angeht, nach Täublingsregel wäre er essbar.

    In dem Fall sogar lecker :)


    LG

    Daniel