Unbekannter Hyphomycet (weiß, kugelig, gestielt)

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 1.681 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von nobi_†.

  • Hallo, liebe Freunde der besonderen Pilze.


    An Hirschlosung entdeckte ich kürzlich gesellig wachsende, recht auffällige Hyphomyceten.

    Nie zuvor hatte ich etwas ähnliches gefunden. ==Gnolm11

    Vielleicht hat ja jemand von euch (z.B. thorben96, Mreul) so etwas schon einmal gesehen und kann mir einen Wink geben?


    Die Stiele der Synnemata waren hyalin und verdreht-gewunden, sie waren auffällig lang, sicher > 2-3 mm bei einer Breite um 40 µm.

    .

    Die kugeligen, schmutzig-weißen bis blass cremefarbenen Köpfchen hatten einen Durchmesser von 300 bis 600 µm.

    Bei Reife kollabierten die Stiele und die Köpfchen lagen dann auf dem Substrat. Diese beinhalteten Tausende hyaline elliptische Sporen.






    Konidienträger konnte ich nicht entdecken.

    Ich bin für jeden Hinweis dankbar.


    LG, Nobi

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    Chips: 72

    Einmal editiert, zuletzt von nobi_† ()

  • Hallo Nobi,


    das ist ein Zygomycet, aber welcher weiß ich nicht.

    Meine Tendenz geht in die Richtung Mucor.


    VG : Thorben

  • Vielen Dank, Thorben! :thumbup:

    Meine Tendenz geht in die Richtung Mucor.

    Da werde ich mal bei den Mucorales weitersuchen.

    Vielleicht wissen ja die "Schimmelpilzler" Goldröhrling oder Climbingfreak etwas dazu?


    LG, Nobi

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    Chips: 72

  • Hi,


    bei den Zygos bin ich raus.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Eher glatt als warzig.

    Schwer zu beurteilen, da unterm Mikro keine Hülle mehr zu sehen war.


    LG, Nobi

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    Chips: 72

  • Hallo Nobi,


    das ist auf jeden Fall kein Synemata, das ist der Konidienträger und der hyaline Stiel ist das Stielchen, auf dem das Sporangium (die "Hülle" mit den Sporen) aufsitzt. Ja, ich würde hier auch einen Zygomycet sehen und ja, so sieht Mucor aus. Ob es auf Dung allerdings noch andere, ähnlich aussehende Pilze gibt, weiß ich natürlich nicht.


    Was den Mucor eindeutig bestätigen würde: Wenn man den präpariert und unter dem Mikro anschaut, geht immer die Hülle kaputt und man findet sie unzähligen Sporen. Was Du aber sehen müsstest wäre die Columella, die bleibt erhalten. Das sehe ich auf deinem Mikrofoto leider nicht.


    Liebe Grüße

    Kerstin

  • Danke für Deine Antwort, Kerstin! :thumbup:

    Was den Mucor eindeutig bestätigen würde: Wenn man den präpariert und unter dem Mikro anschaut, geht immer die Hülle kaputt und man findet die unzähligen Sporen.

    Soweit passt es! :)

    Was Du aber sehen müsstest wäre die Columella, die bleibt erhalten.

    Ich habe heute noch mehrere Köpfchen unters Mikro gelegt. Ergebnis: Keine Columella. :(

    Mit folgenden Bildern kann ich noch ergänzen.


    Statt Columella ein Wirrwar von Hyphen.



    Stiel mit langgestreckten Zellen.



    Hyphen des Köpfchens, rechts oben Stielansatz



    Verzweigte Hyphen (5-8 µm breit) und Sporen



    Ich glaube zwar nicht, dass die Bilder weiterhelfen, aber sie sollten zumindest die Mucorales ausschließen.

    Oder doch nicht?

    Eigentlich schade, dass so ein auffälliger Pilz nicht bestimmbar zu sein scheint! :rolleyes:


    LG, Nobi

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    Chips: 72

  • Nach neuer Bildlage sind das tatsächlich Synnemata. ==Gnolm11

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


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  • Ja, tatsächlich, da hat sich ein Pilzchen einen Streich mit uns gespielt und sich als "Mucor" getarnt.... :giggle:


    Also ich würde nun Mucorales auch ausschließen....und wäre auch bei einem Synnemata. Ich blättere noch mal durch meine Schimmelpilzbücher und schaue, ob ich was passendes finde, was dem ähnlich sieht....


    Bis später,

    Kerstin

  • Hallo zusammen,


    für mich sieht das eher aus als ob Fremdhyphen am Werk sind.

    Schaut man sich Bild 1 an, dann kann man einzelne Hyphen sehen die den Stiel hochklettern oder winden.


    VG : Thorben

  • Hallo zusammen,

    das ist ein bisschen wie die Suche der Nadel im Heuhaufen, da ich noch nicht so richtig sehe, welche Konidiogenese der Pilz macht. Deshalb kann ich jetzt erst mal nur anhand der Bilder vergleichen, was ähnlich aussieht (mit Seifert: The genera of Hyphomycetes). Gloeosynnema ochroleucum bildet (lt. Bildvergleich) solche Synnemata mit Köpfchen obendrauf, die Sporen passen von der Form her auch.


    An Fremdhyphen mag ich da nicht so richtig glauben. Ich habe sowas noch nie gesehen, klar wachsen meine Schimmelpilze auf der Platte auch mal ineinander, also mischen sich die Kolonien, wenn wenig Platz ist (oder anders gesagt: zu viele Pilze für eine Platte), aber deswegen wachsen die einzelnen Konidienträger einzeln und kein Myzel eines Pilzes wächst um den Konidienträger eines anderen Pilzes. Aber nur, weil ich das noch nicht gesehen habe und mir das nicht vorstellen kann, muss das nicht heißen, dass das nicht so sein kann...


    Nobi, hast du die Möglichkeit, die Pilze auf Nährmedien anzuzüchten? Das könnte eventuell noch weiter helfen...


    Liebe Grüße

    Kerstin

  • Hallo Kerstin,


    ich kann mich auch irren mit dem Zygomyceten, aber bisher hat mich kein Merkmal überzeugt.

    Denn für eine Synnemata sollte der Stiel durchgehend aus Hyphen bestehen und klare Konidiogenese Zellen vorhanden sein, auch im Quetschpräparat.

    Die Gloeosynnemata ochroleucum passt Makro- und Mikroskopisch nicht, da die Konidien viel zu klein sind, die Konidienform nicht passt und vor allem sollen die Hyphen Schnallen an den meisten Septen besitzen (Siehe Art-Beschreibung hier).


    nobi_†:

    Wie hast du das Präparat Mikroskopiert durchs quetschen oder Deckglas drauf und Wasser absaugen ?

    Falls ja, kannst du Fotos machen, wo du den Pilz nicht gequetscht hast und/oder Wasser abgesaugt ?


    VG : Thorben

  • Danke, Thorben, für die Ergänzung! Wie gesagt, ich habe nur mit Bildern im Buch verglichen. Ich bin es gewohnt, das meine Pilze auf den Nährmedien wachsen und ich beliebig viel präparieren kann, bis ich ein gutes Bild habe und der Pilz mit seinen Merkmalen gut bestimmbar ist.


    Liebe Grüße

    Kerstin

  • Danke fürs dranbleiben, Kerstin und Thorben! :thumbup:

    Nobi, hast du die Möglichkeit, die Pilze auf Nährmedien anzuzüchten?

    Nein, die Möglichkeit habe ich nicht. Es würde mich aber interessieren, wie das in der Praxis funktioniert. Vielleicht kannst Du das kurz erklären?

    Wie hast du das Präparat Mikroskopiert durchs quetschen oder Deckglas drauf und Wasser absaugen ?

    Es handelt sich um ein einfaches Quetschpräperat in Wasser.

    Falls ja, kannst du Fotos machen, wo du den Pilz nicht gequetscht hast und/oder Wasser abgesaugt ?

    Da muss ich schauen, ob noch (oder schon wieder) Fruchtkörper da sind. Falls ja, würde ich das noch versuchen.

    Ich komme vor heute Abend allerdings nicht dazu.


    LG, Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

  • Danke fürs dranbleiben, Kerstin und Thorben! :thumbup:

    Nobi, hast du die Möglichkeit, die Pilze auf Nährmedien anzuzüchten?

    Nein, die Möglichkeit habe ich nicht. Es würde mich aber interessieren, wie das in der Praxis funktioniert. Vielleicht kannst Du das kurz erklären?

    Naja, man nimmt einfach ein Nährmedium und und mit einer Impfnadel gibt man etwas von einem Pilz da drauf. wenn man das alles steril macht umso besser, da hat man wenig bis keine Fremdpilze. Aber ein Abflammen der Impfnadel reicht meist und ein Arbeiten in der Näher einer Bunsenbrennerflamme, falls man sowas hat. Und dann wachsen die Pilze, bebrütet wird bei 20 bis 25°C, was unsere Raumtemperatur ist. Schimmelpilze bestimmt man auch anhand der Kolonie. Und du hast den Vorteil, dass du dir solange was zum präparieren und mikroskopieren nehmen kannst, wie du willst.

  • Leider sind die Pilze nicht mehr vorhanden, sodass ich keine weitere Dokumentation anfertigen kann.

    Somit bleibt die Art, wie viele andere Dungpilze, vorerst unbestimmt.


    Für eure Bemühungen danke ich euch herzlich, Kerstin, Stefan und Thorben. :thumbup:


    LG, Nobi

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