Maximale Distanz eines Mykorrhiza Pilzes zum Baumpartner

Es gibt 26 Antworten in diesem Thema, welches 2.403 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Vidar.

  • Hallo Pilzfreunde,


    hätte da nochmal eine grundsätzliche Frage. Kann man eigentlich eine maximale Distanz zwischen Baumpartner und Mykorrhizapilz (bzw. dessen Fruchtkörper) benennen? Bin gespannt auf die Antwort,


    viele Grüße vom Stefan

  • Hallo Stefan,


    bei Flachwurzlern kann die schon einmal bis fünfundzwanzig Meter betragen. So ist zumindest mein Kenntnisstand


    VG Jörg

  • Und das Pilzmyzel kann ja auch noch vom Baumpartner aus sich weiter ausbreiten.

    dann wird es schwierig , den Baumpartner überhaupt fest zu machen.

    Gruß Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • So wie Jörg schreibt habe ich es auch mal gehört, etwa 30 Meter. Das entspricht dann +- der Wurzel eines sehr großen Baumes. Aber wie Norbert ja richtig schreibt, kommt das Myzel noch darauf, oder? Mir geht es weniger darum einen Baum einer Art zuzuordnen, als eher eine Distanz zu benennen, ab der man einen Mykorrhiza Pilz auschließen kann, weil einfach keine Bäume (Sträucher, etc.) nahe genug sind.

  • So wie Jörg schreibt habe ich es auch mal gehört, etwa 30 Meter. Das entspricht dann +- der Wurzel eines sehr großen Baumes. Aber wie Norbert ja richtig schreibt, kommt das Myzel noch darauf, oder? Mir geht es weniger darum einen Baum einer Art zuzuordnen, als eher eine Distanz zu benennen, ab der man einen Mykorrhiza Pilz auschließen kann, weil einfach keine Bäume (Sträucher, etc.) nahe genug sind.

    So rum würde ich nicht vorgehen. Wenn du wissen willst, ob etwas ein Mykorrhiza ist, dann solltest du die Art oder zumindest die Gattung bestimmen und dann Erkundigungen über die Lebensweise dieser Art einholen. Zudem fällt mir kaum ein Ort ein, an dem Pilze anwesend sind, wo überhaupt keine Vegetation in der Nähe ist…

  • Zudem fällt mir kaum ein Ort ein, an dem Pilze anwesend sind, wo überhaupt keine Vegetation in der Nähe ist…

    Doch , im Supermarkt !

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • Hallo Stropharia, ich hatte das nicht als Bestimmungsmerkmal gemeint. Es geht mir einfach um die Frage, ob ich einen Fruchtkörper, der 50 meter weit vom nächsten Baum steht, zB. auf einer großen Weide, kategorisch als Mykorrhizapilz ausschließen kann.

    Viele Grüße

    Stefan

  • Hallo,


    ich weiß zumindest das Morchella steppicola immer in der Nähe von Adonisröschen vorkommt. Ob die da Parasit oder Mykorrhizapilz ist entzieht sich meiner Kenntnis.


    VG Jörg

  • Können Pilze Mykorrhiza nur mit Bäumen ;)


    LG Sebastian

    Okay, okay...Das stimmt natürlich alles. Trotzdem würde ich es einfach gerne wissen ;)

    Also konkret, wie weit von der Wurzel eines Baumes, Strauches, Gänseblümchens etc. kann ein Mykorrhizapilz leben.?

    Also ich erinnere mich an eine frühe Fortbildung mit L. Krieglsteiner, in der vom Kronendurchmesser eines Baumes multipliziert mit 2 die Rede war. Natürlich nur als Faustregel oder „Bauerntrick“. Extremwerte gibt es überall.

  • Hallo,

    Zudem fällt mir kaum ein Ort ein, an dem Pilze anwesend sind, wo überhaupt keine Vegetation in der Nähe ist…

    zumindest eine Art gibt es da, und zwar Podaxis pistillaris.


    VG Jörg

    Irre, was es alles gibt! Der Fruchtkörper hat eine hohe Konzentration an Lanthanoiden und wird von den Aborigines zum Dunkelfärben von weißen Schnurrbarthaaren verwendet.


    Da fällt mir spontan der Spaltblättling ein, der in der Erdölindustrie zur Steigerung der Ölförderung verwendet wird.


    Gruß,


    Frank

  • Also ich erinnere mich an eine frühe Fortbildung mit L. Krieglsteiner, in der vom Kronendurchmesser eines Baumes multipliziert mit 2 die Rede war. Natürlich nur als Faustregel oder „Bauerntrick“. Extremwerte gibt es überall

    Hi, also das wird neben der Baumgröße auch von der Pilzart abhängen. Bestimmte Ektomykorrhizaarten kommen nur bis 10 Meter. Fruchtkörper anderer Arten findet man vielleicht noch in 40m. Von vielen wissen wir es wahrscheinlich gar nicht so genau.


    LG Sebastian

  • Können Pilze Mykorrhiza nur mit Bäumen ;)


    LG Sebastian

    Hallo,


    nein, z. B. auch mit Heidekraut.


  • Hallo Stefan,


    welche Quellangaben hast Du zu den 90 %?


    Grüße,

    Steffen

  • Hallo Steffen,


    so steht es bei wikipedia, allerdings, ohne dass dort wiederum eine Quelle angegeben ist. Ich meine es aber auch an anderer Stelle offline gelesen zu haben, schaue heute Abend gerne nochmal nach, bin gerade noch unterwegs. VG Stefan

  • Hallo,


    unter "Mykorrhiza PDF" findet sich bei Google einiger nützlicher Lesestoff zum Thema, auch mit Zahlen und Fakten.


    Beste Grüße

    Stefan F.

  • Hallo nochmal,


    bei Schwantes in "Biologie der Pilze" heißt es im Kapitel "Mykorrhiza": "Man schätzt, dass ca. 80% aller Pflanzengattungen mit Pilzen vergesellschaftet sind."

    Ich meine es aber auch schon in anderen Büchern gelesen zu haben.


    VG Stefan

  • Hallo an alle,

    die meisten Pflanzen machen Arbusculäre Mykorrhiza mit Bodenpilzen.

    Das sind dann aber nicht die Pilze, die oberirdische Fruchtkörper bilden.


    Kklassische Ektomykorrhiza mit Ständerpilzen ist nur bei einigen Tausend Pflanzenarten nachgewiesen, zumeist Gehölze der gemäßigten Breiten. Es gibt aber allerlei Ausnahmen wie Cortinarius an Sauergräsern, Inocybe an Knöterich etc.


    Dann kommen eigene Formen der Mykorrhiza mit Orchideen und Heidegewächsen.


    Was Saftlinge genau tun, ist unbekannt - sicher ist ein enger Austausch mit lebenden Pflanzen. Manche Pilze leben parasitisch auf Pilzen, z.B Gelbfüße.


    Die Welt ist bunt, und auch die Frage nach Symbiont oder Saprobiont ist non-binär mit allen Formen von trans und queer.


    Grüße,


    Wolfgang

  • Was Saftlinge genau tun, ist unbekannt - sicher ist ein enger Austausch mit lebenden Pflanzen.


    Die Welt ist bunt, und auch die Frage nach Symbiont oder Saprobiont ist non-binär mit allen Formen von trans und queer.

    So ist es, Wolfgang. Schau mal, zu Saftlingen hab ich was Erhellendes - zumindest ein bisschen ==Gnolm13.


    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hallo Wolfgang,

    Was Saftlinge genau tun, ist unbekannt - sicher ist ein enger Austausch mit lebenden Pflanzen. Manche Pilze leben parasitisch auf Pilzen, z.B Gelbfüße.

    Das hab ich nun schon mehrmals für (ich glaube) auch den Mehlräsling gehört.

    Finde ich hochspannend!

    Allerdings finde ich dazu keine Quellen.

    Alle diese Gattungen gelten dort (noch?) als Saprophyten...

    Kannst du mir dazu, was die Gelbfüße angeht, was nennen?

    Gibt's halbwegs aktuelle Literatur?


    Viele Grüße

    Michael

  • Gibt's halbwegs aktuelle Literatur?

    In neueren Zitaten wird der Parasitismus einfach erwähnt - quasi vorausgesetzt, als Primärquelle aber immer wieder auf diese 2 Arbeiten unten verwiesen. Möglicherweise sind es also auch kompliziertere Dreiecksbeziehungen zum Baum.


    Ein gutes Indiz, dass ein Pilz kein Saprobiont ist, ist dass er sich nicht auf Nährboden züchten lässt. Das wird aber bei den Labormykologen eher informell ausgetauscht, denn mit der Info: "ich habe es nicht geschafft xy zu züchten" kann man keine Publikation schreiben. Das trifft auf sehr viele Entolomataceen zu (alle??), andere Clitopilusse sind auch sicher Parasiten, beim Mehlräsling kenne ich auch nur das Gerücht, das aber schon seit den 90ern.



    Agerer, R. (1990) Studies on ectomycorrhizae XXIV. Ectomycorrhizae of Chroogomphus helveticus and C. rutilus (Gomphidiaceae, Basidiomycetes) and their relationship to those of Suillus and Rhizopogon. Nova Hedwigia 50: 1–63.


    Olsson, P. A., Munzenberger, B., Mahmood, S., Erland, S., Olsson, A., and Mu, B. (2000). Molecular and anatomical evidence for a three-way association between Pinus sylvestris and the ectomycorrhizal fungi Suillus bovinus and Gomphidius roseus. Mycol. Res. 104, 1372–1378.


    Gruß,

    Wolfgang

  • Hi,


    Das ist interessant. Agerer beschreibt in verschiedenen Arbeiten unterschiedliche Explorationstypen von Ektomykorrhiza. Die Gomphidaceen scheinen eine Art Huckepackmykorrhiza (Pick-a-Back-Explorationstyp) auszubilden.


    Siehe z.B. hier, Seite 66:

    https://www.zobodat.at/pdf/Z-Mykologie_73_2007_0061-0088.pdf


    LG Sebastian