Grüngefelderter

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 2.789 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von UmUlmHerum.

  • Liebe Leute,


    im letzten APR habe ich, trotz eindeutiger Hinweise auf Werder Bremen, den grüngefelderten Täubling (Russula virescens) nicht erkannt. Seitdem habe ich ihn gesucht und schließlich gefunden. Jetzt passiert mir das niiieee wieder ( nochn Pilz und Craterelle: wehe Euch!).

    Mild im Geschmack, allenfalls mit viel Fantasie ein Hauch von Rettich. Gefunden unter Rotbuche. Lamellen leicht cremefarben und blätternd.

    Das isser, oder?







    LG Michael

  • Hallo Michael,


    Gratulation zum deinem schönen Fund. So häufig ist der wohl nicht und ich kenne auch nur einen einzigen Standort im Park. Ähnlich kann übrigens Russula cutefracta aussehen wenn der in grün daherkommt. Dieser hat aber biegsamme Lamellen.


    VG Jörg

  • Hallo Michael,


    ja, dass isser und im Gegensatz zum APR hab' ich ihn jetzt auch gleich erkannt... :gzwinkern:


    VG

    Wolfgang

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    Ich bin ein fortgeschrittener Anfänger. Meine Einschätzungen zu Bestimmungsanfragen sind mit Vorsicht zu "genießen" !
    Und: Nicht jeder meiner Funde muss unbedingt bestimmt werden, ich freue mich einfach über jedes "Kerlchen"... :gzwinkern:

  • Hallo miteinander!

    Der Name Russula cutefracta ist ein wenig irreführend, da es sich dabei "nur" um eine Form des Frauentäublings (Russula cyanoxantha) handelt. In der Mycobank sowie auch bei Index Fungorum ist Russula cyanoxantha der gültige Namen, der auch die gefelderte Form miteinschließt.

    Viele Grüße – Rika

  • Hallo miteinander!

    Der Name Russula cutefracta ist ein wenig irreführend, da es sich dabei "nur" um eine Form des Frauentäublings (Russula cyanoxantha) handelt. In der Mycobank sowie auch bei Index Fungorum ist Russula cyanoxantha der gültige Namen, der auch die gefelderte Form miteinschließt.


    Viele Grüße – Rika

    Hallo Rika,

    ich denke Täublinge sind ähnlich schwierig bei der Genanalyse wie Rauhstielröhrlinge wenn man keine Multigenanalyse macht. Da kommt es sicher zu merkwürdigen Einschätzungen in Datenbanken ohne zu sagen wer letztendlich recht hat,

    viele Grüsse

    Matthias

  • Hallo Matthias,


    zugegeben – ich weiß den aktuellen Stand der Genetik nicht, aber weit auseinanderliegen dürften die Varietäten/Formen oder Arten nicht. Diesen Pilz habe ich erst 1x gefunden, er hat die wachsig-weichen Lamellen des "normalen" Frauentäublings, auch das Farbspektrum des Hutes ist identisch. Wie auf den Fotos zu erkennen, muss die Felderung nicht den kompletten Hut umfassen. Daher ist der Fund bei mir unter "Gefelderter Frauentäubling" Russula cyanoxantha var. cutifracta abgelegt... und somit ggf. auch wieder trennbar. Ich fand es vorhin irritierend, wenn da nun und nur ein ganz "fremder" Artnamen steht.


    Gute Nacht – Rika



  • Hallo Rika,


    ich glaube auch, dass sich dahinter nur eine Variante des Frauentäublings versteckt. Gefunden habe ich die jedenfalls noch nicht. Ich wollte mit meinem Beitrag nur veranschaulichen, dass nicht jeder grüneTäubling mit solch einer Hutstruktur Russula virescens ist. Bei deinem Fund sind übrigens violette Anteile zu sehen was bei meinem Beispiel nicht der Fall ist. Ob R. cutefracta Artrang haben darf müssen andere entscheiden.


    VG Jörg

  • Hallo,


    ich habe den Grüngefelderten bisher nur einmal live gesehen. Ich weiß, das es den bei mir im Park auch gibt. Allerdings war das Exemplar wesentlich grüner und viel deutlicher gefeldert. Aber die sind eben auch variabel.


    Danke für's Zeigen.


    Grüße,

    Steffen

  • Ich danke euch allen für die Beteiligung, das Mitdenken die Kommentare und die Diskussion zu r. cutefracta. Selbst bei scheinbar klaren Bestimmungen findet sich hier in Forum noch Expert*Innenwissen, das Wissenszugewinn bringt. Ich finde, das ist das Tolle hier. Von einer zunächst einfachen Anfrage können dann relative Anfänger (wie ich), aber auch Menschen mit fundierten Kenntnissen lernen.


    LG Michael

  • Hallo Michael,

    es kann jeder was dazu lernen, egal welchen Wissensstand man selbst hat lernt man immer wieder neues dazu. Man darf sich halt nicht auf seine Lieblinge beschränken und so kommt immer wieder was dazu,

    viele Grüsse

    Matthias

  • Hallo,


    der Grüngefelderte ist ein ganz hübscher Täubling und meiner Meinung nach auch der kulinarisch Beste seiner Gattung. Leider finde ich ihn nicht jedes Jahr und dann auch nur einzeln.


    Russula cutefracta gibt es. L. Felix stützen molekulare Daten die Annahme, dass es mindestens zwei gute Arten der Frauentäublinge gibt. R.cutefracta lässt sich wohl klar von R.cyanoxantha abtrennen. Allerdings wird von Rika UmUlmHerum vielleicht nur eine Russula cyanoxantha mit aufgerissenem Hut gezeigt. Das gibt es nach wie vor auch noch. ;)

    VG Thiemo

    Bestimmungen anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Sichere Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben!

    Einmal editiert, zuletzt von Steigerwaldpilzchen ()

  • Lieber Michael


    Russula cyanoxantha können auf den ersten Blick einem manchmal schon in die Irre führen und eine ähnliche Oberfläche aufweisen wie Russula virescens. Und cutefracta verwirrt noch dann etwas mehr.


    Hier ein R. cyanoxantha:



    Und hier ein r. virescens (gibt es bei uns leider auch nicht häufig):





    Beste Grüsse

    Corinne

    Hinweis: Mit meinen Beiträgen und Kommentaren kann ich keine Tipps/Empfehlungen zum Verzehr abgeben. Zur Pilzbestimmung für Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.

    Einmal editiert, zuletzt von Corinne ()

  • Hi Corinne,


    die Frauentäublinge haben mich schon häufiger wegen der unterschiedlichen Farbgebungen genarrt. Ich habe mir angewöhnt bei Täublingen, die ich mir näher anschauen möchte, schon bevor ich sie pflücke die Lamellenkonsistenz zu testen. Damit wäre die Unterscheidung zu r. virescens schon sofort klar. Danke für deine Beispielbilder.


    LG Michael

    Einmal editiert, zuletzt von Suku () aus folgendem Grund: Ich war unaufmerksam. Corinne heißt Corinne und nicht Corinna. Sorry.

  • Hallo Thiemo,

    Zitat

    Russula cutefracta gibt es. L. Felix stützen molekulare Daten die Annahme, dass es mindestens zwei gute Arten der Frauentäublinge gibt. R.cutefracta lässt sich wohl klar von R.cyanoxantha abtrennen. Allerdings wird von Rika UmUlmHerum vielleicht nur eine Russula cyanoxantha mit aufgerissenem Hut gezeigt. Das gibt es nach wie vor auch noch. ;)

    VG Thiemo

    merci für die Info!

    Kennst Du vielleicht auch die morphologischen Unterschiede zwischen R. cyanoxantha und R. cutefracta? Vom damaligen Fund habe ich zwar keinen Beleg getrocknet, aber vllt. läuft mir mal wieder ein gefeldeter Frauentäubling über den Weg... dann würde ich es nun gerne genau wissen.


    Viele Grüße – Rika

  • Hallo Rika,


    Marxmüller zeigt in Russularum Icones eine Kollektion Russula cutefracta, die sich im Nachgang bei der molekularbiologischen Untersuchung durch Felix und seine Kollegen als nicht konspeziefisch mit Russula cyanoxantha herausgestellt hat. Dort werden auffällige Merkmale wie ein sehr hartes Fleisch, das bräunen an Druckstellen, schmale gedrängte Lamellen und eine ausnehmend schwache Eisen(II)sulfat Reaktion (erst nach Stunden grünlich) neben der oft weniger farbenprächtigen, felderig aufgerissenen Hutoberfläche beschrieben.

    Ob Felix schon konstante makroskopische Merkmale ableiten konnte, kann ich nicht sagen.
    Sicherheit bei der Bestimmung bietet wohl momentan eine Sequenz.

    VG Thiemo

    Bestimmungen anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Sichere Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben!

  • Hallo Thiemo,


    hab´ herzlichen Dank für die weiteren Infos! Die Marxmüller-CD habe ich sogar, aber mein CD-Laufwerk geht nicht mehr.

    Russularum Icones ist ja schon vor der Sequenzierung entstanden – wohl Herbarmaterial von ihr. Und damals hatte sich Helga Marxmüller schon getraut, den Pilz Russula cutefracta zu nennen?! Für eine gesicherte neue Art werden ja 3 Belege von verschiedenen Fundorten benötigt. Ich kann hier leider nicht mithelfen – kein Exsikkat und nie wieder gesehen. Seien wir alle also gespannt auf eine klärende Veröffentlichung von Felix Hampe & CO!


    Viele Grüße – Rika