Brauche Hilfe: Klares Bild bekommen bei verschleimter Huthaut, wie geht das?

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 1.535 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Bernd Miggel.

  • Hallo zusammen,


    aktuell bin ich dabei, ein Portrait des Lederstieltäublings (Russula viscida) zu machen und die Mikromerkmale aufzunehmen. Zur Verfügung steht ein gut erhaltenes Exsikkat.

    • Wenn ich, um die Pileozystiden sichtbar zu machen, ein Huthautfragment mit Sulfovanillin anfärbe, dann bekomme ich ein sauberes Bild, in dem die Pileozystiden klar erkennbar und gut messbar sind.
    • Wenn ich aber ein Huthautfragment mit NH3-Kongorot anfärbe, um die Epikutishaare zu beurteilen und zu messen, ist das Bild immer verschwommen, da die Hyphen im Huthautschleim "verschwinden". Da hilft auch kein feines Zerzupfen oder Quetschen, das Ergebnis ist immer gleich schlecht.

    Was kann man tun, um den Schleim aufzulösen, damit die Epikutishaare besser erkennbar werden? Wer hat eine Idee?


    Vielen Dank!

    Bernd

  • Hm , alkalisches Medium ( NH3) lässt den Schleim quellen.

    Wenn du kein saures Färbemittel hast , versuche mal ein Tröpfchen Kongo mit Säure (Salzsäure/Essig)

    auf blau (sauer) zu stellen und versuche es damit. Nur ein amateurhafter Einfall.

    Gruß

    Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110. -15 für APR 2024 = 95

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • Hallo Bernd,

    ich würde das so zu lösen versuchen, dass ich zunächst ein relativ großes Huthautstück quellen lasse, anschließend den Schleim mit einem Zellstofftuch entferne (mit einer Täublingshuthaut muss man überhaupt nicht zimperlich umgehen; ich habe W. Jurkeit schon beim Mikroskopieren zugeguckt, der ist auch alles andere als zimperlich), anschließend das Hutfleisch abkratze und ein kleines Stück der Huthaut abzupfe und damit weitermache.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo,


    Sollte sich der Schleim in saurem Medium auflösen, dann könnte ich eigentlich Baumwollblau-Milchsäure nehmen, oder?


    LG - Bernd

  • Hallo Bernd,

    Der Schleim löst sich in saurem Medium nicht auf , aber er quillt nicht so.

    Aber Oehrlings Methode ist wohl besser , Scheim welcher weg ist stört nicht mehr.

    Gruß

    Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

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    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • Hallo zusammen,


    folgendermaßen bin ich vorgegangen:

    1. Ein großes Stück Huthaut abgezogen und über Nacht in Wasser mit etwas Seifenlösung liegen gelassen.
    2. Anschließend in Wasser ausgewaschen.
    3. Restschleim mit saugfähigem Papier von der Küchenrolle abgewischt.
    4. In SDS-Kongorot mikroskopiert.

    Hier das Ergebnis, mit dem ich fast zufrieden bin: Epikutishaare + Pileozystide.


  • Moin Bernd,

    ich habe ganz gute Erfahrungen mit einem dünnen Radial-Huthautschnitt, das geht mit einem Exsikkat super, KOH 3% und Kongo NH3 gemacht. Die Huthaut-Elemente "fließen" auseinander und der Schleim stört nicht mehr.

    Gruß, Maren