Beutel-Stäubling

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 1.643 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Brynn.

  • Hallo,


    diesen hier finde ich bei mir im Norden häufig und spreche den immer, ohne Ansprüche auf Korrektheit, als Beutel-Stäubling an.
    Nun wüsste ich gern, ob hier makroskopisch auch etwas anderes in Frage käme, bei diesem ausgeprägten Stiel und der Art der Stacheln (viel feiner als beim Flaschen-Stäubling), die mich beim Kopfteil immer an eine Mönchstonsur (oben oft kahler als am Rand) und beim Stiel an ein unrasiertes Kinn denken lässt. ;)

    Und kann mir jemand von euch sagen, was die Beutel-Stäublinge eigentlich zersetzen /als Substrat nutzen?


    Ich freue mich über Antworten!

    Liebe Grüße

  • Hallo Brynn,


    ich bin hier auch beim Beutel-Stäubling.

    Zu Saprobionten, zu denen der Beutel-Stäubling zählt, sagt Wikipedia:

    Saprobionten (altgriechisch σαπρός sapros ‚faul‘, ‚verfault‘) sind heterotrophe Organismen, die in toter, sich zersetzender organischer Substanz leben, also zum Beispiel der Streuschicht von Wäldern, in Faulschlamm, Kot, Aas oder Mulm. Dies schließt auch die in diesem Substrat lebenden Prädatoren und Parasiten mit ein.


    Viele Grüße

    Reinhard

  • Hallo Reinhard,


    danke, ich weiß, was Saprobionten sind. :) Meine Frage bezog sich speziell auf das Substrat des Beutel-Stäublings, falls mir da jemand weiterhelfen kann? Aus reinem Interesse, was der gern zersetzt.

    Zum Beutel-Stäubling wäre dann auch noch meine Frage, ob die Art leicht gegenüber anderen Stäublingen abgrenzbar ist oder ob es andere Kanditaten gibt, die in Frage kommen, solange man kein Mikroskop besitzt?


    Liebe Grüße!

  • Moin,

    also ich denk auch, das ist der Beutelstäubling.

    Der Flaschenstäubling hat eine andere Oberfläche, viel gröber körnig, so eine rundliche spitzkegelige Körnung.

    Manchmal sieht der oben an der Spitze im fortgeschrittenerem Alter auch so aus, wenn der schön bräunlicher wird, als ob der da wie so einen Buckel hätte, der dann dunkler bräunlich wirkt.

    Oft öffnet er sich dann da auch irgendwann und dann tritt da das Sporenpulver aus.


    LG

    Daniel

  • Hallo,

    den Beutelstäubling kann man ohne Mikroskop bestimmen.


    Auf die Angaben zu Ernährungsweisen in Wikipedia und auch in 90% der Pilzbücher würde ich keinen Pfifferling verwetten.

    Vermutlich gibt es viel mehr (fakultative?) Symbiosen und Parasitosen als bekannt. Wie sollte z.B. ein Hasenstäubling auf der Magerwiese die Energie für so große Fruchtkörper in Form von Humus dem Boden entnehmen? Die Frage wurde einfach noch nie wissenschaftlich untersucht, und solange kein offensichtlicher Baumpartner da ist, wurde ein Pilz früher als Saprobiont bezeichnet, und seitdem schreiben alle voneinander ab.


    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    danke für deine Antwort, dass es (noch) keine Antwort gibt. :) In meinen Pilzbüchern habe ich überhaupt keine näheren Angaben zur Lebensweise gefunden, dann wahrscheinlich aus eben diesem Grund.


    An welchen Merkmalen genau würdest du den Beutel-Stäubling ohne Mikroskop bestimmen?

    Liebe Grüße!

  • An welchen Merkmalen genau würdest du den Beutel-Stäubling ohne Mikroskop bestimmen?

    - sehr große Fruchtkörper

    - ausgeprägter zylindrischer Pseudostiel (Subgleba)

    - bei Reife unregelmäßig aufreißend, also nicht mit einer zentralen Öffnung

    - mittelfeine Stacheln, die beim Abfallen kein Muster hinterlassen

    - Habitat oft im Wald


    bei kleineren Exemplaren in anderen Habitaten (Moore, Heiden, Magerwiesen) braucht man ein Mikroskop zur Unterscheidung von den dort vorkommenden Arten.


    Grüße,


    Wolfgang