Frage zur Täublingsbestimmung

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 621 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Sebastian_RLP.

  • Hallo zusammen,


    kann mir jemand sagen wo ich eine genau Anleitung finde wie ich Täubline sicher bestimmen kann? Auf 123 Pilze hab ich eine für mich noch unzufriedenstellende Anleitung gefunden.. dem Thread dort zufolge wäre jeder Pilz der folgende Kriterien erfüllt ein Täubling:


    1. Täublinge sind Sprödblättler. Also sehr brüchig

    (2) -> in Klammern weil es mir bei der bestimmen des Frauentäublings nichts bringt: Die Lamellen splittern/brechen bei vielen Täublingen. (Es gibt leider auch Ausnahmen)

    3. Täublinge bestehen aus einem Hut, Lamellen und einem mehr oder weniger zylindrischem Stiel. Mehr ist nicht!!!

    4. Die Sporenpulverfarbe ist weiß, beige, ocker oder gelb. Andere Farben gibt es nicht!


    Also: Wenn ich ich einen brüchigen Sprödblättrigen Pilz mit (normalerweise) brechende Lamellen habe, welcher nur aus einem Hut, Lamellen und zylindrischen Stiel besteht und er keine anderen Sporen als weiß, beige ocker oder gelbe hat, dann ist das schon zu 100% ein Täubling?

  • Ich bin selber noch Neuling was Täublinge betrifft und habe die Anleitung von 123pilze gerade auch offen. Ich würde noch um den Stiel ergänzen, welcher brechen sollte wie ein Apfelstück. Wenn er splittert, sich verbiegen lässt oder faserig bricht, kann es kein Täubling sein.


    Mir ist außerdem aufgefallen, dass mittelalte Fruchtkörper meist eine sehr markante Einbuchtung in der Hutmitte haben, aber ich kann nicht beurteilen, ob das als Erkennungsmerkmal taugt. Bei alten Täublingen scheint die zu verschwinden und ganz junge sind noch rund.

  • Ich fand folgendes Video zum Thema sehr lehrreich:


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  • Hallo DonColione,


    Zur Bestimmung ist im Feld einfach der Gesamteindruck wichtig. Das spröde Fleisch, das nicht auffasert und wie Apfelstückchen oder Styropor bricht, ist ein wichtiges Merkmal von Sprödblättlern, zu denen auch die Milchlinge gehören.

    Ansonsten schließen die genannten Merkmale ja auch viel aus. Täublinge haben eben keine Hüllen und damit auch keinen Ring oder eine Volva oder Velumfetzen auf dem Hut. Das grenzt dieses auch von anderen Gattungen ab. Die Sporenpulverfarbe ist ein wichtiges Kriterium. Reicht von weiß bis gelb und wird in seinen Nuancen auch herangezogen, um Täublingsarten gegeneinander abzugrenzen.


    Die Stiele sind auch oft weiss oder in charakteristischer Weise Rosa überhaucht. Es gibt auch einzelne Arten mit kräftigeren roten oder lilalichen Stielfarben. Aber ganz oft und in der Mehrzahl sind die Stiele doch nur einfach und weiss. Taste dich doch also mal vom Typischen zum Besonderen voran.


    Die Täublinge zeigen auf den Hüten auch ein markantes Farbenspiel mit oft eher glatter oder auch mal etwas matter Huthaut. Diese ist aber immer auch mehr oder weniger abziehbar. Und zwar in markanter Weise, nämlich nicht wie ein Tortenstück (z.B. Amanita phalloides), sondern es reißt beim ziehen ab einer bestimmten Stelle und man zieht dann eher so breite Stückchen vom Hutrand ab. Mit einiger Felderfahrung gelingt es durchaus, die Gattung oft schon von "oben" anzusprechen. Das entscheidende ist, immer wieder Pilze in die Hand zu nehmen und zu bestimmen. Gerne auch mit Unterstützung auf Exkursionen oder im Forum.


    LG Sebastian