Hall Kleinpilz-Begeisterte,
die meisten werden sich unter den Namen des Titels wahrscheinlich nichts vorstellen können, das versuche ich mit diesem Beitrag mal zu ändern.
Trotz der Namensähnlichkeit sind die beiden Gattungen Triblidium und Triblidiopsis / auch Tryblidiopsis geschrieben) nicht allzu nahe verwandt, wobei da auch noch nicht alles geklärt ist.
Beide Arten wachsen an "xerischem" Substrat, also an exponierten Trockenstandorten, die regelmäßig austrocknen. Der Fruchtkörperaufbau ist bei beiden ähnlich, sie haben eine lederige Außenhaut, die bei Reife aufplatzt und das eigentliche Hymenium freilegt (ähnlich z.B. Rhytisma, Colpoma, etc.). Durch die auffallenden Mikromerkmale, besonders die Sporen, sind beide Arten mikroskopisch leicht bestimmbar, makroskopisch wegen Unscheinbarkeit aber recht schwer gezielt zu entdecken.
Triblidiopsis pinastri wächst (trotz des Namens pinastri) an Fichtenästen und ist mit Fruchtkörpern bis zu 1,5 (2) mm Größe recht groß für die Liga der Kleinpilze. In fichtendominierten Gebieten sicher nicht selten, jedoch fehlt sie auch bei gezielter Suche in manchen Fichtenforsten offenbar. Andererseits habe ich unweit meines Wohnorts ein Massenvorkommen davon, von dem auch die Bilder stammen.
Gezielt suchen sollte man die Art an frei hängenden Ästen, ich finde sie meistens in etwa 1,2-1,5 m Höhe.
Triblidium caliciiforme ist etwa auch so groß, aber ein Laubholzbesiedler. Hier fand ich sie trocken in geschlossenem Zustand am Stamm einer alten Eiche mit stark zerklüfteter Rinde. An solchen Standorten kann man auch viele seltene Flechten entdecken. Triblidium scheint auch tatsächlich ziemlich selten, nicht nur wegen mangelnder Nachsuche. Insofern wäre jeder Fund natürlich interessant. DIe mauerförmigen Sporen erinnern an Pleospora, sind aber auch vollreif farblos und haben anstelle vieler Septen eine Art innere Kammerung mit dicken Wänden außen.
Viele Grüße
Matthias