Hallo zusammen,
nein, es geht jetzt nicht nach Ägypten, sondern ganz beschaulich in heimische Gefilde. Um auf Königliches zu treffen reicht der Fußweg in ein Seitental der Schwarza im Thüringischen Schiefergebirge auf ca. 500m Höhe.
Weil ich die Spannung nicht ins Unermessliche steigern möchte, hier gleich ein Foto von königlichen Pilzen, Amanita regalis oder auch Königsfliegenpilz genannt. Angeblich sollen die ja regional selten sein bzw. gar nicht vorkommen. Hier jedenfalls wachsen sie im frühen Sommer regelmäßig und zahlreich bis massenhaft. Sie sind ebenso häufig zu finden wie Perlpilze oder Graue Wulstlinge.
1. Der Pilzspürhund hatte keine Mühe sie zu erschnüffeln.
2. kleine und große Könige
3. Sumpfschachtelhalm deutet auf Wassernähe hin
4.
5. Hier die oben erwähnten Perlpilze.
6. Ein ganz junger Perlpilz, den ich fotografiert habe,
7. weil das Teilvelum noch so schön fest an den Lamellen anliegt, was die Riefung des Ringes gut erklärt.
8. Noch zwei Wulstlinge. Auf den ersten Blick könnte man Perlpilze vermuten, aber die Kenner unter euch sehen natürlich sofort, dass dem rechten Pilz das Rottöne fehlen.
9. Beim Blick von der Seite ist es dann klar- diesmal seitenverkehrt, ein Grauer Wulstling links, der Perlpilz rechts.
10. Hier ein kleines Rudel Grauer Wulstlinge.
11. Und weil gestern Amanita-Tag war, noch dieser, nicht näher bestimmte Scheidenstreifling, der buchstäblich aus einer Bilderbuchhülle geschlüpft ist.
12. Ein bisschen was Anderes gab es auch noch. Zum Beispiel dieses weithin müffelnde Exemplar, auf dem sich die Fliegen Vergnügen. Hier brummen sie noch, die Fliegen.
13. Ein Stück weiter war ihnen das Brummen vergangen. Ein Fliegentöter-Pilz, von dem es, wie ich lernen musste, auch verschiedene Arten gibt, hat den Fliegen ein jähes Ende bereitet.
14. Das war es dann schon - fast. Einen einzigen Röhrling fand ich. Den Gemeinen Rotfuß. Edit: EmilS korrigierte sehr zutreffend, das es sich bei dem vermeintlich Gemeinen Rotfuß-Xerocomus chrysenteron um den Bereiften Rotfuß-X. Pruinatus handelt.
15. So gemein war der aber eigentlich nicht. Im Gegenteil, eigentlich sah er ganz gut aus.
16. Abschließend traf ich auf einen ziemlich gemeinen Echten Mehltau. Er hatte einen größeren Bestand Mädesüß dahingerafft. Ich habe ihn als
Podosphaera filipendulae abgelegt.
17. Und irgendwo im Tal muss jetzt wohl ein kopfloser Fuchs sein Unwesen treiben. Mit Rücksicht auf den Pilzsspürhund fand ich es dann besser, den Rückweg anzutreten.
Wer nun meint, es hätte hier viel Regen gegeben, der irrt. Es waren nur einige wenige Liter im Juni. Das Tal der Könige befindet sich allerdings in der Nähe von Thüringens Kältepol. So konnten die Pilze durch die Bachnähe und den allmorgendlichen Tau genug Flüssigkeit finden, um ein paar Fruchtkörper hervorzubringen.
Danke fürs Mitspazieren!