Welcher Pilz ist das?

Es gibt 24 Antworten in diesem Thema, welches 3.115 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Daniel224.

  • Hallo, ich bin ganz neu hier. Ich habe von Pilzen absolut keine Ahnung, mein Sohn pflückte sich im Kindergarten im Geäst Pilze und es ist etwas unklar ob er da reingebissen hat oder nicht. Um welche Art handelt es sich? Sind sie giftig? Was könnte passieren wenn reingebissen aber ausgespuckt wird? Ich danke für jeden Hinweis. Google spuckt mir zu viele Möglichkeiten aus. Ich hoffe trotz schlechter Kameraqualität kann man die Art gut erkennen, mittlerweile werden die Pilze etwas dunkler. Ich kam gerade als sie entfernt wurden, sie sind alle ein wenig kaputt.

    Lieben Gruß

  • Hallo,

    im Zweifel bei sowas bitte unverzüglich zum Arzt/Klinik!

    Keinerlei Selbstversuche bitte.

    Die Pilze unbedingt aufheben, ggf. an besagter Stelle weitere einsammeln zwecks Bestimmung durch einen Pilzsachverständigen, den Gang zum Arzt bitte zuerst, dort wird dann bei Verdacht alles weitere in die Wege geleitet, besser so und es vielleicht nichts passiert, als irgendein Risiko einzugehen.

    Lieber auf Nummer sicher gehen, sowas kann böse Folgen haben bei manchen Arten, eine kleine Kostprobe von hochgiftigen Arten kann bereits böse Folgen haben.

    Um was es sich bei den gezeigten handelt, ich kanns nicht sagen, das wär nur Raterei, da kann dann wichtige Zeit verloren gehen, keinesfalls machen bitte.

    Und bitte auf keinerlei Verharmloserei einlassen.


    LG

    Daniel

  • Hallo, das ist einer der Behangenen Faserlinge (Candolleomyces candolleanus oder mit dem alten Namen Psathyrella candolleana) die sind unbedenklich, da kann ich Entwarnung geben!


    LG, Chris

    ...........................:snail:

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  • Hallo

    Ich sehe hier etwas aus dieser Gattung ->Psathyrella, daher aus meiner persönlichen Meinung kann da nicht viel passieren.

    BG Andy

  • Hallo,


    die Pilze gehören mit hoher Wahrscheinlichkeit zur Gattung Psathyrella. Soviel ich weiß gibt es da keine wirklich giftigen Arten. Sonst kann ich Daniel beipflichten. Sollten irgendwelche Vergiftungserscheinungen auftreten sofort einen Notarzt aufsuchen.


    VG Jörg

  • Vielen lieben Dank für eure schnellen Antworten. Der Vorfall war bereits gestern, ich habe es aber erst heute erfahren. Mein Sohn zeigte keinerlei Symptome, war aber bereits heute zur Vorsicht beim Kinderarzt,

    da er nun wohl doch reingebissen es aber ausgespuckt hat.

    Dieser hat die Pilze nun zur Bestimmung eingeschickt.


    Was für eine Aufregung, ist schon erschreckend was so kleine Pilze bei Kindern anrichten könnten. 1000 Danke für eure Tipps, nun bin ich etwas beruhigter. Lieben Gruß

  • Hallo,


    die Pilze gehören mit hoher Wahrscheinlichkeit zur Gattung Psathyrella. Soviel ich weiß gibt es da keine wirklich giftigen Arten. Sonst kann ich Daniel beipflichten. Sollten irgendwelche Vergiftungserscheinungen auftreten sofort einen Notarzt aufsuchen.


    VG Jörg

    Hallo Jörg,

    Daniel hatte hier eher nicht zur Wahrheitsfindung bei der Artbestimmung beigetragen. Das waren Chris und Andy🥴.


    Ich fand die Frage inclusive. der Pilzbeschreibung von Lafilu vorbildlich. Besser als die meisten Bestimmungsanfragen, mit Sporenabwurf und Habitat!


    Daraufhin fand ich den Beitrag von Daniel recht befremdlich und in der Sache nicht hilfreich. Der Fragesteller musste ja nicht sensibilisiert werden, denn war bereits besorgt und hat sich hier erkundigt, nachdem er am Folgetag erfahren hat, dass sein Kind (symptomlos) einen Pilz in den Mund gesteckt hat. Es ist nicht nötig die Sorgen von Eltern unnötig zu befeuern.


    In so einem Fall ist am sinnvollsten, zuerst den PSV zu konsultieren. Der Arzt, sofern kein PSV (ich kenne hierzulande nur eine Ärztin, die selbst PSV ist) würde schließlich auch nur an den PSV verweisen.


    Wenn es allerdings bereits Symptome gibt, dann natürlich zum Arzt oder gleich ins Krankenhaus. Parallel dazu den nächsten PSV oder Giftnotruf kontaktieren.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hallo zusammen,

    ob man den Ratschlag mit so viel Aufregung würzen muss, ist eine anderes Ding, aber in der Sache hat Daniel mMn recht. Diejenigen, die hier schreiben: "ist ein Behangener Faserling, also Entwarnung", beachten nicht:

    - vielleicht ist es kein Behangener Faserling, sondern ein anderer, seltener Faserling, von dem aufgrund seiner Seltenheit niemand weiß, wie giftig er wirklich ist

    - selbst wenn der Behangene Faserling gegart bekömmlich ist, weiß wohl keiner wirklich, was bei einem roh verzehrten Exemplar ist

    - vielleicht hat der Bub eine individuelle Unverträglichkeit gegenüber Faserlingen

    Es ist generell eine gute Idee, in einem solchen Fall zum Arzt zu gehen, falls der Bub irgendwelches Unwohlsein zeigt (was ja hier anscheinend auch am nächsten Tag nicht der Fall ist). Aber halt auch nur dann, denn die Sachen, die der Arzt mit dem Bub dann macht, sind nicht schön.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Ich wollte mich aus der Diskussion zwar heraushalten, aber will nun doch kurz etwas anmerken.

    Daniel hatte hier eher nicht zur Wahrheitsfindung bei der Artbestimmung beigetragen. Das waren Chris und Andy🥴.

    Ich habe das ebenso gesehen und fand die Antwort Daniels eher befremdlich als hilfreich, wie Du selbst schreibst!

    Zwar bin ich nur wenige Male nach vermeintlichem Pilzkonsum in die Kita gerufen worden, habe dort aber schnell gemerkt, dass es erst einmal darauf ankommt, völlig verängstigte Eltern zu beruhigen!. Und da hier nicht von einer lebensbedrohlichen Vergiftung auszugehen war, hätte man genau das im Antwortpost zum Ausdruck bringen müssen! Danach hätte man über die Pilzart und die Gefahr vom Rohverzehr von Pilzen diskutieren können, so wie es Stephan gemacht hat.

    Ich fand die Frage inclusive. der Pilzbeschreibung von Lafilu vorbildlich. Besser als die meisten Bestimmungsanfragen, mit Sporenabwurf und Habitat!

    Ausgezeichnete Anfrage für einen Laien! Mein Kompliment, Lafilu! :thumbup:


    Daniel224 Ich fände es gut, wenn Du das Feld bei so sensiblen Anfragen denen überlässt, die über ein jahrelang gewachsenes Pilzwissen verfügen. Am besten den PSV, von denen sich inzwischen ja einige geäußert haben! Deinen Beiträgen entnehme ich, dass Dir für fachliche Beurteilungen in vielen Fällen noch die Kompetenz fehlt. Das ist nicht böse gemeint sondern so zu verstehen, dass man sich auch einmal zurückhalten sollte mit seiner Meinung.


    LG, Nobi, der nun hoffentlich keine weitere Diskussion angezettelt hat und für sich einen Schlusspunkt unter dieses Thema setzt.

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

  • Hallo ihr Leben. Erst einmal vielen Dank für das Kompliment. Ich fand jede einzelne Antwort hilfreich und danke euch sehr.

    Ja, es war ein ganz schöner Schreck. Natürlich habe ich den Giftnotruf als erstes informiert, da lagen mir die Pilze noch nicht vor, die empfahlen sofort ins Krankenhaus zu fahren. Da es nun aber schon unwissentlich am Vortag war und mein kleiner absolut Symptomfrei war wollte ich natürlich nun erst einmal die Art und die Giftigkeit erfahren um weiteres entscheiden und abwägen zu können, zwei PIlzsachverständigen eine Mail geschickt aber noch nichts zurück gemeldet bekommen, dann seid ihr ins Spiel gekommen 😊

    Der Kindergarten hatte selbst gegoogelt und kam auf einen ganz anderen Pilz, das geruchlose Graublatt. Da sieht man einmal wie schnell es zu Verwechslungen kommt.


    Da ich selbst aus der pflegerischen Richtung komme habe ich es mir zuhause auch mit dem kleinen zugetraut.


    Ich fand es von Daniel224 absolut angebracht auf die Gefahren hinzuweisen, besser einmal vorsichtiger zu sein als es auf die leichte Schulter zu nehmen, da manche Symptome wie ihr ja am besten wisst, einiger Pilzarten ja leberschädigend usw wirken und oft erst später einsetzen. Ich habe mich in kleinster Weise noch besorgter dadurch machen lassen.

    Mir ist es so 1000 liebe als in anderen Foren, wo jeder einfach unwissentlich seine Meinung kund gibt ohne diese zu haben nur um seinen Senf dazugeben zu können. Dafür Respekt 😀 Ihr hattet übrigens genau recht, vom Pilzsachverständigten kam die gleiche Antwort wie von euch.

  • Hallo Lafilu,

    ich danke dir für deine Antwort.

    Hallo Oerling,

    auch dir vielen Dank für deine Antwort.

    Hallo Jörg,

    ebenfalls vielen Dank.

    Habe ich jetzt so viel anderes empfohlen, als das? Ich denke nicht.

    Hilfe bei Pilzvergiftungen


    Daniel hatte hier eher nicht zur Wahrheitsfindung bei der Artbestimmung beigetragen

    Konnte ich ja auch nicht, daher habe ich das empfohlen, was die DGfM im Zweifel empfielt, zum Arzt.


    Nobi schrieb, es wäre besser, solch sensible Anfragen den Fachleuten zu überlassen.

    Ja natürlich, ausnahmslos nur den Fachleuten. Dazu habe ich exakt geraten.

    Ich riet die Reste aufzuheben zwecks Bestimmung durch einen PSV und sich schnell medizinische Hilfe zu suchen, was soll ich denn sonst raten.

    Natürlich ist mein Wissen nicht mit dem eines Fachmanns vergleichbar, daher kann ich ja im Zweifel auch nichts anderes raten.

    Was wär denn gewesen, wenn mein Nachbar mich sowas fragt, wenn sowas passiert wär und ich nichts dazu sagen könnte und keinerlei Ahnung von der Art hätte und mich nie mit Pilzen beschäftigt hätte? Ja such doch erstmal online nach einer Antwort, vielleicht findet sich da jemand, kann aber unter Umständen dauern, bis wer antwortet.

    Ach naja wird schon nicht so schlimm sein, abwarten, auf keinen Fall.

    Da muß ich zum Arzt raten.


    Die Pilze unbedingt aufheben, ggf. an besagter Stelle weitere einsammeln zwecks Bestimmung durch einen Pilzsachverständigen, den Gang zum Arzt bitte zuerst, dort wird dann bei Verdacht alles weitere in die Wege geleitet

    Siehe Punkt 2.

    Keinerlei Selbstversuche bitte.

    Siehe Punkt 3.


    Kritik ist zweifellos wichtig, aber wo ist denn jetzt das Problem, wenn ich jemandem rate, sich im Zweifelsfalle dringend medizinische Hilfe zu suchen?

    Ich habe mit eigenen Worten für Lafilu meiner Meinung nach das geraten, was die DGfM empfielt unter Punkt 1, falls nicht näher bekannt ist, um was es sich handelt und da steht

    eindringlich der Satz " Nehmen sie schnell ärztliche Hilfe in Anspruch!"

    Abwarten, bis sich irgendwelche Symtome zeigen und erst dann Hilfe zu suchen, um dem Kind womöglich den unangenehmen Arztbesuch zu ersparen, halte ich für keine gute Idee, widerspricht meiner Meinung nach auch Punkt 1.

  • Sorry, den letzten Beitrag habe ich gelöscht, hab etwas überlesen in Jörgs Antwort, war Quatsch.


    Nichtsdestotrotz wird das nun mein letzter Beitrag hier im Forum sein.

    Ich fand es von Daniel224 absolut angebracht auf die Gefahren hinzuweisen, besser einmal vorsichtiger zu sein als es auf die leichte Schulter zu nehmen, da manche Symptome wie ihr ja am besten wisst, einiger Pilzarten ja leberschädigend usw wirken und oft erst später einsetzen. Ich habe mich in kleinster Weise noch besorgter dadurch machen lassen.

    Mir ist es so 1000 liebe als in anderen Foren, wo jeder einfach unwissentlich seine Meinung kund gibt ohne diese zu haben nur um seinen Senf dazugeben zu können. Dafür Respekt 😀

    Vielen Dank für deine Antwort. Richtig gemacht, da du sofort den Notruf kontaktiert hast.

    Kritik dafür, daß ich im Endeffekt nur jemand dringend angeraten habe zum Arzt zu gehen, was auch die DGfM dringend empfielt und der Giftnotruf auch, wenn unklar ist, worum es sich handelt, das empfinde ich persönlich seltsam.

    Aber jedem seine Meinung, ist ok.

    Ich habe geraten zum Arzt zu gehen. Lafilu hat es sowieso so gemacht, so wirds ja auch empfohlen.

    Und der Giftnotruf empfahl selbiges sofort zu tun, absolut der richtige Rat von dort. Hätten die raten sollen erstmal abzuwarten bis sich was zeigt oder online jemand antwortet, na mit Sicherheit nicht.

    Gottseidank ist so wie es aussieht nichts passiert und dem Kleinen gehts gut.


    Natürlich habe ich den Giftnotruf als erstes informiert, da lagen mir die Pilze noch nicht vor, die empfahlen sofort ins Krankenhaus zu fahren.

  • Ich habe mir gerade alles durchgelesen. Das Thema wird gerade etwas übersteigert, denke ich. Ich kann beide Seiten verstehen:


    Klar, im Vertrauen darauf, dass andere, erfahrenere Pilzkenner als man selbst in den nächsten paar Minuten ohnehin antworten werden, kann man sich einfach zurückhalten. Das hätte ich vermutlich auch getan, wenn ich die Anfrage zu Beginn gelesen hätte.


    Aber wenn man das Gefühl hat, hier könnte es um Minuten gehen (war ja anfangs nicht klar, dass der Vorfall schon am Vortag stattfand) und noch niemand anderes geantwortet hat, dann verstehe ich auch, dass man erst einmal grundsätzlich auf die zeitliche Dringlichkeit in solchen Fällen hinweist. Wenn danach Entwarnung von anderer Seite kommt, umso besser.


    Gut, dass es harmlose Pilze waren und nix passiert ist 👍


    Ein wunderschönes Wochenende allen 😊

    Alle meine Bestimmungshilfen sind nur als Anregung zu verstehen. Für eine sichere Bestimmung sollten Pilze einem PSV vorgelegt werden. Eine Essensfreigabe gibt es im Forum grundsätzlich nicht.

  • Ok, allerletzter Beitrag und dann wars das für mich.

    Das Thema wurde übersteigert?, das sehe ich anders. Was wäre ohne Vorhandensein dieses Forums der richtige Weg? Oder bei Netzausfall, oder wenn niemand antwortet, weil mitten in der Nacht und keiner online?

    Abwarten bis sich Symptome zeigen,oder bis online in etwa klar ist, worum es sich handeln könnte?

    Sehr seltsam. :gkopfkratz:


    "Halten Sie die Reihenfolge dieser Sofortmaßnahmen ein. Versuchen Sie nicht erst mal nach der Ursache zu forschen oder zu „behandeln“. Das machen die ausgewiesenen Fachleute von Medizin und Mykologie (Pilzkunde)."


    Das ist der richtige Weg, und nur dieser und exakt so ist es richtig, zuerst Medizin und die leiten alles weitere in die Wege, auch den Kontakt zum Mykologen.

    Online Ursachensuche? Das kostet im Notfall ewig Zeit, das ist zwar in diesem Fall im Nachhinein harmlos gewesen, muß aber im Zweifel wie ein Notfall gehandhabt werden, so steht es bei der DGfM.

    Situation: Kind hat möglicherweise unbekannte Menge Pilz von vor Ort unbekannter Art zu sich genommen, Klärung aufgrund fehlenden Wissens zur Art nicht auf die Schnelle möglich.

    Was ist denn das anderes als ein potentieller Notfall, bei dem man genau zu dem raten sollte, was Giftnotruf, DGfM und weitere Quellen schreiben?

    Ich rate jedem, sich an diese Regel zu halten, die dort steht, keinerlei Experimente bitte.



    Pilzvergiftung – was tun?


    Pilzgenuss – Pilzvergiftungen

    Wenn man sich der Essbarkeit der bereits verzehrten Pilze nicht mehr sicher ist oder sich gar eine Pilzvergiftung schon mit Symptomen äußert, was ist dann zu tun? Im Folgenden werden einige grundsätzliche Informationen und Ratschläge gegeben, mit denen Sie sicher sein können, dem vorhandenen Unglück keine weiteren Fehler hinzufügen. Diese Richtlinien gelten natürlich für alle, die an der zweifelhaften Pilzmahlzeit teilgenommen haben. Die Informationen wurden von Walter W. A. Pätzold †, Deutsche Gesellschaft für Mykologie, zusammengestellt und von Prof. Dr. med. Siegmar Berndt, DGfM-Toxikologe, aktualisiert.


    Sofortmaßnahmen

    Halten Sie die Reihenfolge dieser Sofortmaßnahmen ein. Versuchen Sie nicht erst mal nach der Ursache zu forschen oder zu „behandeln“. Das machen die ausgewiesenen Fachleute von Medizin und Mykologie (Pilzkunde).



    1. Arzt oder Giftzentrale kontaktieren!

    Nehmen Sie schnell ärztliche Hilfe in Anspruch! Je nach Einschätzung der Situation gehen Sie zum Hausarzt, verständigen Sie eine der Gift-Notruf-Zentralen oder lassen Sie sich zum nächsten Krankenhaus bringen.



    2. Pilzreste sichern!

    Lassen Sie alle Reste des Sammelguts, Reste vom Pilzeputzen, Reste der Mahlzeit und eventuell sogar Erbrochenes sicherstellen und zur Untersuchung aufbewahren.

    Versuchen Sie sich und andere Beteiligte zu beruhigen und einen bedachten, verantwortungsvollen Weg zur Bereinigung der Situation zu gehen. Ziehen Sie einen geprüften PilzsachverständigenDGfM hinzu.



    3. Keine Hausmittel!

    Es gibt keine vernünftigen Hausmittel bei einer Pilzvergiftung, die ohne ärztlich festgestellte Indikation eingesetzt werden können. Milch trinken ist immer falsch, aber auch Salzwasser trinken, um Erbrechen zu fördern oder Kohletabletten, um Durchfälle zu lindern, können schwere Nachteile mit sich bringen und die Prognose bis hin zum Tod verschlechtern. Nur bei Verdacht auf eine schwerwiegende Vergiftung und wenn ein Krankenhaus zu weit entfernt und ein Arzt nicht zu erreichen ist, kann der Pilzsachverständige Medizinalkohle (1 g/kg Körpergewicht in 400 ml Wasser aufgeschwemmt) empfehlen, oder, falls nicht zu beschaffen, in einer derartigen Ausnahmesituation und wenn die Pilzmahlzeit nicht länger als 5–6 Stunden zurückliegt, dem Betroffenen raten, durch „Finger in den Hals stecken“ zu erbrechen.

  • Das Thema wurde übersteigert?, das sehe ich anders. Was wäre ohne Vorhandensein dieses Forums der richtige Weg? Oder bei Netzausfall, oder wenn niemand antwortet, weil mitten in der Nacht und keiner online?

    Abwarten bis sich Symptome zeigen,oder bis online in etwa klar ist, worum es sich handeln könnte?

    Darauf bezog ich mich nicht. Mit "dem Thema" meinte ich die Diskussion darüber, ob und was man als Nicht-Experte in so einem Fall antworten kann/darf/soll, die schließlich in der Ankündigung mündete, in diesem Forum nichts mehr zu schreiben. Diese Entwicklung fand ich "übersteigert".

    Alle meine Bestimmungshilfen sind nur als Anregung zu verstehen. Für eine sichere Bestimmung sollten Pilze einem PSV vorgelegt werden. Eine Essensfreigabe gibt es im Forum grundsätzlich nicht.

  • Hi,


    ich glaube ein kleines Missverständnis lässt sich sofort ausräumen. Ich halte es für wahrscheinlich, dass Daniel meinte, er schreibe in diesem Unterforum nichts mehr, um es nicht weiter hochzukochen. Er meinte sicherlich nicht Pilzforum.eu ==Lehrer , und das ist doch vernünftig, wie ich finde.


    LG Michael

  • Ich halte es für wahrscheinlich, dass Daniel meinte, er schreibe in diesem Unterforum nichts mehr,

    Du meinst, in diesem Thread? Ja, das kann sein und wäre nachvollziehbar.

    Alle meine Bestimmungshilfen sind nur als Anregung zu verstehen. Für eine sichere Bestimmung sollten Pilze einem PSV vorgelegt werden. Eine Essensfreigabe gibt es im Forum grundsätzlich nicht.

  • Mal ein bisschen Butter bei die Fische - also aus der Pilzvergiftungs-Praxis.



    Die DGfM empfiehlt nach Einschätzung der Situation Arzt oder Giftnotruf.


    Das ist eine sehr sinnvolle allgemeine Handlungsanweisung, damit keine Zeit durch eigene Nachforschungen vergeudet wird. Diese sind in der Regel nämlich sehr zeitaufwändig und führen oft zu falschen Ergebnissen.


    Wer mit der Praxis vertraut ist, weiß:

    Sofern Beschwerdefreiheit vorliegt, ist da nichts, was Ärzte behandeln könnten. Also verweisen sie den potenziellen Patienten an einen PSV, denn Therapiemaßnahmen können sie ja erst erst ergreifen, wenn sie eine Diagnose stellen können. Doch dazu muss erst einmal ermittelt werden, welche Pilze gegessen wurden. Ohne PSV gibts also keine Behandlung.


    Anders ist es, wenn bereits

    Vergiftungssymptome vorhanden sind, wie z.B. Brechdurchfälle, Koordinationsstörungen, Hitzegefühl. Hier werden durch symptomatische Behandlungen ergriffen. Gleichzeitig kontaktieren die Mediziner den Giftnotruf. Von dort aus werden Kontakte zu den PSV vermittelt.

    Die Mediziner konsultieren die PSV und ergreifen dann erst die geeigneten Therapiemaßnahmen. Bei Vergiftungen mit Amatoxinen wären das: ggf. sedieren, Magen auspumpen, Aktivkohle, Klistier, Silibiningaben, später Lebertest.


    Wie gerade dargelegt, sind Giftnotruf/PSV hier das Mittel der Wahl.

    Die Empfehlung: „im Zweifel bei sowas bitte unverzüglich zum Arzt/Klinik!“, war hier jedenfalls nicht sinnvoll.

    Es besteht diesem Forum kein Mangel an Fachleuten und insofern möchte ich meinen ersten Beitrag zu diesem Thema als Bitte verstanden wissen, dass bei Fragen zu Pilzvergiftungen möglichst diejenigen antworten sollten, die ein bisschen Erfahrung mitbringen.


    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hallo Claudia,

    das ist schön zusammen gefasst, eine kleine Ergänzung möchte ich noch hinzufügen. Der PSV ist nach hoffentlich erfolgter Bestimmung raus und darf wegen mangelnder medizinischer Grundlage nichts zur Behandlung sagen. Da müssen sich der Arzt und der Giftnotruf zusammen tun da hier die Behandlungsmethode gewählt werden muss die schnelle Abhilfe bringt. Natürlich kennt man als PSV die verschiedenen Vergiftungssarten aber sollte sich da raushalten weil es eine andere Baustelle ist.

    Mir ist natürlich klar das manche Ärzte selten mit Pilzvergiftungen zu tun haben und wohl auch beim PSV fragen was zu tun ist, aber das ist dann die Aufgabe der Spezialisten beim Giftnotruf,

    viele Grüsse

    Matthias

  • Hallo Claudia,

    das ist schön zusammen gefasst, eine kleine Ergänzung möchte ich noch hinzufügen. Der PSV ist nach hoffentlich erfolgter Bestimmung raus und darf wegen mangelnder medizinischer Grundlage nichts zur Behandlung sagen. Da müssen sich der Arzt und der Giftnotruf zusammen tun da hier die Behandlungsmethode gewählt werden muss die schnelle Abhilfe bringt. Natürlich kennt man als PSV die verschiedenen Vergiftungssarten aber sollte sich da raushalten weil es eine andere Baustelle ist.

    Mir ist natürlich klar das manche Ärzte selten mit Pilzvergiftungen zu tun haben und wohl auch beim PSV fragen was zu tun ist, aber das ist dann die Aufgabe der Spezialisten beim Giftnotruf,

    viele Grüsse

    Matthias

    Stimmt Matthias, so was kommt auch vor. Letztens fragte mich ein Arzt, welches Antidot bei einer Vergiftung mit Kahlem Krempling verabreicht werden solle. Ich hab auf den Flammer verwiesen :) .

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Die Empfehlung: „im Zweifel bei sowas bitte unverzüglich zum Arzt/Klinik!“, war hier jedenfalls nicht sinnvoll.

    Ich wiederhole mich abermals.

    Quelle DGfM:


    Wenn man sich der Essbarkeit der bereits verzehrten Pilze nicht mehr sicher ist oder sich gar eine Pilzvergiftung schon mit Symptomen äußert, was ist dann zu tun?


    Sofortmaßnahmen

    Halten Sie die Reihenfolge dieser Sofortmaßnahmen ein. Versuchen Sie nicht erst mal nach der Ursache zu forschen oder zu „behandeln“. Das machen die ausgewiesenen Fachleute von Medizin und Mykologie (Pilzkunde).


    Und zwar vor Ort und nicht im Netz, dazu riet ich.


    1. Arzt oder Giftzentrale kontaktieren!

    Nehmen Sie schnell ärztliche Hilfe in Anspruch! Je nach Einschätzung der Situation gehen Sie zum Hausarzt, verständigen Sie eine der Gift-Notruf-Zentralen oder lassen Sie sich zum nächsten Krankenhaus bringen.


    Dazu riet ich ebenfalls.


    2. Pilzreste sichern!

    Lassen Sie alle Reste des Sammelguts, Reste vom Pilzeputzen, Reste der Mahlzeit und eventuell sogar Erbrochenes sicherstellen und zur Untersuchung aufbewahren.

    Versuchen Sie sich und andere Beteiligte zu beruhigen und einen bedachten, verantwortungsvollen Weg zur Bereinigung der Situation zu gehen. Ziehen Sie einen geprüften PilzsachverständigenDGfM hinzu.


    Dazu riet ich ebenfalls.


    3. Keine Hausmittel!

    Es gibt keine vernünftigen Hausmittel bei einer Pilzvergiftung, die ohne ärztlich festgestellte Indikation eingesetzt werden können. Milch trinken ist immer falsch, aber auch Salzwasser trinken, um Erbrechen zu fördern oder Kohletabletten, um Durchfälle zu lindern, können schwere Nachteile mit sich bringen und die Prognose bis hin zum Tod verschlechtern. Nur bei Verdacht auf eine schwerwiegende Vergiftung und wenn ein Krankenhaus zu weit entfernt und ein Arzt nicht zu erreichen ist, kann der Pilzsachverständige Medizinalkohle (1 g/kg Körpergewicht in 400 ml Wasser aufgeschwemmt) empfehlen, oder, falls nicht zu beschaffen, in einer derartigen Ausnahmesituation und wenn die Pilzmahlzeit nicht länger als 5–6 Stunden zurückliegt, dem Betroffenen raten, durch „Finger in den Hals stecken“ zu erbrechen.


    Dazu keine Selbstversuche zu unternehmen u.ä. riet ich ebenfalls.


    An dieser Grundregel die dort niedergeschrieben steht gibts meiner Meinung nach nichts zu diskutieren.

    Klingt logisch, ist sehr gut erklärt, auch für Laien verständlich und genau an diese Gruppe richten sich diese Empfehlungen auch.

    Die Seiten der Giftnotrufe und Kliniken empfehlen nichts anderes.

    All das ist von Fachpersonal verfasst worden und die Quellen sind als absolut seriös einzustufen.

    Für mich gilt exakt das, was die DGfM empfielt, daran halte ich mich, das kann ich guten Gewissens empfehlen, wer es anders macht, bitte, da halt ich mich raus.

    Punkt, Ende der Diskussion für mich.

  • Sorry Daniel. Manchmal schießt du aus meiner Sicht schon etwas übers Ziel hinaus. Klar empfiehlt das die DGfM, wenn denn wirklich eine Veriftung eintritt!


    Kind hat Pilz gegessen --> Pilz sollte zumindest auf Gattungsniveau/Artgruppenniveau durch einen PSV bestimmt werden --> sind tödlich giftige Pilze ausgeschlossen (und in dem Fall ist die Bildlage eindeutig!), kann "Entwarnung" gegeben werden, so dass zumindest keine größere Gefahr von dem Ereignis ausgeht. Klar sollte man darauf hinweisen, dass es Unverträglichkeitsraktionen oder Brechdurchfälle geben kann, weil der Pilz roh "verzehrt" wurde. Wenn so was eintritt dann unbedingt zum Arzt.


    Wie Nobi schon schrieb. Ich habe schon einige Fälle von Kindergärten betreut. Da ist oberstes Gebot die Leute zu beruhigen und auch für ein ruhiges Klima während des gesamten Vorgangs auszustrahlen. So bald irgendjemand in unangebrachte Hektik verfällt oder panisch wird, ist niemandem geholfen.


    Dann noch eine Sache. in 99,9% der Fälle passiert in solchen Fällen glücklicherweise gar nix. Das sage ich auch immer den KindergärtnerInnen und den Eltern zur Beruhigung.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Ja ok, aber noch einmal die Frage:

    Was sollte jemand, der privat, ohne jegliche Kenntnisse, der mit einer solchen Situation konfrontiert wird tun und in welcher Reihenfolge?

    Das würde ich gern vom Fachmann wissen, das interessiert mich und finde ich wichtig.

    Klammern wir dabei mal dieses Forum komplett aus, derjenige weiß nichts davon, kennt es nicht und käme in dem Moment auch nicht auf die Idee nach so etwas zu suchen.

  • Hallo Daniel,

    es wäre schlau, erst einmal genau zu lesen, was ich geschrieben habe und auch das was die DGfM empfiehlt und dann zu reagieren. Ich schreibe so lange Beiträge nicht aus Langeweile sondern zum Erkenntnisgewinn.


    Die DGfM schreibt: „Je nach Einschätzung der Situation gehen Sie zum Hausarzt, verständigen Sie eine der Gift-Notruf-Zentralen oder…“


    Und jetzt noch mal ganz einfach.

    Das bedeutet, zuerst muss die Situation eingeschätzt und bewertet werden!


    - Bei Symptomen zum Arzt,


    - Keine Symptome Kontakt zu Giftnotruf und PSV.


    Und immer, wirklich immer so wie auch Nobby und Climby schrieben, den Eltern keinen Stress machen. Den haben sie nämlich schon.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Ich respektiere jede eurer Meinungen dazu, ich werde mir alle Antworten weitere Male durchlesen.

    Das man auch nicht immer einer Meinung sein kann, ist auch klar, das ist ja bei fast allem so.

    Der Rat zu medizinischer Hilfe ist nicht falsch.

    Der Fragesteller hat es genau so getan.

    Ente.


    Ich ziehe mich erstmal in meine kleine dauerfeuchte Laubwaldoase zurück, kann dauern.