Rotfuß Röhrling und Ähnliche?!

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 2.029 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Sebastiano.

  • Hi zusammen,


    ich bin ganz neu in der Community und habe mich bisher nur an Pfifferlinge und Steinpilze rangewagt.

    Heute war ich 3h im Wald spazieren und habe so ziemlich alles mitgenommen was ich gefunden habe, habe sie über Bücher und das Internet versucht zu bestimmen und bin dabei ziemlich sicher auf den Rotfuß-Röhrling gestoßen.

    Nun würde mich eure Meinung und wichtige/giftige Verwechlungsgefahren interessieren.

    Ich schicke euch mal einige Bilder. Mir ist klar, dass mir hier keiner eine Verzehrempfehlung geben kann aber mir gehts nun erstmal um das Lernen.



    Ich freue mich über Eure Idee !

    Sebastian

  • Hmm,
    die Bilder sind bei recht schwachen Kunstlicht aufgenommen, das erleichtert die Einschätzung nicht gerade.

    Bei dem ersten würde ich den echten Rotfußröhrling annehmen (roter, etwas rillig aussehender Stiel, felderig aufreißende filzige Huthaut), beim zweiten die gleiche Gattung, aber den sogenannten falschen Rotfußröhrling (graubraun statt rot), beim dritten sehe ich zu wenig, um qualifiziert zu raten.

  • Nummer 1 und 2 sind auf jeden Fall alt und unabhängig von der Bestimmung nicht mehr zum Verzehr geeignet und grundsätzlich sind Filzröhrlinge kaum mit giftigen Arten zu verwechseln, wenn man die Merkmale dieser Gattungen kennt.

  • Hallo Sauerländer, vielen Dank für deine schnelle Einschätzung. Ich versuche vom dritten gleich noch ein besseres Foto zu machen. Der Falsche Rotfuß-ist er giftig? Bzw. Bläut er stark beim Drücken? Hatte solche Exemplare

  • Hier nochmal hoffentlich bessere (mittelmäßige) Fotos von den Exemplaren mit dem bauchigeren gedrungenen Stiel, auch die Rotmaßerung am Stiel ist anders als bei denen, die ich als „echte“ identifiziert habe.

  • Der falsche Rotfuß ist nicht giftig, wie der echte aber eher ein mäßiger Speisepilz und sehr anfällig für gesundheitsschädlichen Schimmelbefall. Wenn man diesen auch nur erahnt (etwa graue Stellen an den Röhren), sollte man ihn wegwerfen. Rotfußröhrlinge sollten einen leicht säuerlichen Geruch haben und frisch deutlich gelbe Poren. Sie können bläuen, müssen aber nicht. Wenn Röhrlinge mit in etwa dieser Form sehr stark bläuen, könnte es sich um den schwarzbläuenden Röhrling handeln. Der ist ein Fall für sich aber in kleiner Menge und jung auch unbedenklich.

  • Ouh wow, da bin ich an den Richtigen geraten. Die stark bläuenden Exemplare waren ähnlich der „braunen“ Varianten die ich oben unter „Verwechslung“ gezeigt habe. Leider schon weggeworfen.

    Das würde zum Schwarzbläuenden passen?

    Hast du auch ne Ahnung, was der mit dem bauchigen Stiel sein kann (Bild vor deiner letzten Antwort)


    Vielen Dank schonmal für deine Kommentare. Das tut echt gut, wenn man professionelle Unterstützung bekommt, nachdem man mit seinen Büchern und Anfängerwissen am Ende ist!

  • Den dritten würde ich auch irgendwo den Rotfüßen zugehörig denken, dafür sprechen die weinroten Töne an den Fraßstellen im Hut. Viele Filzröhrlinge (jeweils mehrere bis viele Arten Ziegenlippen (Xerocomus), Rotfußröhrlinge (Xerocomellus), Parkröhrlinge (Hortiboletus)...) sind recht variabel in ihrem Aussehen und ziemlich schwer anhand von Fotos zu unterscheiden.

  • Ok.

    Also ich habe mitgenommen: alles irgendwas um den Rotfuß herum.

    Sollte im großen und ganzen nur schwer mit stark giftigen zu verwechseln sein…

    Nur „jung“, keine Alten

    Achtung Schimmel

    Bei starker Bläue eher weg damit…das war dann glaub ich arsen oder so beim Schwarzbläuenden?!

    Korrekt?


    Magst du auch mal in meinen Post von den Täublingen von gerade schauen?!

  • Täublinge sind noch mal ne ganze Ecke vielfältiger als Rotfüße. Wenn man sicher ist, dass es sich um einen Täubling handelt, kann man grobe Einordnungen anhand des Geruchs und Geschmacks vornehmen und anhand der Sporenpulverfarbe mittels einer Farbkarte. Es gibt zwar welche, die eine charakteristische Hutfarbe haben, aber auch viele Arten, deren Hüte sehr unterschiedliche Farben haben können.

  • Ohje,

    was empfiehlst du denn alt Einsteigerpilze?

    Als Arten, die man bald sicher bestimmen lernen kann und die auf kalkhaltigen, teilweise oberflächlich entkalkten Böden finden kann. Vorwiegend Laubbaumarten, einige Nadelholzbestände, auf die ich mich heute konzentriert habe.

  • Hallo,

    die Rotfußröhrlinge, da gibts mehrere verschiedene Arten, sind alle essbar, allerdings nur in gutem Zustand, kleinere festere.

    Die auf deinen Bildern zu sehenden Exemplare machen alle keinen guten Eindruck mehr, alles sehr alt und sicher teils madig und weich, evtl Goldschimmel.

    Vom Speisewert her sind die in Ordnung, kein Top Speisepilz, aber ich nehm sie immer gern mit, wenns mal ein paar kleinere gibt, die noch gut sind.

    Eine Essensfreigabe von hier ist aber nicht möglich, die gibts nur vor Ort bei einem Pilzsachverständigen bzw. man erkennt die Funde selbst zu 100% als essbar.

    Angegammelte Pilze bitte nicht verzehren, auch wenns essbare wären. Das kann dann sehr unangenehm werden. <X

    Versuch mal, die Bilder bei Tageslicht zu machen, wegen der Farbverfälschung. Und dann ein Bild von oben, von unten, vom Stiel mit Basis, und ein Schnittbild.

    Alles möglichst nah dran, um Details besser erkennen zu können, halt so scharf, wie du es mit deiner Cam hinbekommst.


    LG

    Daniel

  • Hallo Sebastiano


    Willkommen hier im Forum. Als Einsteigerpilze gelten in erster Linie Röhrlinge. In der Gruppe der Röhrlinge gibt es zumindest bei uns keine tödlich giftigen Exemplare (giftige jedoch schon). Am besten hältst du dich zuerst an Röhrlinge, ohne Netz am Stiel (ausser den Steinpilz, den kennst du ja). Lamellenpilze für Speisezwecke würde ich die erste Zeit mal ganz links liegen lassen und dann langsam den Einstieg über Täublinge und Milchlinge wagen. Wenn du Täublinge und Milchlinge sicher erkennst, kannst du eine Kostprobe nehmen (wieder ausspucken), fällt diese mild aus, ist er essbar, ist sie scharf oder bitter, ist er giftig oder ungeniessbar. Dazu musst du aber Täublinge und Milchlinge zu 100% sicher erkennen können.

    Andere Pilze kannst du ja zur Untersuchung sammeln und bei Bedarf hier anfragen, damit du sicherer wirst. Du weisst ja schon, dass es hier keine Essensfreigaben gibt, aber um etwas zu lernen ist das Forum hier sehr gut.


    Hier ist noch ein Link, mit meiner Meinung nach ein paar interessanten Tipps: https://www.123pilzsuche.de/daten/details/Pilztipps.htm


    LG

    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

  • Hallo Sebastiano,

    (welcome). Wenn du dich intensiver mit Pilzen befassen willst, hilft es, wenn du dich jemandem anschließen kannst, der ein bisschen was von Pilzen versteht. Schau doch mal, ob du jemanden in der Nähe hast, oder dich einem Pilzverein finden kannst.

    Sauerländer hat dir ja schon einiges zu deinen Raufüßen erklärt. Täublinge sind für fortgeschrittene Anfänger gar nicht so schlecht, sofern du nicht den Anspruch hast, sie alle auf Artebene zu bestimmen. Wenn du die Täublingsregel kennst, hast du erst mal einen Einstieg. Sukzessive kannst du dir dann zumindest einige Arten erschließen.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hallo IBEX, Hallo Wutzi,


    vielen Dank für Eure beiden Tipps. Das klingt nach ner guten Herangehensweisen sich erstmal auf die Röhrlinge zu konzentrieren und sich jemandem anzuschließen, der Ahnung hat.


    IBEX, du hast geschrieben, dass Täublinge und Milchlinge zu 100% unterschieden werden müssen, bevor man sich den Täublingen nähert.

    Welche Literatur würdet ihr empfehlen, die einfach! Und übersichtlich ohne zu sehr in Unterarten einzugehen eine Systematik vorgibt?


    Viele Dank nochmals

    Sebastian

  • Einsteigern empfehle ich gern den Grundkurs Pilzbestimmung von Rita Lüder. Wenn du die grundsätzlichen Dinge verinnerlicht hast, ist das die halbe Miete.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.