Anamorph oder Jochpilz? Brauche Hilfe..

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 868 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ralf Go.

  • Moin liebe Fungiisten,


    zuletzt habe ich auf einer Geopora kleine schwarze Kügelchen an winzigen Fädchen entdeckt. Nun hab ich gehofft, durch Mikroskopiererei (wo ich mich noch in den Anfängen befinde) irgendwie weiter zu kommen. Weil ich immer wieder höre "das Mikro wirds dir sagen". Und was ist? Ich hab mich ehrlich bemüht, so ein Kügelchen unters Glas zu kriegen und habs tatsächlich geschafft. Dennoch bin ich ziemlich enttäuscht, weil mein Mikro mir eben leider gar nichts sagt..


    Ich fürchte, ich hab hier irgendwas anamorphes oder jochpilzartiges gefunden. Kann man vielleicht dennoch irgendwas dazu sagen? thorben96 , du wärst irgendwie meine letzte Hoffnung.. ;)


    LG, Ralf

  • Hallo Ralf,


    das könnte eine Rhopalomyces sein, aber welche das weiß ich nicht.

    Mir fehlt zu dieser Gattung auch die passende Literatur.


    VG : Thorben

  • Weil ich immer wieder höre "das Mikro wirds dir sagen".

    Hi,


    es ist oft noch so. In der Zwischenzeit sind durch die Sequenziererei sehr viele Arten neu beschrieben worden, die sich morphologisch anderen Arten gleichen. Gerade bei den Anamorphen geht ohne Sequenzierung nur noch wenig.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hi Stefan,


    ja, das mit der Sequenziererei hab ich auch schon gemerkt. Ich such mir scheinbar mit sicherem Griff immer die falschen raus. Das ist für mich besonders schade, weil ich jetzt erst anfange, mich mit meinem Mikro langsam anzufreunden. Ich hoffe, das nimmt mir nicht schnell wieder den Spaß daran.. ==7


    LG, Ralf

  • Hi,


    na ja fü den Anfang ist es erst Mal gut dir überhaupt Pilze unterm Mikro anzusehen und zu erkennen, was Basidien, Basidiolen, Zystiden etc. sind. Risspilze z.B. sind derzeit ein Graus in der Bestimmung aaaber bieten mikroskopisch tolle Eindrücke.


    Bevor du dich an die Bestimmung wagst solltest du erst Mal erkennen lernen, was du gerade durch die Okulare siehst. ;)


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hi Stefan,


    ich bin dabei, und hör glaub ich jetzt auch nicht mehr auf damit.. ^^


    Ich finde Pilze ja rein ästhetisch einfach nur geil. Deshalb bin ich auch lange um die Lamellenheimer rumgeschlichen. Weil die für mich alle gleich aussehen und deshalb langweilig waren. Seit ich ins Mikro schaue, kann ich aber die Mikroskopiker sehr gut verstehen, da auch die Sporen eine wunderbare Schönheit zeigen, was ich so nie erwartet hätte. Auch bei Pilzen (nicht nur bei Lamellies, auch bei Pyrenos z.B.), die ich makroskopisch eher langweilig finde.. :love:


    LG, Ralf

  • Hallo Ralf,

    ja, das mit der Sequenziererei hab ich auch schon gemerkt. Ich such mir scheinbar mit sicherem Griff immer die falschen raus. Das ist für mich besonders schade, weil ich jetzt erst anfange, mich mit meinem Mikro langsam anzufreunden. Ich hoffe, das nimmt mir nicht schnell wieder den Spaß daran.. ==7

    Zuerst einmal kann ich dir sagen, dass es keine falschen Pilze gibt, nur beschriebene und unbeschriebene Pilze gibt oder bekannte und unbekannte.

    Mir hat man Anfangs, dazu geraten die Anamorphen Pilze nicht zu bearbeiten, weil ohne Kultur und Sequenzierung eine Bestimmung nicht möglich ist.

    Mittlerweile kann ich sagen, dass diese Aussage nur halbrichtig ist, denn viele Anamorphen sind erst gar nicht sequenziert und viele sind sogar beschrieben.

    Das Hauptproblem liegt darin, die passende Literatur zu haben bzw. zu bekommen, damit man den Fund überhaupt zuordnen kann.

    Eine gute Dokumentation, wie zum Beispiel auch die Messung der Sporen, sowie Makro/Mikrobilder des Pilzes sind Goldwert.

    Denn die Dokumentation ist hier das wichtigste und da wir Hobbymykologen als auch das Internet gut vernetzt sind, kann dein Fund durchaus wiedererkannt werden.

    Bis hierhin brauchst du keine Kulturen und anschließende Sequenzierung.

    Es sei denn du möchtest, dass dein Fund sequenziert wird, weil es zu diesem Fund keine Sequenzen gibt, dein Fund eine neue Art ist/ sein könnte, keiner konkreten Gattung zuzuordnen ist oder gänzlich unbekannt ist.

    Dann brauchst du eine gute Dokumentation + Material von dem Pilz, dass frisch (in diesem Fall getrocknet, wegen Versand, aber nicht so alt sein darf) und den Mut berufliche Mykologen (auch außerhalb von Deutschland) anzuschreiben.

    Abschreckend ist, dass eine Kultur nicht immer gelingt und auch eine Sequenzierung ihre Tücken hat, sowie eine Kommunikation oft nur in Englisch ist.

    Ich finde es spannend, wenn ein Pilz nicht so bekannt ist oder gar unbekannt, weil man dann seinen Teil dazu beitragen kann ihn bekannter zu machen ;)

    Und ob du jetzt Anamorphen, Basidiomyceten oder Ascomyceten bearbeitest, dass ist Schnuppe, denn Hauptsache du hast Spaß und siehst die vielfaltige Welt der Mykologie :)


    Zurück zu deinem Fund.

    Du zeigst im Grunde genommen alles was man für eine Bestimmung braucht.

    Nur du solltest mehr Konidien messen, denn die meisten Leute sind zu faul zum selber nachmessen :)

    Ich will mal gucken, ob ich an Literatur komme.


    VG : Thorben

  • Hi Thorben,


    Dank dir für´s Mut machen! :)


    Ich brauch ja immer ein bisschen länger für alles, allein, weil ich mich für so gut wie alles interessiere, da wird das zusammen manchmal ein bisschen viel und unübersichtlich. Aber es wird, da bin ich sicher. Auch deine Tipps werd ich mir zu Herzen nehmen! Das Ding mit den Mykologen kann ich zwar noch nicht, weil ich einfach bewusst noch keine kenne. Aber auch das wird noch werden. Leider bekomm ich die Geopora nicht mehr so getrocknet, dass sie zu gebrauchen ist. Ich hatte sie viel zu feucht gelagert. Auch das sind Erfahrungswerte, aus denen ich lernen werde. Vielleicht find ich ja nochmal so ein Teil, ich war ja nicht das letzte Mal im Depot.. :)


    Falls es pressieren sollte, sprich falls es die Möglichkeit gibt, weiter zu kommen, werd ich wenns sein muss sämtliche Sporen messen. Ein paar für den Anfang hab ich ja schon. Hab mir die schärfsten rausgepickt. Ich wollte jetzt erstmal keine unscharfen Sporen messen, weil dann bestimmt geschimpft würde.. ^^


    Es wär natürlich klasse, wenn du die Möglichkeit hättest, irgendwo einen Blick in entsprechende Literatur zu tun. Aber bitte mach dir nicht zu viel Mühe. Ich bin schon riesig froh, dass ich jetzt überhaupt schon mal eine Gattung habe..


    Nochmal Danke für alles und LG, Ralf