Hallo Forum,
Hallo liebe PSVs, wie tragt ihr aktiv zum Pilzschutz bei?
Lieben Gruß,
Lukas
Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 1.662 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Daniel224.
Hallo Forum,
Hallo liebe PSVs, wie tragt ihr aktiv zum Pilzschutz bei?
Lieben Gruß,
Lukas
Hallo Lukas,
Ich würde sagen:
o erstens mit gutem Beispiel vorangehen (was Naturschutz, Pilze sammeln usw angeht)
o zweitens Aufklärung der Leute (bei mir halt erstmal im Bekannten-Kreis)
o drittens Kartierung bzw Melden von seltenen Funden
Gruss, Corne
Mein Antwort-Vorschlag:
Hinweisen auf besonders geschützte Arten, auf Beschränkung der Entnahmemenge, auf myzelschonende Entnahme, auf Vermeiden der Entnahme zu alter Pilze, auf Vermeiden der Zerstörung scheinbar nutzloser oder giftiger Pilze, auf die Wichtigkeit der Pilze für das Ökosystem.
Hmmmm,
so habe ich mir die Antworten in etwa vorgestellt wie sie in der Prüfung erwartet werden könnten.
Aber - tendiert die Wirkung von diesen Beispielmaßnahmen nicht annähernd gegen Null, besonders im Vergleich zu den abträglichen Faktoren?
Forst statt Wald, Monokulturen, Aufräumen der Wälder, Entnahme aller alten Bäume, Düngereintrag, Fungizide aus der Landwirtschaft, etc
Ist nicht Schutz von Pilzarten = Schutz der jeweiligen Habitate an sich?
Es ist für mich verständlich das die von Euch vorgeschlagenen Handlungsweisen sinnvnoll sind und irgendwie einen Beitrag leisten, aber den Zusammenhang dass damit Arten wirklich geschützt werden sehe ich gerade nicht. Oder liege ich voll daneben?
Lieben gruß,
Lukas
Es ist für mich verständlich das die von Euch vorgeschlagenen Handlungsweisen sinnvnoll sind und irgendwie einen Beitrag leisten, aber den Zusammenhang dass damit Arten wirklich geschützt werden sehe ich gerade nicht. Oder liege ich voll daneben?
Hallo Lukas,
da liegst du überhaupt nicht daneben. Genau so wie du sagst, ist es.
Gruß
Peter
Ist nicht Schutz von Pilzarten = Schutz der jeweiligen Habitate an sich?
Hi,
deswegen auch die Pilzkartierung, weil man damit wertvolle Habitate entdeckt und damit auch "schützen" kann und wenn das nur eine Art Gentleman-Agreement mit dem Revierförster ist einen bestimmten Waldbereich in Ruhe zu lassen.
l.g.
Stefan
Hallo Lukas,
manchmal muss man in einer Prüfung einfach das hinschreiben, was einem der Dozent vorher gesagt hat, bzw. hier die DGfM. In deren Ausbildungsrichtlinien werden diese Zusammenhänge unterstellt, obwohl sie nicht unbedingt vorhanden sind. In der Prüfung soll man es dann hinschreiben. Ist die Prüfung vorbei und bestanden, kann man sich dann seinen Teil über Wirkung, Wechselwirkung und Nichtwirkung denken.
Einige der Sachen, die hier genannt werden, gehören mE gar nicht zum definierten Aufgabenbereich eines PSV. Es sind Sachen, die a) jeder Pilzsammler oder b) ein Kartierer beachten soll, aber nicht unbedingt der PSV, der weder a) selbst Pilze sammeln oder b) kartieren muss. Die Antwortliste von Hans aus Bremen mit den ganzen Hinweisen finde ich dagegen sehr ausführlich und gut.
FG
Oehrling
Alles anzeigenHmmmm,
so habe ich mir die Antworten in etwa vorgestellt wie sie in der Prüfung erwartet werden könnten.
Aber - tendiert die Wirkung von diesen Beispielmaßnahmen nicht annähernd gegen Null, besonders im Vergleich zu den abträglichen Faktoren?
Forst statt Wald, Monokulturen, Aufräumen der Wälder, Entnahme aller alten Bäume, Düngereintrag, Fungizide aus der Landwirtschaft, etc
Ist nicht Schutz von Pilzarten = Schutz der jeweiligen Habitate an sich?
Es ist für mich verständlich das die von Euch vorgeschlagenen Handlungsweisen sinnvnoll sind und irgendwie einen Beitrag leisten, aber den Zusammenhang dass damit Arten wirklich geschützt werden sehe ich gerade nicht. Oder liege ich voll daneben?
Lieben gruß,
Lukas
Hallo Lukas, du liegst kein bisschen daneben.
Aber in deiner Funktion als PSV hast du wenig Einfluss auf globale Einflüsse. Hier geht es nur um deinen eigenen kleinen Beitrag als PSV. Du kannst als Privatperson Lukas auch einiges für den Naturschutz und den der Pilze leisten, das könntest du auch als Chef eines mittelständischen Unternehmens, als Lehrer, als Landrat oder auch als Chef eines Forstbetriebes. Ob das jeweils mehr oder weniger ist, spielt hier bei der Frage keine Rolle.
Zuallererst geht es doch mal darum, die Prüfung zu bestehen, oder?
Hallo,
danke für Eure Antworten.
Nur so als Anekdote:
Seitdem ich mich intensiver mit Pilzen beschäftige bin ich sehr regelmäßig in dem mir nächst gelegenem größeren Wald. Dort stehen viele alte Buchen, hier und da kleine Nadelwaldschonungen und es gib dort ein Sammelsurium an Mykorriza Arten.
Nun bekommt man über die Jahre so mit dass jedes Jahr, nach und nach, eben genau diese alten Bäume entfernt werden. Statt Hotspots von Leistlingen und dergleichen 1/2m tiefe Forwarder-Spuren.
Da erscheint es mir als Illusion (oder wie Hohn) das die Individuen, jeder Pilzsammler für sich, überhaupt ein Beitrag leisten wenn man die Fruchtkörper z.B. vorsichtig entnimmt.
Ich kenne aber natürlich auch andere Wälder die als Naturwald umgewandelt sind oder in denen naturnahe Waldnutzung betrieben wird. So finde ich die Punkte, dass man Aufklärung betreibt und kartiert mit dem kleinen Ziel langfristig Gesellschaftlichen Wandel zu erreichen solch schönen Habitate zu schützen sehr sinnvoll.
Das es allzu viel Sinn ergibt Fruchtkörper einzeln zu schützen glaube ich aber nicht so recht.
Lieben Gruß,
Lukas
Hallo Lukas,
wie schon gesagt: du darfst glauben oder nicht glauben, was du willst. Viele, mich eigeschlossen, denken so wie du. Aber was du in der Prüfung hinschreiben sollst, ist eine andere Geschichte. Da geht es darum, die offizielle Auffassung der DGfM zu rekapitulieren. Bist du PSV, bist du damit auch Repräsentant der DGfM und musst so reden wie sie.
FG
Oehrling
Alles anzeigenHallo,
danke für Eure Antworten.
Nur so als Anekdote:
Seitdem ich mich intensiver mit Pilzen beschäftige bin ich sehr regelmäßig in dem mir nächst gelegenem größeren Wald. Dort stehen viele alte Buchen, hier und da kleine Nadelwaldschonungen und es gib dort ein Sammelsurium an Mykorriza Arten.
Nun bekommt man über die Jahre so mit dass jedes Jahr, nach und nach, eben genau diese alten Bäume entfernt werden. Statt Hotspots von Leistlingen und dergleichen 1/2m tiefe Forwarder-Spuren.
Da erscheint es mir als Illusion (oder wie Hohn) das die Individuen, jeder Pilzsammler für sich, überhaupt ein Beitrag leisten wenn man die Fruchtkörper z.B. vorsichtig entnimmt.
Ich kenne aber natürlich auch andere Wälder die als Naturwald umgewandelt sind oder in denen naturnahe Waldnutzung betrieben wird. So finde ich die Punkte, dass man Aufklärung betreibt und kartiert mit dem kleinen Ziel langfristig Gesellschaftlichen Wandel zu erreichen solch schönen Habitate zu schützen sehr sinnvoll.
Das es allzu viel Sinn ergibt Fruchtkörper einzeln zu schützen glaube ich aber nicht so recht.
Lieben Gruß,
Lukas
Hallo Lukas,
dein Frust ist verständlich. Aber wie schon Hans schrieb: Zuallererst gehts darum, die Prüfung zu bestehen.
Außerdem:
mit dem individuellen Beitrag zum Artenschutz ist es wie mit dem individuellen Beitrag zum Klimaschutz. Der Einzelne kann’s nicht wuppen, aber vor dem Hintergrund, dass es Milliarden Einzelne gibt, ginge da durchaus was. Bei allem was um dich herum verkehrt läuft, kannst du verzweifeln, oder deinen eigenen kleinen Beitrag leisten. Aber ich stimme dir zu, der besteht definitiv nicht darin, Fruchtkörper stehen zu lassen. Doch man kann sie vorsichtig entnehmen und das Myzel schonen oder den Fruchtkörper mit dem Pilz herausreißen. Letzteres ist schädlich und respektlos. Bei dem galoppierenden Verfall von Rücksichtnahme in jeder Hinsicht, hat ein PSV auch Vorbildwirkung.
Aber ich stimme dir zu, der besteht definitiv nicht darin, Fruchtkörper stehen zu lassen.
Erstmal: selbst in einer PSV-Prüfung sollte man sich inhaltlich nicht total verbiegen. Es gibt auf die Frage ja viele richtige Antworten, und z.B. den Förster auf einen Pilz-Hotspot aufmerksam zu machen, ist sicher ein echter Beitrag zum Pilzschutz.
Bei den Fruchtkörpern würde ich der Aussage von Wutzi zustimmen und sehe wenige Ausnahmen, aber im Rhein-Main-Gebiet schaffen es Kaiserlinge nicht zur Sporenreife, weil sie radikal abgesammelt werden. Sonst müsste der Klimawandel eigentlich für eine Ausbreitung der Art sorgen.
Wolfgang
Hi und Danke nochmal,
all Eure Antworten haben mir weitergeholfen. Das mit dem Kaiserling ist in der Hinsicht auch ein interessantes Beispiel.
Lieben Gruß
Lukas
im Rhein-Main-Gebiet schaffen es Kaiserlinge nicht zur Sporenreife, weil sie radikal abgesammelt werden.
Sammelt lieber Perlpilze, da hat man hinterher den absolut gleichen Geschmack in der Pfanne!
FG
Oehrling
Sammelt lieber Perlpilze, da hat man hinterher den absolut gleichen Geschmack in der Pfanne!
Hallo,
aber warum dann der Hype um die Kaiserlinge?
Die Perlpilze sind ja nun wirklich nicht selten und bei so richtig dicken Dingern kommt auch mehr dabei rum.
LG
Daniel