Unbekannter Lamellenpilz ohne Ring = Scheidenstreifling Amanita

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 1.982 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von CSlupina.

  • Hallo zusammen,


    ich benötige eure Hilfe bei einem Fund am Wegesrand vom 15. Juli. Begleitbäume waren Birke und Kiefer.

    Sporenpulver konnte ich leider nicht gewinnen, da der Hut vermatscht auf der Glasscheibe klebengeblieben ist.

    Der Bodensäuregehalt dürfte nach meiner Einschätzung sauer gewesen sein. Der Geruch war für mich undefinierbar unauffällig.

    Der am Rande geriefte FK misst ca. 7 - 8 cm im Durchmesser und ist trocken und glatt. Die Lamellen sind weiß und stehen frei.

    Der leicht genatterte oder schuppige Stiel ist hohl und brüchig. Verfärbungen auf Druck und Schnitt waren nicht vorhanden.

    Aber jetzt lass ich die Bilder sprechen:


    Bild 1: Der Hut (1.3 Schritte abgeblendet)


    Bild 2: Nochmals der Hut ohne Belichtungskorrektur


    Bild 3: Mit Zentimetermaß


    Bild 4: Die freistehenden weißen Lamellen mit der Stielspitze


    Bild 5: Der schuppige Stiel (leider ist die Basis im Boden geblieben)


    Bild 6: Nochmals die Lamellen


    Bild 7: Ein Schnittbild, weißfleischiger Hut


    Bild 8: Der hohle Stiel


    Bild 9: Die Teile mit Zentimetermaß


    Ich wäre fürs Drüberschauen und eine Bestimmungshilfe dankbar.


    Schöne Grüße aus dem Nassen Dreieck

    Kücki

  • Hallo Reinhard,


    war an der Stielbasis eine Volva? Dann würde ich hier Amanita vaginata vermuten od. einer der ähnlichen Arten aus der Gruppe.


    Schöne Grüße Marcel

    »Experts do not exist,

    we all are beginners

    with greater or lesser knowledge.«

    Luis Alberto Parra Sánchez


    Gnolmokratisches:

    100 PCs Startkapital - 4 PCs (2023 an Boletaceae bei KiZaRü/Psathyrella-Challenge verloren) u. - 21 PCs (2024 an Schwarzhex hilmgridd gespendet) = 75 PCs in stock

  • Hi,


    ja ein Scheidenstreifling. Wenn die Scheide rostfleckig ist; A. fulva.


    Thorwulf A. vaginata ist ein Nomen dubium.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo Stefan,


    danke für deine Einschätzung.

    Das, was über A. fulva in meinem Gerhardt zu lesen ist, trifft wohl auf diesen Pilz zu, außer dass dort steht "meist kahl und ungenattert". Bei diesem gezeigten Pilz ist der Stiel aber doch wohl genattert oder geschuppt - oder wie kann man das bezeichnen?

    Im Übrigen wundert es mich, dass ich beim Entnehmen des Pilzes die Scheide übersehen haben muss. Vielleicht hat sie tief im Bewuchs gesteckt.


    Liebe Grüße

    Reinhard

  • Hallo Reinhard,


    ich glaube, es gibt rund ein Dutzend Scheidenstreiflingsarten, mit unterschiedlichen und irgendwie doch ähnlichen Farbtönen, von grau, rot, gelbbräunlich und irgendwo dazwischen liegenden Färbungen. Ich vermute hier bei weiterem Betrachten auch am ehesten A. fulva, wie Matthias noch kurz vor meinem Beitrag eingeworfen hatte und Stefan auch als wahrscheinlich annimmt.


    Der Stiel von A. fulva ist wohl auch schon mal hellorangebräunlich gefärbt und feinflockig, so wie er mir auf Deinen Aufnahmen hier vorkommt.


    LG Marcel

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  • Hallo Reinhard,


    das wundert ich auch, das Du die Volva übersehen hast. Normalerweise ist diese schon deutlich sichtbar. Aber wer weiß, was bei Deinem Fund das verhindert hat; Gras, Geäst, etc.


    Ich hatte letztens A. fulva in der Hand, die Volva sehr deutlich und groß ausgeprägt.


    Grüße,

    Steffen

  • Hallo zusammen,


    auf dem letzten Bild scheint mir im oberen Bereich in der Mitte die Scheide zu liegen und da passen die Farbtöne dazu

    das war mir noch nicht aufgefallen, aber da hast du wohl Recht, Matthias. An dem Teil befinden sich noch Erdanhaftungen, wie es aussieht.

    Marcel, dein erster Vorschlag hinsichtlich A. vaginata schien mir wegen der Hutfarbe etwas zweifelhaft.

    Im Endergebnis denke ich, dass Amanita fulva - Fuchsiger Scheidenstreifling - wohl hinkommen wird.

    Ich danke euch allen für eure Mithilfe!


    Liebe Grüße

    Reinhard

  • Kücki

    Hat den Titel des Themas von „Unbekannter Lamellenpilz ohne Ring“ zu „Unbekannter Lamellenpilz ohne Ring = Scheidenstreifling Amanita“ geändert.
  • Hallo zusammen,


    ich komme noch einmal auf das Thema zurück.

    Am Samstag, 22. Juli 23, habe ich in anderem Revier bei Buche, Eiche, Birke und Kiefer weitere Pilze gefunden, die ich auch für Scheidenstreiflinge halte. Allerdings ist der Stiel deutlich genattert.

    Das Sporenpulver ist weiß und die Sporen sind klein und rundlich-kugelig. Der Hut ist auch hier radialriefig, ca. 1/3 des Radius. Ist das auch A. fulva?

    Ich zeige nachstehend die Fotos.


    Bild 10: Der radialriefige Hut von oben (im jetzigen Zustand noch etwas weiter gerieft), ca. 7 cm Durchmesser


    Bild 11: Der hier mit Velumresten stand 1/2 Meter daneben (Stiel - 9 cm - ist nicht hohl, Hut 5 - 6 cm, Rand nicht gerieft, Lamellen angewachsen und leicht herablaufend, Sporenpulver weiß, Sporen klein und rundlich) könnte eine andere Art sein!


    Bild 12: Eine Gruppe jüngerer Pilze im Nahbereich zu Bild 10


    Bild 13: Der ca. 15 cm lange genatterte oder geschuppte Stiel (leider überbelichtet) mit der Scheide


    Bild 14: Die Lamellen, frei und engstehend



    Bild 15: Die Stielbasis (ich glaube, die linke von dem mit Velumresten, aber nicht sicher)


    Bild 16: Das Schnittbild der aufgeschirmten Pilze


    Bild 17: Das Schnittbild und die Scheide der jungen FK


    Ich würde mich freuen, wenn ihr auch dazu eure Meinung mitteilt.


    Liebe Grüße

    Reinhard

  • Hallo zusammen,

    Bild 11 und der linke Pilz auf Bild 15 und 16 sehen schwer nach einem Perlpilz (Amanita rubescens) aus, dem der Ring abhanden gekommen ist. Alle restlichen Pilze sind meiner Meinung nach Scheidenstreiflinge, aber da bin ich arttechnisch raus.

    Viele Grüße

  • Hallo Reinhard,


    Nr. 11 ist ein A. rubescens, der Perlpilz.


    Die anderen Amanita: Stiel genattert = Orangegelber Scheidenstreifling, A. crocea, glatter Stiel = Rotbrauner Scheidenstreifling, A. fulva

    Man korrigiere mich bitte, wenn ich falsch liege.



    Viele Grüße,

    Steffen

  • Hallo,


    die Kollektionen auf den Bildern 10, 12, 13 und folgend würde ich auch bei A. crocea verorten.

    A. fulva konnte ich jetzt im Bragphenn bei Ormont beobachten. Leider die Bilder nicht ganz scharf, da teilweise auch aus der Ferne. Man achte auf die Vulva.


    Und hier noch eine A fulva aus Cuxhaven von 2021:


    und noch einer:



    Ich kenne A. crocea auch mit einer kräftigen Scheide (fast wie ein Topf), die nur innen orange ist und außen permanent weiß, ggf. diffus oranglich zum Rand hin ist, weniger aber so lappig und vorallem mit braunen Rostflecken außen wie bei A. fulva. Leider finde ich gerade meine alten A. crocea-Bilder nicht wieder. Hatte da auch schon schöne Exemplare. Auf die Farben kann man durchaus auch achten orangegelb vs rotbraun.


    LG Sebastian

  • Hallo Zusammen

    Ich kann sonst noch Bilder von Amanita crocea beisteuern als Vergleich.

    Ich habe hierzu zwei Standorte in welchen ich regelmässig zur richtigen Zeit finden kann.

    BG Andy

  • Hallo!


    Ich kenne mich zwar nur bedingt aus, habe aber mal vor langer Zeit in diesem Buch gelesen, dass Verwechslungsgefahr mit dem grünen Knollenblätterpilz besteht?!


    Internationale Architektur-Datenbank


    Wie kann denn das sein? Der Scheidenstreifling hat wie man sieht doch keinen Ring. Auch der Speisewert ist glaube ich umstritten, manche sagen er schmeckt kaum in anderen Büchern wird er als Speisepilz deklariert. Was stimmt denn jetzt?-