Bitte um Bestimmungshilfe eines weißen Pilzes

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 2.865 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Climbingfreak.

  • Schönen guten Tag verehrte Pilzfreunde,


    bei der heutigen Fahrradtour gab es eine ganze Reihe schöner Funde, darunter allen voran eine saftige Wiesenchampignons (welche ich einwandfrei bestimmen konnte).


    Nun tummelten sich in der unmittelbaren Nähe jedoch auch andere, weiße Pilze, bei denen ich mich etwas schwertue. Von oben war ich mir sicher, dass es sich auch um Champignons handelt, die bei genauerer Betrachtung gelblich verfärbten Hüte und weißen Lamellen irritieren mich jedoch sehr. Sehr gerne würde ich von erfahreneren Leuten einmal eine Meinung hören, um was es sich hierbei handeln könnte. Ich hoffe, die beigefügten Bilder genügen. Der Geruch ist mild und angenehm pilzig; Sporenpulverfarbe habe ich noch nicht ermittelt, kann ich bei Bedarf aber gerne tun. Die Bilder zeigen sowohl ein "normales", vermutlich ausgewachsenes sowie ein ziemlich junges, kleineres Exemplar.


    Im Voraus vielen herzlichen Dank für die Hilfe und beste Grüße!!






  • Hi,

    bist du sicher, dass der nicht eher nach Karbol riecht? Bei dem deutlichen Gilben und der Hutform halte ich den Karbolchampignon für wahrscheinlich. Kratz mal mit dem Fingernagel an der Stielbasis. Die müsste sich so richtig sattgelb verfärben.


    FG

    Jan

  • Hallo,


    ich würde den im Feld zunächst als Agaricus arvensis - Weißer Anis-Champignon - ansprechen, wenn er einen angenehmen u. evtl. noch leicht anisartigen Geruch hat und auch auf einer Wiese angesiedelt war, und nicht im Wald.


    VG

    »Experts do not exist,

    we all are beginners

    with greater or lesser knowledge.«

    Luis Alberto Parra Sánchez


    Gnolmokratisches:

    100 PCs Startkapital - 4 PCs (2023 an Boletaceae bei KiZaRü/Psathyrella-Challenge verloren) u. - 21 PCs (2024 an Schwarzhex hilmgridd gespendet) = 75 PCs in stock

  • Hallo,


    meine Stimme gebe ich Agaricus arvensis. Bei diesem frischen Fruchtkörper wäre die Stielbasis schon chromgelb angelaufen.


    VG Jörg

  • bei der heutigen Fahrradtour gab es eine ganze Reihe schöner Funde, darunter allen voran eine saftige Wiesenchampignons (welche ich einwandfrei bestimmen konnte).


    Nun tummelten sich in der unmittelbaren Nähe jedoch auch andere, weiße Pilze, bei denen ich mich etwas schwertue. Von oben war ich mir sicher, dass es sich auch um Champignons handelt, die bei genauerer Betrachtung gelblich verfärbten Hüte und weißen Lamellen irritieren mich jedoch sehr.

    Hi,


    bei solchen Aussagen bekomme ich "Bauchschmerzen". Nicht alles, was auf Wiesen wächst und wie ein Champi aussieht ist ein echter Wiesenchampi. Bei über 60 Agaricus-Arten, welche wir in D so haben, ist es nicht leicht Champis auf Artniveau zu bestimmen. Ohne Mikro ist eine sichere Bestimmiung nur bei ausgewählten, wenigen Arten möglich. Der Wiesenchampi gehört nicht dazu, denn die Verwechslungsgefahr mit dem giftigen A. pseudopratensis ist definitiv da und selbst echte Pilzkenner tun sich im Feld schwer beide makroskopisch auseinander zu halten. Von den "Verwechslungen" mit den anderen Vertretern der Sektion Agaricus will ich hier gar nicht reden.


    Ich will dir nicht zu nahe treten, aber du scheinst keine großen Kenntnisse in der Gattung Agaricus zu haben, sonst hättest du hier in dem Fall einen Vertreter der Sektion Arvenses erkannt!


    Deswegen mein Rat. Sei vorsichtig mit den Egerlingen. Einerseits gibt es auch giftige, 2. ist eine sichere Artbestimmung zumindest fast immer nur mit Mikro möglich. Bei den Anischampis und den Zwergegerlingen ist eine Artbestimmung nur mittels Gensequenzierung möglich.


    Auch wenn die Vertreter der Anisegerlinge in vielen Pilzbüchern als "essbar" drin stehen, reichern die doch Schwermetalle, wie z.B. Cadmium sehr stark an. Aus den genannten Gründen geben einige PSV keine Champis mehr zum Verzehr bei Beratungen frei.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Ich sehe da nicht das typische "Zahnrad" auf der Ring-Unterseite.

    N'abend Harald,


    auf dem ersten Foto sieht man die Manschette m.E. schon recht gut u. die sieht für mich dort A. arvensis-typisch aus.


    Beste Grüße Marcel

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  • Hallo zusammen,

    was genau ist auf Foto 4 zu sehen? Etwa eine zurechtgeputzte Stielbasis? Dann sage ich: mit 95 % Wahrscheinlichkeit ein Karbolchampignon.

    Außerdem wollte ich noch anmerken, dass die Saison des Wiesenchampignons (Agaricus campester) eigentlich noch lange nicht losgeht. Der Wiesenchampignon ist ein ausgesprochener Herbstpilz, entsprechende Funde im Juli wären schon sehr außergewöhnlich. Daher möchte ich an der Fundmeldung mit den "Wiesenchampignons" Zweifel anmelden. Vielleicht lassen sich diese Zweifel durch ein entsprechendes Foto des "Wiesenchampignons" ausräumen, aber vielleicht sind das genau diese ominösen A. pseudopratensis..

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Oehrling,


    auf dem 4. Bild sehe ich den saubergeschabten Hut des zweiten, jüngeren Fruchtkörpers von oben (auf dem 5. Bild selbigen von unten), vom größeren, halbierten Frk. sieht man links unten im 4. Bild die Stielbasis. Im Schnitt ist auf dem 3. Bild keine Gelbfärbung zu erkennen, der Hut ist am Scheitel rund (nicht leicht abgeplattet) –> kein Karbol, zur Sektion Arvensis gehörend, vermutlich ein Schaf... Natürlich keine Essenfreigabe!


    Viele Grüße – Rika

  • Moin Harald,


    ich glaube, dieser Fund wird hier letztlich gar nicht richtig geklärt bzw. bestimmt werden können, aber man wird ja mal in alle möglichen bzw. wahrscheinlichsten Richtungen hin prüfen u. sich drüber austauschen können. Ich lerne dabei hier immer wieder was dazu, vor allem von Euch "alten Füchsen u. Füchsinnen".


    Beste Grüße Marcel

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    Einmal editiert, zuletzt von Thorwulf () aus folgendem Grund: Noch um weibliche Form ergänzt ;-)

  • Hallo Harald,


    wie jetzt.... hier wird spekuliert??


    Das schlägt ja dem Fass die Krone ins Gesicht....! ==Gnolm7==Gnolm1


    Beste Grüße Marcel

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  • Wild spekuliert - nun, dies schlägt dem Fass die Krone mindestens 2 x ins Gesicht. :gzwinkern:


    Aber sooo wild fand ich diesen Austausch hier jetzt nicht, aber ich bin ja auch noch kein "alter" Fuchs..... g:-)


    Schönen entspannten Sonntag noch - Marcel

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  • Klar wird hier spekuliert - was willste denn bei dieser Informationslage auch anders machen? Wir müssen diese Pilze ja auch nicht essen, der PilzProf macht das hoffentlich auch nicht.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Guten Tag liebe Pilzfreunde,


    zunächst darf ich hier alle beruhigen - auch nachdem ich sämtliche Fruchtkörper verspeist habe geht es mir noch einigermaßen gut. :gzwinkern:


    Spaß beiseite, vielen Dank an alle, die hier Zeit und Mühe aufgebracht haben, um mir bei der Bestimmung zu helfen. Nach sorgfältiger Abwägung der Meinungen würde ich dann doch dazu tendieren, dass es sich um den weißen Anis-Champignon, Agaricus arvensis, handelt. Sicher kann ich mir natürlich nicht sein, einen karbolartigen Geruch konnte ich aber beim besten Willen nicht feststellen.


    Die Fruchtkörper, sowohl des hier vorgestellten Fundes als auch des vermeintlichen Wiesenchampignons, habe ich mittlerweile entsorgt; nach bestem Wissen und Gewissen an einer erhöhten Stelle im Baum zum Aussporen. Auf den Teller oder in die Pfanne werden die Funde nicht mehr landen.

    Zitat

    was genau ist auf Foto 4 zu sehen? Etwa eine zurechtgeputzte Stielbasis?

    Der Vollständigkeit halber möchte ich noch erwähnen, dass sämtliche Fruchtkörper "unbehandelt" sind; weder wurde eine Stielbasis zurechtgestutzt noch ein Hut saubergeschabt.


    In jedem Falle möchte ich mich erneut für die dargebrachte Zeit bedanken und würde diese "Diskussion" hier von meiner Seite aus beenden.


    Beste Grüße und weiterhin angenehmen Wochenstart

    PilzProf

  • sicher kann ich mir natürlich nicht sein, einen karbolartigen Geruch konnte ich aber beim besten Willen nicht feststellen.

    Dann sollte er aber sicher nach Anis gerochen haben. Konntest Du das feststellen?


    Beste Grüße Harald

    Mit viel Fantasie vielleicht, aber nicht so markant und deutlich wie ich es etwa vom Anistrichterling kenne... am ehesten würde ich den Geruch noch als "mild/angenehm/pilzig" beschreiben. Der Fruchtkörper war aber denke ich auch schon recht trocken, womöglich hat dies den Geruch beeinträchtigt...

  • Hi,


    Anisegerlinge müssen nicht immer nach Anis riechen. Ich finde oft welche, wo ein Hauch süßliche Note vorhanden ist. Das passt schon. So was ist auch wirklich wetterabhängig.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.