Lacktrichterling?

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 1.617 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Nemrod.

  • Hallo zusammen,


    am 11. August habe ich unter Eichen und Birken einen kleinen lilafarbigen Pilz gefunden, den ich noch nicht kenne.

    Er wurzelte m. E. in der Laubschicht, wobei ich nicht ausschließen kann, dass auch vergrabenes Holz vorhanden war.

    Der samtig trockene Hut hat einen Durchmesser von bis zu ca. 1,5 - 2 cm, während der Stiel 4 - 5 cm lang und ca. 3 mm dick und fest ist.

    Die Lamellen stehen weit und sind m. E. dick.

    Leider sind die Farben auf den Fotos ausgesprochen schlecht ausgefallen, was den Lichtverhältnissen geschuldet sein könnte.

    Für mich war die Farbe jedoch eindeutig lila-blau, nicht bräunlich.


    Nach meinem Pilzführer könnte es sich evtl. um den Violetten Lacktrichterling Laccaria amethystea handeln.

    Ich wäre euch für eine Bestimmungshilfe dankbar.


    Viele Grüße

    Kücki


    Bild 1: Das Habitat


    Bild 2: Die Lamellen


    Bild 3: Von der Seite


    Bild 4: Mit Zentimetermaß


    Bild 5: Das Schnittbild


    Bild 6: Mit Zentimetermaß


    Bild 7: Einige Pilze, wobei die Farbe überhaupt nicht stimmt


    Bild 8: Die gleichen Pilze farblich nachbearbeitet, wie sie m. E. eher aussehen


    Bild 9: Mit Wurzeln ausgehobene Fruchtkörper


    Bild 10: Und nochmals etwas größer

  • Schau mal ob sie die Farbe verlieren/grau werden wenn sie antrocknen.

    Ja, sie sind zu Hause braungrau geworden. Sporenpulver habe ich aber leider nicht gewinnen können.


    Vielen Dank für eure Bestätigungen und fürs Drüberschauen!


    Liebe Grüße

    Reinhard

  • Schau mal ob sie die Farbe verlieren/grau werden wenn sie antrocknen.

    Sporenpulver habe ich aber leider nicht gewinnen können.


    Mit dem Sporenabwurf habe ich bei den Lacktrichterlingen auch immer so meine Probleme. Ich vermute, dass die relativ längen Stacheln der Sporen sich relativ gut verkanten und so an den Lamellen hängen bleiben. Wenn du eine vorsichtig getrocknete Lamelle nimmst, kannst du dort das Sporenpulver als weißen Belag abstreichen.

  • Hallo Kücki, das sind Violette Lacktrichterlinge.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hallo Uwe,


    ich habe die Fotos noch mal alle in den Details angeschaut: Keine Blitzaufnahme dabei.

    Aber dein Hinweis ist berechtigt. Wenn ich vor Ort bereits feststelle, dass die Helligkeit oder Farbe nicht stimmt, versuche ich schon gelegentlich, das mit dem Blitz besser hinzubekommen.

    Mit Weißabgleich habe ich bisher überhaupt noch nicht gearbeitet. Das habe ich mir jetzt mal angelesen und werde es bei Gelegenheit ausprobieren. Dafür werde ich eine entsprechendes graues Stück Pappe in meinen Rucksack stecken.


    Liebe Grüße

    Reinhard

  • finde den übrigens, entgegen der allgemeinen Meinung, getrocknet sehr gut. Gerade für Soßen und derlei als würzpilz.

    Den solltest du sparsam verwenden. Neben der Marone ist er auch noch ziemlich strahlenbelastet.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • finde den übrigens, entgegen der allgemeinen Meinung, getrocknet sehr gut. Gerade für Soßen und derlei als würzpilz.

    Den solltest du sparsam verwenden. Neben der Marone ist er auch noch ziemlich strahlenbelastet.

    Ist der auch strahlenbelastet? Ich dachte, das Hauptproblem bei dem wäre, dass er Arsen anreichert.

    Verzehrfreigaben gibt es nur bei Pilzsachverständigen vor Ort.

  • Da mich wegen der Strahlenbelastung immer mal wieder Leute gefragt haben, habe ich mir mal den Spaß gemacht und eine Excel-Tabelle gebastelt, die die Strahlenbelastung in einer für alle Deutschen verständlichen Einheit ausspuckt: Flugreise nach Mallorca - Äquivalente.


    Beim höchsten Wert, den ich auf die Schnelle für L. amesthystea in Deutschland gefunden habe (140 Bq/kg, Bundesamt für Strahlenschutz, Stand 2013), kommt man somit darauf, dass 11 kg Lacktrichterling der durchschnittlichen Strahlenbelastung während einer Flugreise nach Mallorca (20 µSv) entsprechen. Also nach meinem Geschmack eher vernachlässigbar ;)


    Weitere Infos, auch zu den Arsenverbindungen, die in Bergbaugebieten durchaus problematisch sein können, hat Siegmar Berndt in DfGM-Mitteilungen 2017/2 hierzu zusammengestellt. (Ich weiß nicht, ob Links hier erlaubt sind)