Maden in Pilzen

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 1.941 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Azalee.

  • Hallo Zyto,


    im Sommer ist das leider normal, die Pilze werden schnell madig und verderben auch im Allgemeinen deutlich schneller - logisch bei den hohen Temperaturen.


    Ob die Pilze weggeworfen werden müssen, ist natürlich so schwer zu beurteilen. Wenn der Pilz anderweitig frisch ist, essen manche die Maden einfach mit. Je nach Grad des Befalls würden die meisten aber wahrscheinlich eher verzichten oder die Pilze von vorneherein im Wald belassen.


    Als Alternative zum Steinpilz kann ich dir im Sommer den Flockenstieligen Hexenröhrling empfehlen, der ist dem Steinpilz kulinarisch durchaus ebenbürtig und nur sehr selten madig, irgendein Inhaltsstoff stört da die Insekten. Ist aber für Menschen einwandfrei essbar, nur gut durcherhitzen ist wichtig!


    Ansonsten gehen auch Pfifferlinge im Sommer gut, die sind sehr haltbar und ebenfalls nicht für Madenbefall bekannt.

  • Hi,


    ich habe da einmal eine Gegenfrage. Auch Maden hinterlassen im Pilz ein gewisses Verdauungsprodukt was beim Menschen als Kot bezeichnet wird. Hast Du darauf Appetit? Außerdem ist mir ein Steak als Fleischbeilage viel lieber.


    VG Jörg

  • Hallo Zyto, einzelne Maden sind sicher nur ein Ekelproblem. Wenn’s viele werden, wird’s schon problematischer. Maden benutzen keine Toilette außerhalb des Pilzes und ihre Stoffwechselendprodukte beschleunigen das Vergammeln. Du solltest sie also besser nicht essen, wenn du Magen- Darmprobleme vermeiden willst.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Beides.

    Das ist u.a. von Jahreszeit und Wetter abhängig. Gerade jetzt noch relativ früh in der Saison sind sehr viele Maden unterwegs, und das sehr feuchte Wetter der letzten Wochen tut dem sicherlich keinen Abbruch.

    Einige Pilzarten sind auch besonders bekannt dafür, sehr schnell viele Maden zu beherbergen, z.B. Sommersteinpilze und Perlpilze.

    Essen sollte man vermadete Pilze nicht mehr, durch die Ausscheidungen in den Madengängen zieht man sich schnell eine Lebensmittelvergiftung zu.


    Kleiner Tipp: Immer schon beim Sammeln "putzen", oft ist v.a. bei den guten, jungen Pilzen höchstens die Stielbasis vermadet. Wenn die Stielbasis dann direkt weggeschnitten wird, soweit die Madengänge gehen, können sich die Maden bis zur Zubereitung nicht mehr zum Hut durchfressen...

  • Moin,

    habe heute auch einige Steinpilze mit Madenbefall gefunden, wenns nur in Teilen des Stiels ist, dann kann man das abschneiden, bis halt nix mehr an Madenlöchern zu sehen ist.

    Wenn der Hut noch fest ist, nehm ich den noch mit, wenn da auch schon was drin ist, dann bleibt er eben da.

    So ganz vermadete sind auch oft schon recht weich und sollten dann eh da bleiben, das kann dann unter Umständen zu ziemlich unangenehmen Magen/Darm Problemen führen.

    Bei stark zerfressenen Röhrlingen ist Schimmel auch oft nicht weit.


    LG

    Daniel

  • hi,


    ich machs genauso wie daniel, solange wegschneiden bis keine madengänge mehr da sind.


    wenn ich beim wegschneiden über 50% des pilzes verliere öasse ich gleich alles da.


    steinpilze habe ich am wochenende bestimmt 30 (relativ jung, noch weiße röhren) stück gefunden und genau 2 gute dabei gehabt.


    flockis sind ein guter tipp, da würfe ich noch pfifferlinge einwerfen. die haben zu 95% nie was


    gruß kadir

  • Danke! Ich mit meinem noch ungeschulten Blick habe beim Sammeln auf dem Pilz keine Maden zuerst gesehen.


    Ich Frage mich gerade wie ihr das macht? Geht ihr da mit der Lupe dran?


    Die winzigen Maden auf weißem Stiel sieht man doch gar nicht und wenn die sich in dem Pilz befinden, dann doch erst recht nicht? Gut, abschneiden und gucken... sieht mach dann die Madenlöcher besser? Aber vielleicht bin ich einfach zu unerfahren und Stelle mir das zu kompliziert vor.

  • Guten Morgen

    auch ich war am Wochenende unterwegs, habe sehr viele Steinpilze gefunden in verschiedenen Größen. 98% waren total madig. Ich habe einige mit nach Hause genommen in der Hoffnung etwas verwertbares dabei zu haben.

    Am Ende waren einige die noch ok waren.

    Einige Flockis waren auch dabei, die sind ausnahmslos madenfrei gewesen.

  • Danke! Ich mit meinem noch ungeschulten Blick habe beim Sammeln auf dem Pilz keine Maden zuerst gesehen.


    Ich Frage mich gerade wie ihr das macht? Geht ihr da mit der Lupe dran?


    Die winzigen Maden auf weißem Stiel sieht man doch gar nicht und wenn die sich in dem Pilz befinden, dann doch erst recht nicht? Gut, abschneiden und gucken... sieht mach dann die Madenlöcher besser? Aber vielleicht bin ich einfach zu unerfahren und Stelle mir das zu kompliziert vor.

    Nee, von außen sieht man die oft nicht. Deshalb der Anschnitt. Beim Putzen vor Ort schneide ich meist etwas von der Basis weg. Häufig sieht man einen Madenbefall dann schon dort. Zuhause bekommt natürlich jeder Pilz einen Längsschnitt, um Maden im Inneren entdecken zu können.

    Alle meine Bestimmungshilfen sind nur als Anregung zu verstehen. Für eine sichere Bestimmung sollten Pilze einem PSV vorgelegt werden. Eine Essensfreigabe gibt es im Forum grundsätzlich nicht.

  • Also ich habe mir angewöhnt, sicher identifzierte Speisepilze vor Ort schon zumindest grob zu putzen. Manchmal mache ich auch einen Längsschnitt durch den Hut, bevor ich den Fruchtkörper entnehme.


    Gerade zu Beginn der Hochsaison, also jetzt, ist bei den Boleten der Großteil für die Küche nicht brauchbar.


    Erstens möchte ich unnötige Arbeit vermeiden. Zweitens können die Fruchtkörper dann ihre biologische Funktion noch zumindest teilweise erfüllen, anstatt in den Müll zu wandern.


    Das verlangt natürlich etwas Selbstdisziplin. Wie gerne präsentieren sich doch die Leute als "Großwildjäger" mit einem Korb voller Boleten in Suppentellergröße auf den Fotos. Dass diese vermeintlichen Prachtexemplare allzu oft nur noch Marshmallow-Konsistenz haben und reinste Madenwohnblöcke sind, wird dabei geflissentlich übersehen.


    Just my 2 cents ...


    Beste Grüße,


    Frank

  • Mit der Kombination Basisanschnitt und nur ganz junge, absolut knackige Exemplare überhaupt erst zu entnehmen, stoße ich relativ selten zuhause auf Maden. Würde ich auch die vermutlich noch essbaren, aber eben nicht mehr taufrischen Pilze mitnehmen, würde ich aber auch den Längsschnitt im Wald empfehlen.


    Sowas hab' ich dann im Korb. Waren alle madenfrei, dafür aber eben nur vier.


    Sowas bleibt stehen:

    Alle meine Bestimmungshilfen sind nur als Anregung zu verstehen. Für eine sichere Bestimmung sollten Pilze einem PSV vorgelegt werden. Eine Essensfreigabe gibt es im Forum grundsätzlich nicht.