Egerling Bestimmung: Arvensis vs Campestris

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 1.286 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Hanneskannes.

  • Guten Morgen,

    Gerade sprießen auf den Wiesen im Umkreis die Egerlinge - und da ich die Arten noch nicht richtig auseinander halten kann bitte ich um ein bisschen Aufklärung oder Nachhilfe

    Meine beiden Favoriten wären A.arvensis vs A.campestris. Nach Karbol riecht da nix (also es riecht überhaupt sehr "mild")


    Für Arvensis spricht für mich die Größe (13cm Hautdurchmesser) und die grau-rosa Lamellen beim jungen Exemplar. Aber: ich sehe keinen Ring oder gar gezahnte Ringunterseite.



    Für Campestris spricht für mich der fehlende Ring, und die kräftig rosa, fast schon bräunlichen Lamellen und das massenhafte Auftreten (Kuh- und Obstwiesen). Aber: Größe und nicht zugespitzte Stielbasis machen mich stutzig.


    Was nun? (Außer in die Pfanne damit :S )

  • Ansonsten ist die jetzt hier übliche Spekulation über die Gattung angesagt.

    Hallo Harald,


    man muss nicht alles u. jeden immer bestimmlich "dingfest" machen. ;)


    Viele Grüße Marcel

    »Experts do not exist,

    we all are beginners

    with greater or lesser knowledge.«

    Luis Alberto Parra Sánchez

  • Danke für die ersten Rückmeldungen!

    Kommt denn noch was anderes grundsätzlich in Frage? Der Geruch ist schon sehr mild - bei Anis denke ich immer nur an Küstennebel, feinere Abstufungen erlaubt mein Geruchsorgan leider nicht.


    Danke und viele Grüße

  • Hallo Hanneskannes,


    ich würde hier ja auf einen Leucoagaricus-Vertreter tippen, aber mehr will ich hier jetzt nicht spekulieren; per se käme da auch noch einiges andere infrage.


    Viele Grüße.

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    Luis Alberto Parra Sánchez

  • Leucoagaricus scheidet schon allein wegen der Lamellenfarbe definitiv aus.

    Für mich sieht dies aber schon recht rosafarben aus.


    Grüße Marcel

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    Luis Alberto Parra Sánchez

  • Leucoagaricus scheidet schon allein wegen der Lamellenfarbe definitiv aus.

    Für mich sieht dies aber schon recht rosafarben aus.


    Grüße Marcel

    Was glaubst du wann bei L. leucothites agg. die Lamellen rosalich werden? Kurz vorm Vergammeln. Ansonsten sind die reinweiß. Das hier ist ein glasklarer Champi.

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Was glaubst du wann bei L. leucothites agg. die Lamellen rosalich werden? Kurz vorm Vergammeln. Ansonsten sind die reinweiß.

    Hallo Stefan,


    ich hab bisher immer angenommen, dass etliche der Leucoagaricus-Vertreter i.d.R. rosafarbene Lamellen haben, nicht nur die L. leucothites-Gesellen.


    Danke für die Aufklärung. Wieder was sehr Wichtiges dazu gelernt. :daumen:


    Viele Grüße Marcel

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    Luis Alberto Parra Sánchez

  • Interessante Diskussion! Dankeschön schonmal. Da auf der Wiese nicht weitere Exemplare wachsen (und ich bei der Egerling Bestimmung gerne weiter lernen möchte): wie würde ich bei weiteren Exemplaren am besten vorgehen um eine sichere Bestimmung zu erreichen? Auf welche Merkmale würde ich achten das die am Fruchtkörper vorhanden sind?

    Bei den beiden Exemplaren hier hätte ja wahrscheinlich ein Stielring bei der Bestimmung geholfen. Auch meine Frau (mit viel besserer Nase) hat jetzt gerochen aber keinen Anis Geruch festgestellt!


    Vielen Dank weiterhin!

  • Champignons sind eine Gattung, bei der selbst die Experten das Weite suchen. Alles andere als einfach zu bestimmen und eine gescheite Literatur ist dazu eigentlich unerlässlich, bspw. die Bände von Parra Sanchez aus der Fungi Europaei Reihe. Das sind in zwei Bänden schonmal ca. 2000 Seiten über die Gattung Agaricus.

    Also...


    Beste Grüße Harald

  • Hi,


    meine 1. Gehversuche in der Gattung habe ich mit dem Gröger gemacht, weil es damals nix besseres gab. Durch den Parra habe ich mich weiter mit der Gattung beschäftigt.


    Was generell wichtig ist:


    1. Kollektion mit mehreren FK am besten von jung nach alt. Alternativ junge FK beim Altern beobachten; inbesondere der Lamellenfarbe beim jeweiligen Alterstadium wegen.


    2. Beschaffenheit des Ringes aufsteigend oder hängend (Velum)


    3. Komplettes Schnittbild inkl. Tramaverfärbung und wo im FK


    4. Geruch; kann untypisch + nur schwach sein


    5. Makrochemie insbesondere Schaeffer-reaktion


    6. Mikroskopie


    7. Bzw. 1. gleich sequenzieren lassen. ==Gnolm10==Gnolm7 Bei den Arvenses, Minores und Teilen der Xanthodermatei ist das derzeit die einzige Möglichkeit auf einen belastbaren Artnamen.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


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  • Ich würde dir generell empfehlen dich mal mit den Gattungsmerkmalen der wichtigsten Gattungen intensiver zu befassen. Wenn du im Feld schon Mal ne häufige Gattung sicher ansprechen kannst, hilft das ungemein.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


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  • Vielen Dank! Zumindest habe ich gelernt, dass nur weil es nach Wiesen-Schwammerl ausschaut es nicht gleich einer sein muss. Und viel Detailwissen für die exakte Bestimmung notwendig ist.

    Nach erster Lektüre zum Leucoagaricus leucothites würde ich den aber ausschließen. Der FK war noch sehr frisch und fest. Im ersten Foto oben, der große im Vordergrund war das selbe Exemplar das ich heute (2 Tage später mit geöffnetem Schirm) zum bestimmen mitgenommen habe.


    Er ist jedenfalls nicht in die Pfanne gewandert.