Winzige braune, rasig wachsende Pilze auf Stuppen

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  • Hallo,


    gestern stieß ich im Laubwald auf kleinen Pilzchen zwischen Cladonien und Moos auf einem morschen Stuppen.

    Bild 1 Cladonien auf Stuppen


    Nachdem ich die Brombeerblätter beiseite gebogen hatte, zeigten sich darunter diese kleinen Pilzchen (max. 2cm Höhe):

    Bild 2 Etwas weiter unten im Moos viele braune Pilze (max. 2 cm hoch)


    Bild 3 Büschelig wachsend, Hüte mit kleinem Nabel


    Bild 4


    Die Pilze entspringen dem morschen Holz, wo sie mit einem orangenem Myzel anhaften

    Bild 5 Hüte braun mit weißem Flaum


    Bild 6 Stiele gelb und hell beflaumt


    Bild 7 Orangener Myzelfilz endet im morschen Holz


    Bild 8 Hutrand eingerollt, Lamellen weiß; nur wenige Lamellen erreichen den Stiel (<20?); Lamellen verzweigend und schwach herablaufend


    Bild 9 Hutfleisch braun, Lamellen weiß; Hutrand stark eingerollt


    Bild 10 Huthaut (ungequetscht) mit fasrigen Hyphenenden


    Bild 11 Huthaut gequetscht: Hyphen inkrustiert, mit Schnallen


    Bild 12 Lamellenkante mit keuligen Cheilozystiden (400x)


    Bild 13 Lamellenkante



    Ich finde zwar Sporen im Quetschpräparat, aber keine reifen Basidien, weshalb ich hier eher auf Fremdsporen tippe.

    Ich zeige sie trotzdem, denn vielleicht gehören sie ja doch zum Pilz:

    Bild 14 Inamyloide Sporen in Wasser


    Bild 15 Sporen in Wasser 1000x; farblos, zylindrisch 5,5-6,5 x 2,8-3,5 µm


    Ich hätte auf Mycena getippt, aber ich komme mit dem norwegischen Mycena-Schlüssel zu keinem vernünftigen Ergebnis.

    Bestimmt sind die Pilze noch nicht ausgereift und deshalb nicht bestimmbar, oder?

    Deutet der orangene Myzelfilz eventuell in Richtung Xeromphalina?


    Falls jemand hierzu etwas weiß oder einen Tipp hat, würde ich mich über die Rückmeldung freuen.


    LG, Martin

  • Hallo Martin,

    ich würde die für junge Xeromphalia campanella - Gesellige Glöckchennabelinge halten. Mycenen sind das auf jeden Fall nicht.

    Vergleich doch mal damit.


    VG Ulla

  • Hallo Martin

    Da würde ich auch mit Ulla mitgehen. Siehe hier meine Sporen zu Xeromphalia campanella.

    BG Andy

  • Hallo Ulla,

    hallo Andy,


    vielen Dank euch beiden, für eure Vorschläge und gar Sporenbilder!


    Ja, Xeromphalia (campanella) hatte ich dann auch noch als Idee, war mir aber viel zu unsicher.

    Hätte ich doch die Sporen geprüft, ob sie zu Xeromphalia passen ..


    Sind diese kleinen, unreif wirkenden Pilze tatsächlich schon (teil)reif, das wollte ich nicht recht glauben.


    Warum kann man den Mycena hier ausschließen, wenn ich mal dumm fragen darf?


    LG, Martin

  • Hallo Martin, gerade war ich versucht zu sagen, weil sie wie kleine Nabelinge aussehen. Das hilft dir aber nicht wirklich, also versuch ich’s mal so: der eingerollte Hutrand in Verbindung mit der Farbe und dem Farbverlauf auf dem Hut sprechen für Nabelinge.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hallo Wutzi,


    bestimmt war das eine blöde Frage.


    Ich lese nach:

    Nabelinge: mit Moos verbandelt, genabelter Hut, inamyloide Sporen; teilweise lichenisiert.

    Xeromphalina hingegen ist aus den Nabelingen ausgegliedert und lebt saprotroph auf Nadelholz. Sie hat amyloide Sporen, was mir beim Testen entgangen sein muss.

    Helmlinge: alle möglichen, zarten, saprotroph auf Totholz lebende Pilzchen mit glocken- bis helmartig geformten Hüten, was genabelte Formen nicht ausschließt; meist mit amyloiden Sporen.

    Naja, das sind Formgruppen, die immer etwas unklar bleiben.


    Ich glaube, man muss ein Gespür dafür entwickeln, das mir noch eine Weile abgehen wird.


    LG, Martin