Bayrischer Wald, die Zweite ...

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 1.006 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Sebastian_RLP.

  • In den letzten beiden Tagen nimmt das Pilzwachstum bereits etwas zu. Ich erwarte in den nächsten Tagen jedoch noch stärkeres Pilzwachstum.


    HIer mal ein paar Funde der letzten beiden Tage:


    01 Clitopilus prunulus - der Mehlräsling (kommt hier gerade in Massen)



    02 Lactifluus glaucescens - der grünende Pfeffermilchling, eben mit grünender Milch, höllisch scharf, mit KOH gelb



    03 Gerronema strombodes oder doch G. xanthophyllum (spannender Hinweis von Chris und Diskussion siehe unten)- Gestreifter Nabeltrichter



    04 Sparassis Crispa - Krause Glucke, Fette Henne



    05 Cordyceps militaris - Puppenkernkeule, leider nicht unfallfrei herausbekommen, dass befallene Tierchen vom Fruchtkörper getrennt




    06 Lactifluus volemus agg. - Milchbrätling, hier schonmal häufiger (hatte ich beim letzten mal schon gezeigt)


    07 Lactarius necator - der olivbraune Milchling (bei Fichte, was er wohl kann. Hatte diesen bis dato bei Birke)



    08 Cyathus striatus - der gestreifte Teuerling






    09 Infundibulicybe costata oder Clitocybe costata cf - der kerbrandige Trichterling (den Fund würde ich mal wegen der eher dunkleren Stielfarben und seinem nicht gebuckeltem Hut in dieses Aggregat verorten, Mikro steht nir gerade nicht zur Verfügung)


    Am großen Arbersee ist es ebenfalls sehr interessant, da dort zahlreiche Feuchtgebiete auch am Rundweg um den See liegen.


    Vom Weg aus muss man dann reinfotografieren ins Naturschutzgebiet, daher nur aus der Ferne sehr wahrscheinlich wegen des Standorts im Sumpfigen und bei Fichte 10 Aureonarius limonius - der löwengelbe Raukopf


    Aus der Ferne unbestimmbar, dieser schöne Täubling


    Auch sonst gabs an anderer Stelle noch weitere interessante Täublinge, z.B. 11 Russula decolorans- der orangerote Graustieltäubling, diesen leider bereits im Halbdunkel, daher leider Gottes nur unschöne Bilder mit Blitz:


    12 Russula vesca - der Speisetäubling


    13 Russula parazurea

    bei Fichte und diversen Laubbäumen am Straßenrand, Guajak null (hier noch nach 30 sec)


    14 Russula virescens - der grüngefelderte, obwohl nur ein junges Einzelexemplar, doch schon gut zu erkennen:


    Außerdem noch 15 Russula nauseosa - der geriefte Weichtäubling, von dem nur Studiofotos wegen Dunkelheit:


    Die Röhrlinge meiden mich nach wie vor, immerhin zunehmend Filzröhrlinge, aber auch nur Banales:


    16 X.chrysenteron - der echte Rotfußröhrling


    und Hortiboletus rubellus - der blutrote Filzröhrling:


    An verschiedenen Stellen und häufig noch 16 Chalciporus piperatus - der Pfefferröhrling


    Der Elfenbeinröhrling zeigte sich nach wie vor nicht, leider.


    Ich hoffe, ich habe nicht zu sehr mit Bildern und Banalem erschlagen. Ein paar schöne Sachen waren ja dabei für mich. Einiges, was hier häufig scheint, ist für mich ein Erstfund (Z.B. das Nabeltrichterchen oder auch Lactifluus glaucescens) ...


    LG Sebastian

  • Das sieht doch vielversprechend aus!

    Letztes Jahr haben bei uns nach langer Dürre auch Mehlräslinge und Täublinge angefangen, 3 Wochen später folgte eine super Pilzsaison. Ich muss mal meine Kumpels in Deutschland in die Süddeutschen Parks und Friedhöfe schicken hoffentlich kommt da demnächst auch hübsches an Röhrlingen und Täublingen.

    Viele Grüße

  • Hi, eine interessante Beobachtung. Ich denke auch, man muss wohl nach Dürre auch nach ausgiebigen Schauern dem ganzen bis 3 Wochen Zeit geben. Insofern entwickelt es sich.


    LG Sebastian

  • Hallo Sebastian


    Schöne Sammlung :)


    Täusche ich mich, oder sieht man bei den Mehlräslingen eine blassgraue Hutfarbe?

    Dann wären die es wert, kurz unter dem Mikroskop zu landen. Wenn du Zystiden findest, wäre es C. cystidiatus (hatte ich gestern hier auch).

    Ohne Zystiden aber mit reichlich inkrustierendem Pigment und rundlich-aufgeblasenen Hyphen im Lamellentrama wäre es der neu beschriebene C. abprunulus.

    Allerdings kann der normale Mehlräsling kann auch mal blassgrau sein.


    Gruss Raphael

  • Hallo Sebastian,


    Gerronema strombodes/xanthophyllum hatte ich jetzt auch in Bayern, mich verwirren nur die Namen, alle Datenbanken (MycoBank, Species Fungorum und Pilze Deutschlands) sehen da zwei Arten, bei PD wird fast alles als G. strombodes kartiert, lediglich ein Fund soll G. xanthophyllum sein. In der Mycotaxon Nr. 50 von 1994 wird G. strombodes als Nord Amerikanische Art beschrieben mit Pileozystiden, während G. strombodes die Europäische Art ohne Pileozystiden ist. 2016 synominisiert sie Lothar Krieglsteiner dann auf seiner Hompage und gibt der Art den Namen G. strombodes.


    Hast du dazu was gefunden oder weist du warum alle deutschen Funde jetzt wieder G. strombodes heißen?


    LG, Chris

    ...........................:snail:

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  • Hallo Raphael,


    aah, mit dieser Unterscheidung hatte ich mich noch nicht befasst. In der Tat ist mir diese gräuliche Farbe auch aufgefallen. Dann Pack ich mal was ein für zu Hause. Bin gespannt. Danke für den Hinweis :daumen:

    LG Sebastian

  • Hallo Chris, das ist ja sehr interessant. Nein, so tief war ich da bisher gar nicht eingestiegen und zwei Arten waren mir bis dato auch unbekannt. Das scheint ja irgendwie eine offene Frage zu sein? Oder irgendjemand interpretiert die Herkunft willkürlich? Da müsste man sich mal bei den Gattungsspezialisten vertiefen. Leider steht mir hier gerade grad gar keine Literatur zur Verfügung. Aber interessieren täte mich das schon auch ...


    LG Sebastian

  • Hallo Chris,


    In dieser recht aktuellen Arbeit, die allerdings eine etwas andere Fragestellung hat werden die beiden Arten auch sequenzanalytisch getrennt, wobei für xanthophyllum nur ein Fund aus der Tschechei angeführt wird. Die ganze Klade sei nur schwach dargestellt, letztlich jedoch gut abgegrenzt zu strombodes (sämtliche Sequenzen von Funden aus den USA). Und wenn die Art im Gegenzug zu Strombodes keine Pileozystiden hat, muss man aus meiner Sicht die Trennung der Arten schon ernst nehmen.

    Updated taxonomy on Gerronema (Porotheleaceae, Agaricales) with three new taxa and one new record from China
    Only three Gerronema (Porotheleaceae) species have been previously recorded in China. Here, we report collections of a fourth species in China: G. nemorale…
    mycokeys.pensoft.net


    Man müsste sich in die Originalarbeiten vertiefen, um dem noch genauer auf den Grund zu gehen.


    LG Sebastian

  • Hallo Sebastian

    Tolle Funde und Dokumentation, vielen Dank.

    Gerronema strombodes kannte ich bis dato nicht, hast du den mikroskopiert? BG Andy

  • Hi, weile im Urlaub und habe kein Mikroskop dabei. Ich habe die Art auch das erste Mal in der Hand gehabt, obwohl er hier nicht selten zu sein scheint. Offenbar will und soll er auf xanthophyllum hören. Habe im Eingangsthread angepasst.


    LG Sebastian