Am Bachlauf im Hauswald ...

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.244 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Sebastian_RLP.

  • ... kann man durchaus auch zu diesen Zeiten fündig werden. Auf eher kalkhaltigen Böden und Laubwald fanden sich insbesondere im und am Bachlauf viele Sachen. Hier mal die bestimmten:


    01 Delicatula integrella - der weiße Adernabeling


    02 Mycena renati - der gelbstielige Nitrathelmling



    03 Paragalactinia succosa (Berk.) Van Vooren - der gelbmilchende Becherling


    Sporen in BWB



    04 Scutellinia trechispora (cf) - der sternsporige Schildborstling (Erstfund für mich - endlich mal was anderes als crinita)


    Haare durchaus lang mit Haaren >1200µm, zudem zumindest teils verzweigt gewurzelt


    Sporen in BWB ca. 16x16:


    Paraphysen keulig und septiert:


    05 Cudoniella clavus - der Wasserkreisling


    06 Bolbitius pluteoides - der dachpilzartige Mistpilz


    HDS


    Cheilos


    Sporen


    diesen hatte ich bereits angefragt und mir konnte geholfen werden - danke an Harald :) , die komplette Mikrodoku daher unter der Anfrage: Gelöst: Bolbitius pluteoides (Pholiotina oder doch was anderes ... bräuchte mal Hilfe)


    Dann noch vermutlich 07 Panaeolus Papilionaceus - der behangene Düngerling (nicht weiter untersucht):


    Ansonsten gab es im Wald bei der Trockenheit nicht viel. Dann machte ich noch einen Abstecher zu einer bekannten "Eichhasenstelle".

    Der kommt immer zuverlässig Ende Juni an verschiedensten Stellen bei uns. Wegen der Trockenheit erwartete ich nicht viel und wurde überrascht - er nimmts halt von Baum vermute ich mal:


    08 Polyporus umbellatus - der Eichhase



    und etwas entfernt in ganz anderer Färbung:


    Dann fand ich noch etwas aus dem Grisea-Aggregat. Nicht so einfach mit der Bestimmung. Unter Buchen (Eichen deutlich entfernt) und mit Sporenpulver IIa-b lege ich das jetzt mal unter

    09 Russula ionochlora - der Papageientäubling ab, wobei mir die Sporen dazu nicht so richtig gefallen wollen. Geschmack mild, maximal in Lamellen kurz ganz leichte Schärfe. Was meint ihr dazu.

    09 Russula grisea (danke Oehrling)


    FeSO4 nach 3 Minuten:


    Sporen:


    HDS in Kongorot / NH3


    Außerdem gab es noch ein Blausieb, dem ist die Wärme wohl nicht bekommen:


    Also,ich denke in den Bachläufen gibts noch einiges zu entdecken. Natürlich würde ich mich auch freuen, wenn es bald mal wieder größeres zu finden gäbe ...


    LG Sebastian

  • Hallo Sebastian,

    den Täubling würde ich aufgrund der recht starken Eisensulfatreaktionen und den zahlreichen Verbindungen im Sporenornament als R. grisea ansehen.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Oehrling, danke für deine Einschätzung ... dahin passen wohl die Sporen auch viel besser. Ich blieb unsicher, wegen des doch "helleren" Sporenpulvers.


    LG Sebastian

  • Hallo Sebastian

    Tolle Bilder von den Sporen in BWB das will bei mir noch nicht ganz so schön färben wie bei dir. Machst du das mit Hitze? Oder direkt auf das Präparat als reines Medium ohne Vorbehandlung? BG Andy

  • Hi, ich lege das Präparat in etwas verdünntes BWB. 1 Teil Wasser, drei Teile BWB etwa. Dann koche ich das auf dem Objektträger einmal kurz auf. Deckplättchen vorher drauf machen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Ornament das BWB dann besser "annimmt".


    LG Sebastian