auf der Pirsch .. 2010-08-07+

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 9.310 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Amalia.

  • Hallo Pilzfreunde,
    bei uns gibt es derzeit wahre Pilzschwämme. Ich habe noch nicht solch ein Pilzwachstum und solche Pilzstellen, wie dieses Jahr gesehen. :)


    Heute morgen regnete es nochmal ordentlich und ich wollte es bei 2 Bildern belassen.
    Die schlechtere Bildqualität auf einigen Fotos, bitte ich zu entschuldigen.


    Die Namen eurer Bestimmungshilfe färbe ich wieder blau.


    Flockenstieliger Hexenröhrling (Boletus erythropus) und Fichtensteinpilz (Boletus edulis)
    2010-08-07-aug-hexenpi4f0q.jpg 2010-08-07-aug-steinpidft0.jpg


    Allerdings sind wir am Nachmittag nochmal raus in den Wald und ich habe noch ein paar Fotos aufgenommen.


    Die zwei Steinpilzstellen sind keine 10 Meter auseinander gewesen. Die Steinpilzstelle rechts, erntete eine Bekannte, die wir kurz vorher trafen und mit ihr zusammen in das Waldstück gingen.


    Fichtensteinpilz (Boletus edulis)
    2010-08-07-aug-steinpiag29.jpg 2010-08-07-aug-steinpi6gtd.jpg


    Die Stellen mit Hexenröhrlingen nehmen jetzt ähnliche Ausmaße an, wie die der Steinpilzstellen. Wir haben nur wenige mitgenommen, weil es so viele Steinpilze gab. Mitunter sind richtige Büschel an Hexenpilzen zu finden (steht noch mit anderen Hexenröhrlinge).


    Flockenstieliger Hexenröhrling (Boletus erythropus)
    2010-08-07-aug-hexenpioc2f.jpg


    Dann fanden wir noch eine Stelle mit Anhängselröhrling (Boletus appendiculatus) oder Falsche Anhängselröhrling (Boletus subappendiculatus). Das nehme ich zumindest an. Ich habe ihn nicht aufgeschnitten. Fällt euch noch eine andere Alternative ein?


    Anhängselröhrling (Boletus appendiculatus)
    2010-08-07-aug-unbekansgcn.jpg


    In einem Fichtenwald stand diese Koralle.


    Ramaria spec.
    2010-08-07-aug-unbekanxcww.jpg


    Übrigens fand ich heute einen Hexenröhrling direkt/hauteng neben einem Steinpilz.
    Ich hatte die Woche einen ähnlichen Fund, mit einen Täubling. Ich halte das für außergewöhnlich. Es sei denn es bedeutet sie haben gerade wenig Platz, dann werde ich dem wohl die nächsten Tage öffter begegnen. ;)
    Funde der Woche 2010-08-04+
    2010-08-04-aug-steinpih5g8.jpg


    viel Glück auf der nächsten Pirsch,
    Nando


    P.s. Puhhh, erstmal Luft holen. Es ist schon 'etwas' extrem, oder?

    Seit Ende 2009 bei der Naturfotografie. Aktuelle Kamera: Canon PowerShot SX40 HS, Marumi DHG Achromat +3 Nahlinse und Slik Sprint PRO II. --- Pilzfotos
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    Einmal editiert, zuletzt von Nando ()

  • Das Thema B. appendiculatus versus B. subappendiculatus war glaube ich schon mal unter der Rubrik "Wissenschaftliches". Dein Fund ist ein Laubwaldfund, da kannst Du ihn einfach B. appendiculatus nennen. Persönlich halte ich nicht viel von der Unterscheidung: Bei mir haben Laubwaldfunde zum Teil nicht geblaut, und was ich bisher im Nadelwald hatte, war vielleicht nur ein bisschen kleiner und blasser. Wohl nur Zufall!
    Aber ein Anhängselröhrling ist immer ein schöner Fund und Anlass zur Freude!

  • Hallo Nando,
    Das ist ja wieder der Oberhammer Dein Pilzfund .
    Aber wir haben heute auch fette Beute gemacht.Unglaublich, was zur Zeit hier in den Wäldern alles wächst.
    Ach ich freu mich so und morgen geht die Ernte weiter.


    Dir wünsche ich weiterhin erfolgreiches Sammeln
    VG.Barbara

  • Guten Morgen Amalia und Barbara,
    ja, die Funde zur Zeit sind wirklich der Oberhammer! :D
    So viele Pilze an einen Fleck, bzw. in einem Waldstück hat man nicht alle Tage.


    Langsam füllt sich die Tiefkühltruhe und Bekannte/Nachbarn freuen sich über unsere Geschenk an Steinpilzen/Hexenröhrlingen.


    @Danke für die Bestimmungshilfe! :thumbup:
    Ja, ein Anhängselröhrling ist schon ein besonderer Fund! Ich habe mich riesig gefreut.


    Vor einer Woche hatte ich an der gleichen Stelle ein Dreier-Grüppchen, was wohl auch Anhängselröhrlinge waren (Hutfarbe/gelbes Futter). Sie standen wenige Zentimeter entfernt von einem alten zerfressenen Fichtensteinpilz. Das Grüppchen des Anhängselröhrlings war auch schon zerfressen/alt.


    Mich wundert es nur, dass man bei der Gegend nicht von Kalkboden ausgehen kann. Es sind Fichtensteinpilze und Flockenstielige Hexenröhrlinge dort zu finden.


    viel Glück auf der nächsten Pirsch,
    Nando

    Seit Ende 2009 bei der Naturfotografie. Aktuelle Kamera: Canon PowerShot SX40 HS, Marumi DHG Achromat +3 Nahlinse und Slik Sprint PRO II. --- Pilzfotos
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  • Wirklich schön. War gestern auch unterwegs. Siehe hier:

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  • Hallo Nando,


    der Anhängselröhrling ist kein Kalkpilz. Und der sogenannte "Fichtensteinpilz" (als ob er nur bei Fichte wüchse) ist bodenvage und kommt auf sauren wie auf basischen Böden vor. Manche Bücher sind halt voller Vorurteile ...


    Dann weiter viel Erfolg.

  • Hallo Pilzfreunde,
    den Betrag von Gestern muss ich noch nachreichen. ;)


    maettel79
    Eine wunderbare Gegend, die du im Video zeigst! :thumbup:


    Amalia
    Das wäre natürlich Klasse, wenn der Anhängselröhrling bei uns doch häufiger zu finden ist. :)
    In Toffel's Artikel bei Wikipedia stehen auch Zahlen zum bevorzugten Ph-Wert des Fichtensteinpilzes.
    Gemeiner Steinpilz – Wikipedia


    Natürlich gibt es Abweichungen. Ich kenne ein Waldstück mit unzähligen Fliegenpilzen und einigen Stellen mit Fichtensteinpilzen. In der Gegend ist von Kalkhaltigen Boden auszugehen (ehem. Tagebau). In einem nahegelegenen Lärchenwald kommt der Grauer Lärchenröhrling (Suillus aeruginascens) vor, der der Lärche nur auf kalkhaltigen Boden folgen soll.
    Fliegenpilz in reinem Eichenwald *PIC*


    noch zum Sonntag: ;)


    Am Morgen bin ich in verhältnismäßigen Neuland unterwegs gewesen. Ich wollte schauen, ob es wirklich überall losgeht und eine kleine Fotosession machen.


    Im Laubwald begegnete ich vielerorts diesen Pilz. Er schien auf Totholz zu wachsen.
    Kennt ihn jemand?


    Die Namen eurer Bestimmungshilfe färbe ich wieder blau.


    1. Knopfstieliger Rübling (Collybia confluens) - 5cm Hoch, kein auffallender Geruch/Geschmack, Lamellen weit von Stiel entfernt, Laubwald, bei Totholz
    2010-08-08-aug-unbekansegn.jpg 2010-08-08-aug-unbekanfg1h.jpg


    2. Holzkeule (Xylaria spec.)
    2010-08-08-aug-holzkeu5fs1.jpg


    3. Flachknollige Anis-Egerling (Agaricus essettei)
    2010-08-08-aug-egerlinvgzw.jpg 2010-08-08-aug-egerlinifml.jpg


    4. Flaschenstäubling oder Flaschenbovist (Lycoperdon perlatum)
    2010-08-08-aug-staeublscfa.jpg


    Da war ich dann doch etwas enttäuscht, weil nur ein paar Blutroter Filzröhrlinge (Xerocomus rubellus) zu finden waren. Als ich schon wieder auf dem Heimweg war sah ich am Straßenrand viele weitere Blutrotere Filzröhrlinge.


    5. Blutroter Filzröhrling (Xerocomus rubellus)
    2010-08-08-aug-roehrli3epe.jpg


    Als ich in das kleine Waldstück daneben ging, sah ich plötzlich zig Steinpilz/Perlpilze und meine Mundwinkel wanderten zu den Ohrläppchen. :D Allerdings werde ich die Pilze an der Stelle nur für Wachstumsaufnahmen nutzen (Straßenstaub/Müll).


    6. Fichtensteinpilz (Boletus edulis)
    2010-08-08-aug-steinpimhz8.jpg 2010-08-08-aug-steinpish6d.jpg



    7. Perlpilz (Amanita rubescens)
    2010-08-08-aug-perlpil5dcg.jpg



    Am Nachmittag machten wir noch eine Fahrradtour, besuchten ein paar Steinpilzstellen/Hexenpilzstellen und fanden eine wunderbare neue Steinpilzstelle. Bei dem zweiten Bild ging es mir nur um die zusammengewachsene 3er-Gruppe, deshalb habe ich die anderen nachträglich am Rechner unschärfer gemacht.


    Seht ihr im Bild 3, wie dicht der Steinpilz am Hexenröhrling wächst? Das ist schon der 3. Fund der Art.


    8. Fichtensteinpilz (Boletus edulis)
    2010-08-08-aug-steinpirhe5.jpg 2010-08-08-aug-steinpi7g9s.jpg 2010-08-08-aug-steinpicf95.jpg


    9. Flockenstieliger Hexenröhrling (Boletus erythropus)
    2010-08-08-aug-hexenpi6fwx.jpg


    10. Samtfußkrempling (Paxillus atrotomentosa)
    2010-08-08-aug-kremplixhe4.jpg


    11. Pfifferling (Cantharellus cibarius)
    2010-08-08-aug-pfifferdfsl.jpg


    Über den nächsten Fund freute ich mich besonders. Am Wegesrand standen viele der wärmeliebenden Hainbuchenröhrlinge.


    12. Hainbuchenröhrling (Leccinum griseum)
    2010-08-08-aug-roehrlifgae.jpg


    13. Gelber Graustiel-Täubling (Russula claroflava)
    2010-08-08-aug-taeubliicr1.jpg


    Bisher scheint mir die Pilzsession 2010 eine der besten überhaupt zu werden. Pessimisten bringen dann natürlich gleich den Aspekt, dass die Pilze auf die richtigen Bedingungen warten und ihr Wachstum jetzt auch schon ihren Höhepunkt erreicht haben könnte (zumindest für die Pilze des Jahresabschnittes). Dann wäre im September/Oktober nicht mehr mit so viel Funden zu rechnen, aber warten wir es ab. ;)


    viel Glück auf der nächsten Pirsch,
    Nando

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  • Hallo Nando,


    was ein Traum, diese ganzen Steinpilze an einem Fleck....
    Wir haben jetzt am Wochenende auch festgestellt, dass es außerordentlich viele Steinpilze aus dem Boden drückt...
    Aber auch alle möglichen Arten von Täublingen sind massenweise vertreten. So viele viele viele Pilze im Moment 8| wirklich unglaublich....
    Also - nochmal herzlichen Glückwunsch!


    Viele Grüße
    Eva

  • Hallo Nando,


    Deine Nr. 1 ist der Knopfstielrübling (Gymnopus confluens). Den Lamellenansatz beschreibst Du ganz richtig. Reißt man den Hut ab, bleibt der Lamellenansatz am Stiel wie ein Knopf - daher der deutsche Name. Die Lamellen stehen bei dieser Art auffallend dicht. Wie der lateinische Name (confluens = zusammenfließend) sagt, steht dieser häufige Rübling oft büschelig.
    Viele Grüße

  • Danke Eva! :)


    Ja, es ist schon erschreckend, wenn man jemanden hat, der an der Stelle nochmal vorbei geht und sagt, dass man einen kleinen zertreten hat. :shy: Da braucht man die Fähigkeit über das Laub zu schweben.


    bis dann,
    Nando

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  • Zu Anhängselröhrling:
    Die Art ist natürlich ziemlich selten, was aber nichts mit dem pH-Wert zu tun hat. Ist ja im Eizelnen immer schwer zu beurteilen, was der einschränkende Faktor ist. Ich kenne Anhängselröhrlinge aus dem Colditzer Forst, aus der Gegend um Naunhof und aus der Dübener und Dahlener Heide. Alles keine Kalkgebiete, wie Du zugeben wirst!


    Zu pH-Wert des Gemeinen Steinpilzes (B. edulis):
    Sicher ist ein Wald auf richtigem Kalk kein gutes Revier für diese Art. Ich habe aber B. edulis sowohl im Laub- als auch im Nadelwald an Stellen mit Klumpfüßen (z.B. amthystblättrige Klumpfüße, Cortinarius calochrous aggr.) gesehen, die ganz sicher Kalkpilze sind. B. edulis ist halt eine häufige Art, die sehr viel an pH tolerieren kann, wenn nur die anderen Bedingungen stimmen.

  • Hallo Amalia,
    danke für die Bestimmungshilfe! :)
    Ich habe es oben geändert.


    Anhängselröhrlinge im Colditzer Forst? Sehr interessant! :)


    Ich wollte die Woche sowieso etwas das Waldgebiet um Colditz erkunden. In den Fichtenwäldern ist vielleicht ein Pfifferling zu finden, der sich von denen aus dem Laubwald unterscheidet. Sie haben keinen Geschmack, verglichen mit welchen aus Brandenburg (Nadelwald). Ist dir ähnliches aufgefallen? Kennst du eine Pfifferlingsstelle der Gegend aus dem Nadelwald und willst sie gegen zwei aus dem Laubwald tauschen? :D


    bis dann,
    Nando

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  • Ich kenne eine ganze Reihe im Laubwald, wenige und eher magere aus dem Nadelwald. Das mit dem Geruch/Geschmack kann ich so nicht ganz bestätigen. Was mir aber aufgefallen ist, ist, dass die aus dem Laubwald öfter mal nach nichts riechen. Zu anderen Zeiten findet man an denselben Stellen aber auch welche, die gut riechen und schmecken. Wie immer alles nur eine Frage der Zeit ...