Abstand zu Straßen

Es gibt 30 Antworten in diesem Thema, welches 3.350 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Daniel224.

  • Hallo Pilzfreunde,


    ich hätte mal eine generelle Frage. Da Pilze ja, je nach Art, mehr oder weniger viele Schwermetalle und andere Stoffe anreichern, die in höheren Mengen gesundheitsschädlich sein können, wieviel Abstand sollte man beim Sammeln von Pilzen zu Speisezwecken zu großen Straßen, Parkplätzen, etc. halten? Gibt es dazu eventuell sogar Daten? Und wie handhabt ihr das für euch? Danke für eure Einschätzung und viele Grüße vom Stefan

  • Hallo,

    bei Pilzen von Parkplätzen gibt es noch ein anderes Problem. Autos halten an, Hunde springen heraus, und was kommt dann? Das weiß wohl jeder.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo,

    also ich kann dir nur sagen, wie ich es handhabe:


    1. Alles, was im Umkreis von 50-100m einer Straße liegt, esse ich nicht (es kommt etwas auf die Nutzungsintensität derStraße an). Wenn oberhalb eines Hanges eine vielbefahrene Straße liegt, bin ich noch etwas vorsichtiger.


    2. Aus innerstädtischen Bereichen (Parks usw) esse ich nichts, auch wenn der Fundort weiter entfernt liegt (siehe Oehrlings Kommentar). Außerdem weiß man nie, was da zb in Vorkriegszeiten an Industrie stand.


    VG

  • Hallo Stefan,


    ob Schwermetalle oder "andere Stoffe", die sich in oder auf Pilzen an besonderen Standorten ablagern könn(t)en - niemand wird wohl eine nachprüfbar korrekte Angabe machen können, ab welcher Entfernung dies gesundheitlich bedenklich wird.


    Da kommt es wohl auf persönliche Empfindlichkeiten an, an welchen Standorten man seine Speisepilze sammelt, damit man sie dann noch kulinarisch genießen kann.


    Gruß

    Peter


    PS: Ist Hundepipi eigentlich giftig, zumal die Pilze doch gut durchgegart werden....? :saint:

  • Hallo,

    sehe ich auch so, je nach Nutzungsgrad der Straße, eine viel befahrene Autobahn oder eine eher kaum befahrene kleine Landstraße, da halte ich so gut 100m mindestens ein.

    Ansonsten entsprechend mehr. Stark frequentierte Hundewiesen, Parkplätze u.ä., da nehm ich nichts mit.

    Innerstädtische Bereiche meide ich.


    LG

    Daniel

  • Hallo Zusammen,

    natürlich gibt es Standorte wo man keine Speisepilze sammeln möchte. Dann sollte man aber das auch auf alle anderen Lebensmittel übertragen und scheitert an den Angaben bei den verschiedenen Produkten. Es gibt einige Gemüseanbaugebiete wo die Felder bis an stark befahrene Stassen reichen oder in Einflugschneisen von grossen Flughäfen sind.

    Selbst wenn ein Produkt irgendwo in Deutschland hergestellt ist können die Zutaten weltweit eingekauft werden und das wird nicht deklariert, man weiss nicht was drin ist bzw. wo es herkommt und wie produziert.

    Da gesammelte Pilze bei uns kein Grundnahrungsmittel sind ist es schön drauf zu achten das man ein gutes Gefühl dabei hat, aber was man im Handel oder Gastronomie bekommt kann auch zwiespältig sein ohne das man es überprüfen kann,

    viele Grüsse

    Matthias

  • Hallo,


    ich sehe das wie Matthias, es ist reine Gefühlssache. Fühlt man sich bei dem Gedanken wohl, Pilze von einem bestimmten Fundort zu verspeisen oder eben nicht. Das muss jeder für sich selbst entscheiden.


    Hundepipi sehe ich persönlich weniger kritisch, mehr Gedanken mache ich mir schon über Schneckenschleim...

  • Servus Steffen, Pipi halte ich auch für unproblematisch - für kritisch halte ich eher die festen Ausscheidungen. Dauerstadien der verschiedenen parasitischen Würmer können noch infektiös sein wenn der Rest des Geschäfts schon längst zerfallen und damit nicht mehr offensichtlich ist.

    Klar sollten die bei ausreichender Temperatur u Garzeit getötet werden, aber das Thema wurde ja bereits zu genüge diskutiert.

    mehr Gedanken mache ich mir schon über Schneckenschleim...

    Weißt Du da Näheres?

    Aus meiner Aquaristikzeit sind mir Zerkarien bei Wasserschnecken bekannt - über Landschnecken war mir bisher nichts bekannt, zumindest Weinbergschnecken werden ja im Westen auch gerne verspeist :/

    VG Ingo

  • ogni volta


    Hallo Ingo,


    das mit dem Schneckenschleim war eher symbolisch gemeint und an die Vorstellungskraft gebunden. :grolleyes: An irgendwelche Parasiten oder Infektionen etc. habe ich dabei nicht gedacht. Feste Ausscheidungen sehe ich auch problematisch, so würde ich z. B. niemals Waldpilze roh verzehren, Steinpilze z. B.


    Grüße,

    Steffen

  • Das klingt vernüntig. Ich hab beruflich mit Baugrunduntersuchungen zu tun und kann aus erster Hand bestätigen, das man in Stadtbereichen nie genau wissen kann, was da für krasse Belastungen im Boden schlummern können.


    Teilweise gibt es sogar Pilze die sich genau deshalb dort ansiedeln bzw. angesiedelt werden, stichwort mycoremidiation. Super spannendes Thema!

  • Zu Landstraßen halte ich ca. 10 Meter Abstand beim Sammeln. Ich kenne allerdings auch einen Sammler, der seit Jahrzehnten in unmittelbarer Nähe von Landstraßen sammelt. Das muss jeder für sich entscheiden.

    Ich verzichte allerdings auf das Sammeln von Champignons, da diese dafür bekannt sind Schwermetalle anzureichern.

    Waldwege sind mir egal, da dort relativ wenig Spaziergänger mit Hunden unterwegs sind und der Verkehr minimal ist.

    In Parks sammele ich generell nicht, da die wenigen Parks in unserer Gegend sehr stark von Hunden frequentiert sind.

  • ich meide auch Friedhöfe. Hat, naja, wie soll ich das nennen, ethische Gründe :giggle: .


    Gruß Pit

    Und ich kenne jemand der auf dem Friedhof sammelt 8| ... das wäre mir nix (außerdem liegt genau dort mein Opa).

    Meine Abstände:

    Landstraße (wenig frequentiert) und Feldweg min. 20 Meter... Autobahn mind. 200 Meter.

    Ich habe eine Steinpilzstelle am Waldrand zum Sportplatz (Fussbald) hin und hinter der Kita meiner Kids unter einer großen Buche (ca 50 Meter von einer Landstraße entfernt)-》jetzt hoffe ich das dort nicht doch mal jemand seine Blase entleert ;) ....

    Wenns danach geht baut die Behr AG bei uns Dorf herum 50 Meter von der A1 entfernt Salat und Fenchel an - wenn du das im Supermarkt kaufst weißt du auch nicht wo es mal wuchs :/ .

    Einen schönen Abend aus der Lüneburger Heide

  • Moin,

    nichts ist sauber, das gibt es nicht.

    Selbst in einem wirklich theoretisch sauberen Wald hast du aber trotzdem im Boden wer weiß was an faulenden/schimmelnden organischem Material, dazu unzählige Tiere, die sich davon ernähren und dort leben und auch Dinge natürlicherweise hinterlassen. Das ist kein steriles Labor.

    Die Hinterlassenschaften menschlicher "Entwicklung" sind natürlich eine andere Geschichte, das kommt noch dazu, das sit aber kein Problem des Anstands zur Straße, da ists konzentrierter, klar, aber im restlichen Wald alles genau so vorhanden.

    Daher macht mir der Hundehaufen oder die Hasenköttel eher die wenigsten Sorgen. Wenn der Haufen nun grad da neben dem Steinpilz ist, tja Pech gehabt, wenn 10 m weiter einer steht, den nehm ich, der andere bleibt eben für die Waldbewohner.

    Mit den natürlich vorkommenden Keimen in Kontakt zu kommen ist aber auch nicht nur von Nachteil. Das ist ein wichtiger Beitrag für unser Immunsystem.

    Warum haben denn so viele, die nur noch auf Beton leben und nahezu nie mit der Natur in Kontakt kommen immer mehr Allergien und wer weiß was?

    Wenn ich beim Sammeln was essen will, dann gibts nen Schluck Wasser über die dreckigen Pfoten und nen Lappen im Rucksack und gut ist. Davon hab ich mir noch nie was geholt.


    LG

    Daniel

  • ich meide auch Friedhöfe. Hat, naja, wie soll ich das nennen, ethische Gründe :giggle: .


    Gruß Pit

    Friedhöfe können ganz interessant sein, weil es da oft Bäume gibt, die man mangels Ertrag in forstwirtschaftlich genutzten Wäldern eher selten findet. Es kann sich durchaus lohnen, da mal drüber zu schlendern. Selbstverständlich bleibt man aber auf den Wegen und trampelt nicht über die Gräber und verhält sich auch generell unauffällig wie es sich an Ruhestätten gehört. Sammeln würde ich allerdings auch nichts, das wäre irgendwie pietätlos :)

  • Wenn mans genau nimmt ist der Wald auch ein großer Friedhof, da liegen auch unzählige tote Lebewesen rum oder im Boden, dein Rasen im Garten oder dein Gemüsebeet auch.

    Mag pietätlos klingen, aber so ist der Lauf der Natur und eigentlich kanns einem egal sein, rein theoretisch. Ich machs aber auch nicht.

  • Hallo,


    an eurer Stelle würde ich gänzlich und total auf jeglichen Pilzverzehr verzichten. Es gibt genug andere, sterilisierte Nahrungsmittel.


    Beste Grüße

    Stefan F.

  • an eurer Stelle würde ich gänzlich und total auf jeglichen Pilzverzehr verzichten. Es gibt genug andere, sterilisierte Nahrungsmittel.

    ...die dann besonders gut sind fürs Immunsystem und für die Darmflora...Pfui deibel

  • ...von Luft und Liebe...und wenn man genug solche Bücher und wer weiß was verkauft hat, gehts mit der dicken Karre irgendwo in die Pampa, wo einen keiner kennt und dann rein mit der Currywurst. Wie war das noch unlängst...Klimakleber im Urlaub auf Bali.

    Da bleib ich bei Waldluft und Steinpilzen.

  • Wenn ich beim Sammeln was essen will, dann gibts nen Schluck Wasser über die dreckigen Pfoten und nen Lappen im Rucksack und gut ist. Davon hab ich mir noch nie was geholt.

    Das ist ja schön für dich, der Fuchsbandwurm zeigt sich nur halt meist erst nach Jahrzehnten und längerer Exposition und ist dann auch nicht mehr wirklich behandelbar. Ich würde also jedem dazu raten Waldkräuter ordentlich zu reinigen und Waldpilze sollten bis auf wenige Ausnahmen so oder so nur gegart verzehrt werden. Ansonsten stimmt das natürlich, dass man es mit der Sauberkeit von Lebensmitteln auch übertreiben kann. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen.