Butterpilz und Verträglichkeit

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 1.679 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Daniel224.

  • Hallo zusammen!


    Da wir gestern zwei, drei Butterpilz im Korb und in der Pfanne hatten und ich gerade darauf gestoßen bin... Gibt es einen klaren Standpunkt bzgl. der Unbedenklichkeit vom Butterpilzen? Hier z.B. ist die Rede von einer starken allergischen Reaktion ähnlich wie beim Kahlen Krempling?

    Paxillus-Syndrom


    Auf der Positivliste der DGfM ist er (wieder?) drauf...


    Danke!

    Alle meine Bestimmungshilfen sind nur als Anregung zu verstehen. Für eine sichere Bestimmung sollten Pilze einem PSV vorgelegt werden. Eine Essensfreigabe gibt es im Forum grundsätzlich nicht.

  • Hallo,


    soweit ich informiert bin, ist der Butterröhrling nicht so gefährlich wie der Kahle Krempling. Der Röhrling hat wohl eigtl. völlig harmlose Proteine, auf die manche Personen, die z.B. schon Lebensmittel-Allergien haben, mit Unverträglichkeitsreaktionen ansprechen. Es läuft da also auf Magen-Darm-Probleme mit Erbrechen, Durchfall und Magenschmerzen hinaus. Das Immunsystem hält dann diese ungefährlichen Proteine für Krankheitserreger u. in der Folge kommt es zu diesen Symptomen.


    Mehr Gedanken würde ich mir bei diesem Röhrling über einen anderweitigen Aspekt machen, von dem ich mal gelesen hatte. Der Pilz speichert wohl sehr gut Quecksilber aus dem Boden, selbst wenn dieser nur einen geringen Quecksilbergehalt aufweist.


    Ich persönlich lasse daher die Finger von dieser Sorte,


    Viele Grüße.

    »Experts do not exist,

    we all are beginners

    with greater or lesser knowledge.«

    Luis Alberto Parra Sánchez


    Gnolmokratisches:

    100 PCs Startkapital - 4 PCs (2023 an Boletaceae bei KiZaRü/Psathyrella-Challenge verloren) u. - 21 PCs (2024 an Schwarzhex hilmgridd gespendet) = 75 PCs in stock

  • Ich hatte mal die Ehre an einem Butterpilzessen teilnehmen zu dürfen, nach welchem 95% der Teilnehmer leichte bis heftige Magendarmprobleme und grippeähnliche Symptome bekommen haben. Das waren bestimmt 15-20 Leute, also eine größere Gruppe. Leider habe ich die Pilze nicht frisch gesehen und kann nicht sagen ob die Pilze teilweise evtl. schon drüber waren und es daran gelegen haben könnte.

  • Hallo,


    ich bin in der Tat erstaunt, die Positivliste der DGfM ist dieses Jahr aktualisiert worden und der Butterpilz ist wieder mit aufgeführt.


    Grüße,

    Steffen

  • Danke euch. Das gibt einerseits Entwarnung, andererseits bestätigt es mich darin, den Pilz wie eigentlich sonst auch immer stehenzulassen...

    Alle meine Bestimmungshilfen sind nur als Anregung zu verstehen. Für eine sichere Bestimmung sollten Pilze einem PSV vorgelegt werden. Eine Essensfreigabe gibt es im Forum grundsätzlich nicht.

  • Das gibt einerseits Entwarnung, andererseits bestätigt es mich darin, den Pilz wie eigentlich sonst auch immer stehenzulassen...

    Eigentlich kann man den wegen Verträglichkeit in kleiner Menge probieren. Wenn man ihm verträgt, frische Exemplare nehmen, die Huthaut abziehen und zubereiten. Bei allen Genußmitteln ist es die Menge, die das Gift macht.

  • Das gibt einerseits Entwarnung, andererseits bestätigt es mich darin, den Pilz wie eigentlich sonst auch immer stehenzulassen...

    Eigentlich kann man den wegen Verträglichkeit in kleiner Menge probieren. Wenn man ihm verträgt, frische Exemplare nehmen, die Huthaut abziehen und zubereiten. Bei allen Genußmitteln ist es die Menge, die das Gift macht.

    Also gerade im Zusammenhang mit Pilzen möchte ich dieser Aussage deutlich widersprechen, zumal ich den Begriff Genussmittel hier ebenfalls schwierig finde... Aber ich denke, ich weiß, wir du es meinst 😉

    Alle meine Bestimmungshilfen sind nur als Anregung zu verstehen. Für eine sichere Bestimmung sollten Pilze einem PSV vorgelegt werden. Eine Essensfreigabe gibt es im Forum grundsätzlich nicht.

  • Hallo,


    Ist es nicht so, dass man in letzter Zeit bei Pilzen etwas „überempfindlich“ geworden ist, was den Speisewert angeht?


    Grünling und Kahler Krempling keine Frage, sowas ist kein Spaß und gehört nicht gegessen.


    Beziehe mich da eher auf Butterpilz, Safranschirmlinge (aus dem Wald),… - was da auftritt sind im Endeffekt Unverträglichkeiten und Allergien, die es bei vielen Speisem gibt.


    NIEMAND würde auf die Idee kommen, Erdnüsse als „nicht essbar“ zu deklarieren, nur weil es Erdnussallergiker gibt. Aber wenn ein Pilz Allergien auslöst, heißt es oft sofort „Oh Gott nicht essen, unverträglich!“


    Ich finde, dass uns allen da ein bisschen mehr Realismus und Gelassenheit guttun würde.


    Die wenigen wirklich stark giftigen Pilze kennt man ja, und wegen Unverträglichkeiten gleich einen Pilz für nicht essbar erklären? Ich weiß nicht…



    Zur Frage:


    Ich esse Butterpilze seit Jahren ohne Probleme und kenne auch niemanden der Unverträglichkeiten darauf hat.



    LG

    Georg

  • zumal ich den Begriff Genussmittel hier ebenfalls schwierig finde

    Hallo

    Als Nahrungsmittel sind die doch nicht gut. Extrem schwer verdaulich! Den Dünndarm schaffen die sogar heil durchzukommen. Aber als Beilage oder Pilzpulver ein gutes "Genußmittel"!


    Ich esse Butterpilze seit Jahren ohne Probleme und kenne auch niemanden der Unverträglichkeiten darauf hat.

    Die Unverträglichkeit gibt es wirklich. Ich kenne sogar jemand persönlich. Einen Tag lang dauert der Brechdurchfall.


    Ist es nicht so, dass man in letzter Zeit bei Pilzen etwas „überempfindlich“ geworden ist, was den Speisewert angeht?

    Da bin ich voll deiner Meinung!

  • Hallo,


    Dass es die Unverträglichkeit gibt zweifle ich nicht an!


    Stelle nur in Frage, ob man einen Pilz deshalb gleich von der Speisepilzliste streichen muss ;)


    LG

  • Stelle nur in Frage, ob man einen Pilz deshalb gleich von der Speisepilzliste streichen muss ;)

    Muß man nicht. Dann müssen wir ja auch Tomaten streichen und noch vieles mehr. Wenn ich Gäste habe und Pilze serviere, frage ich sicherheitshalber nach "Allergien". Das funktioniert gut, bisher gab es keine Probleme.

    Manchmal glaube ich bei einigen Berichten über Unverträglichkeiten, die Pilze waren zu alt oder schon schimmelig. Jedenfalls sehen die Pilze, die einige Leute sammeln, so aus!

  • Meinst du damit die Positivliste oder meine persönliche Sammelliste? Auf der erstgenannten ist er ja wieder drauf. Und meine persönliche Sammelliste stelle ich eben ganz persönlich zusammen ==18


    Ich sehe das so: Pilze, die risikobehafteter sind als andere, brauche ich nicht. Das kann ein Verdacht auf Giftigkeit sein (Anlass meiner Frage war ja die Erwähnung des Butterpilzes im Zusammenhang mit dem Paxillus-Syndrom!), eine überdurchschnittlich hohe Schadstoffbelastung (Wiesenchampignons sammele ich aus diesem Grund ebenfalls nicht), eine persönliche schlechte Erfahrung mit dem Pilz oder auch ein hohes Verwechslungsrisiko mit stark giftigen Pilzen. Pilze sammeln und zubereiten/essen soll mir Freude bereiten, warum sollte ich mich also mit Restzweifeln belasten. Hinzu kommt, dass hier auch Kinder mitessen und im Fall des Butterpilzes, dass ich ihn noch nicht einmal sooo lecker finde.


    Ich bin insgesamt evtl. vorsichtiger als andere, fahre aber ganz gut damit :)

    Alle meine Bestimmungshilfen sind nur als Anregung zu verstehen. Für eine sichere Bestimmung sollten Pilze einem PSV vorgelegt werden. Eine Essensfreigabe gibt es im Forum grundsätzlich nicht.

  • Hallo,


    Dass es die Unverträglichkeit gibt zweifle ich nicht an!


    Stelle nur in Frage, ob man einen Pilz deshalb gleich von der Speisepilzliste streichen muss ;)


    LG

    Hallo,

    nein, muß man nicht, in kleinen Mengen verkosten und dann sieht man doch, ob man ihn verträgt. Huthaut abziehen nicht vergessen.

    Ich vertrage ihn, habe ihn mehrfach probiert, aber nur die ganz kleinen noch festen mit geschlossener Teilhülle.

    Der ist Geschmackssache, fand ihn ok, mehr aber auch nicht.

    Wie ist denn das bei den anderen Schmierröhrlingen mit dem Huthaut abziehen?

    Macht ihr das bei allen? Bei so manchen ist das recht schwierig, z.b. beim Kuhröhrling und Sandröhrling.

    Grad beim Kuhröhrling, wenn man da mit dem Messer dran rumschnippelt, da bleibt ja kaum was über, wenns nicht absolut scharf ist und mans dünn abkriegt.


    LG

    Daniel

  • Moin Uwe,

    danke :)

    Also doch nicht bei allen, dachte ich mir schon, habs bisher exakt auch nur bei Butterpilzen, Lärchenröhrlingen und beim Ringlosen Butterpilz gemacht, den Körnchenröhrling hatte ich noch nicht bisher.

    Hatte das irgendwo mal gelesen, da stand bei allen, naja so manche online Infos sind eben nicht so gut.

    Habs beim Kuhröhrling auch nie gemacht und beim Sandröhrling auch nicht.

    Was Butterpilze angeht, so besonders find ich sie nicht, hab manchmal ein paar kleine mit in der Pfanne gehabt, ich vertrage sie bisher ohne Probleme, sammel sie aber nicht mehr. Lärchenröhrlinge, ja geht so, auch nicht so doll, find ich, bleibt meist auch stehen.

    Der Ringlose Butterpilz, naja ok, auch nix dolles.

    Kuhröhrling, die Farbveränderung zu rosalich beim garen ist interessant, find ich ok, den Sandröhrling mag ich gern, aber eben auch nur die kleineren, die großen waren oft nix mehr.


    LG

    Daniel

  • Stelle nur in Frage, ob man einen Pilz deshalb gleich von der Speisepilzliste streichen muss ;)

    Hallo Georg,

    die Folge davon, dass ein Pilz von der Speisepilzliste gestrichen wird, ist nicht, dass es ab da verboten ist, den Pilz zu essen, oder dass ein Pilzberater die Pilze einzuziehen hat, sobald er sie in einem Pilzkorb sieht. Es sollen die Pilzberater nur nicht mehr aktiv zum Essen dieses Pilzes raten. Wer den Pilz weiter essen will, soll das tun, aber halt nicht mit dem Segen der Pilzsachverständigen. Und wenn schon, dann selbstverständlich nur nach Entfernen der Huthaut, ohne das ist das ja eine echt ekelhafte Sache mit dem Butterpilz, schon beim Einsammeln.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Und wenn schon, dann selbstverständlich nur nach Entfernen der Huthaut, ohne das ist das ja eine echt ekelhafte Sache mit dem Butterpilz, schon beim Einsammeln.

    Ja, allerdings, das sollte man machen, bloß nicht den ganzen Glibber mit nach Hause schleppen, bei Goldröhrling und Co. ebenfalls.

  • Hallo zusammen, der Butterpilz ist ein sehr weicher Pilz, der rasch verdirbt. Vor dem Hintergrund der Pilzkörbe die mir zur Beratung gebracht werden, denke ich, dass oft überständige Butterpilze verzehrt werden. Da kann es schon mal viele Mitesser

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Da kann es schon mal viele Mitesser.....

    Wutzi


    Doller Cliffhanger.... g:D :gzwinkern:

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