Triblidiopsis pinastri und Triblidium caliciiforme

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.002 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von chris77.

  • Hall Kleinpilz-Begeisterte,


    die meisten werden sich unter den Namen des Titels wahrscheinlich nichts vorstellen können, das versuche ich mit diesem Beitrag mal zu ändern.

    Trotz der Namensähnlichkeit sind die beiden Gattungen Triblidium und Triblidiopsis / auch Tryblidiopsis geschrieben) nicht allzu nahe verwandt, wobei da auch noch nicht alles geklärt ist.

    Beide Arten wachsen an "xerischem" Substrat, also an exponierten Trockenstandorten, die regelmäßig austrocknen. Der Fruchtkörperaufbau ist bei beiden ähnlich, sie haben eine lederige Außenhaut, die bei Reife aufplatzt und das eigentliche Hymenium freilegt (ähnlich z.B. Rhytisma, Colpoma, etc.). Durch die auffallenden Mikromerkmale, besonders die Sporen, sind beide Arten mikroskopisch leicht bestimmbar, makroskopisch wegen Unscheinbarkeit aber recht schwer gezielt zu entdecken.


    Triblidiopsis pinastri wächst (trotz des Namens pinastri) an Fichtenästen und ist mit Fruchtkörpern bis zu 1,5 (2) mm Größe recht groß für die Liga der Kleinpilze. In fichtendominierten Gebieten sicher nicht selten, jedoch fehlt sie auch bei gezielter Suche in manchen Fichtenforsten offenbar. Andererseits habe ich unweit meines Wohnorts ein Massenvorkommen davon, von dem auch die Bilder stammen.
    Gezielt suchen sollte man die Art an frei hängenden Ästen, ich finde sie meistens in etwa 1,2-1,5 m Höhe.


    Triblidium caliciiforme ist etwa auch so groß, aber ein Laubholzbesiedler. Hier fand ich sie trocken in geschlossenem Zustand am Stamm einer alten Eiche mit stark zerklüfteter Rinde. An solchen Standorten kann man auch viele seltene Flechten entdecken. Triblidium scheint auch tatsächlich ziemlich selten, nicht nur wegen mangelnder Nachsuche. Insofern wäre jeder Fund natürlich interessant. DIe mauerförmigen Sporen erinnern an Pleospora, sind aber auch vollreif farblos und haben anstelle vieler Septen eine Art innere Kammerung mit dicken Wänden außen.


    Viele Grüße

    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Hallo Matthias,

    toller Beitrag! Dann mal auf zur Nachsuche! zumindest Triblidiopsis pinastri sollte sich bei unseren Fichtenmonokulturen doch finden lassen!

    Grüßle Hilmi

    Liebe Grüße aus dem Vogtland

    die Schwarzhex

    :gwinken: Sandra

    (PC 100 - 10 (fürs APR 2020) = 90 - 15 (APR 21) = 75-10 (APR22) = 65 + 7 (APR 22 Auflösung) - 5 (Rätsel-Gedicht)= 67 - 10 (APR 23) = 57 + 5 Gnanzierung = 62 - 10 (Ast-Wette gegen Björn) = 52 - 10 (APR 24)- 1 (legaler Bestechungsversuch im Vorfeld des APR zugunsten GI)= 41 + 21 (Thorwulf Spende)= 62 + 38 (Hannes2 Spende) = 100 PC :gbravo:

  • Hi Sandra,


    es würde mich sehr wundern, wenn es Triblidiopsis bei Euch nicht gäbe. Die ist hier recht verbreitet, aber fehlt auch streckenweise, daher am besten nicht gleich aufgeben, wenn es nicht sofort klappt, verschiedene Gebiete können sich lohnen anzusehen.

    Wünsche viel Erfolg bei der Suche!


    Viele Grüße

    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Hallo,


    der erste Urlaubspilz, noch in den deutschen Alpen, auf dem Weg nach Italien, war dann tatsächlich Tribolidiopsis pinastri! Mal sehen ob ich den auch im Taunus finden kann, was wahrscheinlich sehr schwer wird, denn es gibt dort von Jahr zu Jahr immer weniger Fichten.


    LG, Chris


    ...........................:snail:

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  • Hi,


    kleines Update, vor ein paar Tagen ist mir die Art Triblidiopsis pinastri auch im Taunus begegnet.


    Grüße, Chris

    ...........................:snail:

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