Tatsächlich Saftlinge?!? Hilfe zum Pilzschutz

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 1.458 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Pilz_Neuling2020.

  • Glück auf!


    Liebe Pilzverrückte,


    Ich bin ganz aufgeregt und brauche eure Hilfe: momentan bin ich zu Besuch im Erzgebirge. Und ich denke, dass ich hier eben Saftlinge entdecken durfte:


    Ich kenne die Gattung nur von Bildern, aber diese Schönheiten sind doch nur untereinander schwer bestimmbar, oder?


    Zum Standort:


    Es handelt sich hier um den Wäscheplatz hinter dem Wohnhaus meiner Mutter. Sie wachsen dort am Hang. Die orangefarbenen unterhalb der verstümmelten Pflaume, die gelben hinter dem Treppenaufgang am sonnigen Eck.


    Nun zu meinem eigentlichen Problem:


    Diese technische Errungenschaft kommt den vorhanden Pilzen nicht nur viel zu Nahe, vielleicht gäbe es ja ohne dieses Ding viel mehr davon? Ich muss mich an dieser Stelle zur Thematil "Mähroboter" stoppen, sonst ufert das völlig aus...

    Angeschafft hat es die Hausverwaltung.


    Was kann ich tun?


    Ich bin völlig ahnungslos, was die Gesetzeslage angeht. Ich weiß nicht, wohin ich mich wenden kann. Aber diese Schönheiten müssen doch geschützt werden!


    Hat wer nen guten Rat, wie man hier vorgehen kann?


    Viele Grüße,

    Chrisu

  • Moin, die Lebensdauer dieser Saftlinge ist ja nicht lang, wenn da nicht häufiger als wöchentlich gemäht wird, schaffen es schon einige zur Reife. Seit wann gibt es denn den Mähroboter und hat sich damit die Mähfrequenz erhöht?


    Wenn der Rasen seit Jahren in ähnlicher Frequenz gemäht wird, dann könnte man sich fragen, ob die Saftlinge trotz oder wegen des Mähens da wachsen. Also wenn gar nicht gemäht würde, würden sie garantiert verschwinden ...


    Bei dem zweiten könnte ich mir Papageiensaftlinge vorstellen.


    Die pragmatische Lösung wäre Stöckchen in die Erde stecken, damit die Hinderniserkennung anspringt und das Objekt umfährt ...



    LG, Bernd

  • Hallo Chrisu,

    Glückwunsch zu den ersten Saftlingen. Der erste ist ja klar. Beim zweiten ist es schwierig. Da fehlen auch Informationen. Wenn der Pilz sehr klein und zerbrechlich ist, kannst du mal mit Hygrocybe ceracea vergleichen. Den Papageiensaftling kannst du jedenfalls ausschließen.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

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  • Hallo Chrisu.


    Den gelben Saftling solltest Du mit dem Schleimfuß-Saftling (Hygrocybe glutinipes) vergleichen.

    Der ist durch seinen schleimigen Hut und Stiel und dem Habitus gut gekennzeichnet.

    Es handelt sich um eine relativ kleine Art, die farblich von weißlich über gelb bis orange variieren kann.


    LG, Nobi


    PS. Mähroboter sind in meinen Augen ein No-Go!

    Sowohl hinsichtlich der Pilze, aber auch der Pflanzen und letztlich Insekten!

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    Chips: 72

  • Hallo Nobi, mit dem schleimigen Habitus war ich unsicher, da auch der Schwärzende Safling so glänzend wirkt. Die könnten auch regennass sein. Aber wenn die in Gänze schleimig sind, hast du sicher Recht.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Die pragmatische Lösung wäre Stöckchen in die Erde stecken, damit die Hinderniserkennung anspringt und das Objekt umfährt ...

    Hallo,

    das ist ein guter Einfall. Vielleicht kannst Du auch die Hausverwaltung einfach mal anrufen und die Lage schildern, mit der Bitte die nächsten 2 Wochen den Robo in der Garage zu lassen?

    Grüßle Hilmi

    Liebe Grüße aus dem Vogtland

    die Schwarzhex

    :gwinken: Sandra

    (PC 100 - 10 (fürs APR 2020) = 90 - 15 (APR 21) = 75-10 (APR22) = 65 + 7 (APR 22 Auflösung) - 5 (Rätsel-Gedicht)= 67 - 10 (APR 23) = 57 + 5 Gnanzierung = 62 - 10 (Ast-Wette gegen Björn) = 52 - 10 (APR 24)- 1 (legaler Bestechungsversuch im Vorfeld des APR zugunsten GI)= 41 + 21 (Thorwulf Spende)= 62 + 38 (Hannes2 Spende) = 100 PC :gbravo:

  • Hallo,


    und die Hausverwaltung darauf aufmerksam machen das Saftlinge in Deutschland streng geschützt sind.


    VG Jörg

  • Hallo Wolfgang, beim Saftling schließ ich mich gern an. Den Mähroboter halte ich allerdings für komplett verzichtbar.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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  • Den Mähroboter halte ich allerdings für komplett verzichtbar.

    :thumbup: :thumbup: :thumbup:

    Wie ich bereits unter #5 schrieb:

    Mähroboter sind in meinen Augen ein No-Go! Sowohl hinsichtlich der Pilze, aber auch der Pflanzen und letztlich Insekten!

    Hoffen wir auf die Vernunft der Menschen! Wobei ich da leider wenig Hoffnung habe. :(


    LG, Nobi

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    Chips: 72

  • Vielen Dank für eure Rückmeldungen!


    Den gelben Saftling werde ich mir morgen nochmal anschauen. Vielleicht schaff ich es ihn mit Hilfe eurer Einschätzungen noch zu bestimmen...

    Ich freue mich immer noch wie ein Honigkuchenpferd über den Fund dieser kleinen Juwelen.


    Den schwärzenden Saftling habe ich auch noch vor dem Haus entdecken können, auf einer Fläche zwischen 2 Eingängen, die für den Mähroboter nicht erreichbar sind. Dieses Monster wurde erst dieses Jahr von der Hausverwaltung angeschafft.

    Es fährt über 12h täglich!!! auf einer Fläche von vielleicht 600qm. Das ist absoluter Irrsinn!! Der Rasen wurde auch vorher gemäht, von Menschen, aber das nur einmal im Monat. Hinter dem Wäscheplatz befinden sich kleine Gartenflächen, die den Bewohnern gehören. Dazwischen stehen riesige Birken und Tannen. Hier haben sich auch viele Mykorrhizapilze etabliert, meine Mutter sammelte seit Jahren Birken- und Perlpilze, ich habe Filzröhrlinge, Fliegenpilze, winzige Schirmlinge, Kremplinge und verschiedene Täublinge entdeckt. Und wer weiß, was ich alles übersehen hab. Von so einer Artenvielfalt auf so kleiner Fläche kann ich in meinen gewöhnten Brandenburger Wäldern nur träumen...

    Ich werde die Hausverwaltung informieren, viel Hoffnung auf eine Reaktion mache ich mir allerdings nicht. Auf Beschwerden reagiert man im Allgemeinen erstmal gar nicht. Und es hat sich schon bei anderen "Gartenpflege"-Arbeiten gezeigt, dass der ökologische Aspekt keine Rolle spielt...

    Ich denke noch ein wenig über unauffällige Möglichkeiten der Sabotage nach und werde morgen die hastig errichteten Barrikaden ausbessern.


    Viele Grüße,

    Chrisu

  • Hallo Chrisu,


    ich kenne die gesetzlichen Vorgaben leider nicht, wie mit geschützten Arten auf dem eigenen Grundstück umzugehen ist. Aber wenn Saftlinge unter Naturschutz stehen, dann würde ich doch genau mit dieser Information zu der Hausverwaltung oder zum Eigentümer gehen und um Verständnis werben?

    Ich würde dabei entweder um Erlaubnis bitten, wie auch bereits vorgeschlagen, einen gewissen Bereich durch Hindernisse vorm Mähroboter schützen zu dürfen oder eben gemeinsam nach einer anderen Lösung zu suchen. Wenn dies nicht von Erfolg gekrönt sein sollte, dann könnte man immer noch die zuständige Behörde um Rat und Unterstützung bitten. Vielleicht haben die dann auch noch mal ein anderes Gewicht, um auf die Hausverwaltung einzuwirken.


    Grüße,

    Tom Bombadil

  • Hallo

    Ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Pilze kommen, Pilze gehen. Sind die Nährstoffe aufgebraucht, ist Ende. Ändert sich etwas an der Umgebung, z. B. wenn gedüngt wird, ist auch Ende. Dann findet man die Pilze plötzlich woanders. Wichtiger wäre nicht überall Monokulturen anzubauen und ein paar Wiesen mehr zu schützen.

    Im Wohnviertel geht ein Hund Gassi und schon mögen die Pilze nicht mehr.

  • Naja, dass sind ja zwei unterschiedliche Dinge.


    Natürlich wäre ein grundsätzliches Umdenken notwendig, um das Artensterben zu verlangsamen und eine möglichst große Diversität zu erhalten. Das schließt ja aber nicht aus, gleichzeitig ganz konkret im Einzelfall unterstützend einzugreifen. Wenn es zum Beispiel von einer Walart, wie ich letztens noch gelesen habe, schätzungsweise nur noch 10 Exemplare gibt, dann wäre zwar das Ende der Überfischung der Meere essentiell, würde aber für genau diese Art keine rechtzeitige Hilfe mehr bedeuten.

  • Hallo

    Ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Pilze kommen, Pilze gehen. Sind die Nährstoffe aufgebraucht, ist Ende. Ändert sich etwas an der Umgebung, z. B. wenn gedüngt wird, ist auch Ende. Dann findet man die Pilze plötzlich woanders. Wichtiger wäre nicht überall Monokulturen anzubauen und ein paar Wiesen mehr zu schützen.

    Im Wohnviertel geht ein Hund Gassi und schon mögen die Pilze nicht mehr.

    Hallo Uwe, das ist eher keine Aufregung, sondern Frust. Es geht nicht nur um Pilze. Wir können uns über ein Zuviel an Artenvielfalt ja schon lange nicht mehr beklagen. 600 Quadratmeter mit dem Mähroboter heißt, wo früher Blumen und Insekten waren, ist jetzt gelbgrüner Rasen. Jeder hat die Möglichkeit seinen kleinen Beitrag für den Erhalt der Natur zu leisten - oder wie hier, sie zu zerstören. Für mich kommen Mähroboter gleich nach Laubsaugern.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

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  • Zitat

    PS. Mähroboter sind in meinen Augen ein No-Go!


    Sowohl hinsichtlich der Pilze, aber auch der Pflanzen und letztlich Insekten!

    ... und Igel sowie weitere Tiere!


    > https://www.lbv.de/ratgeber/le…r-nicht-geht/rasenroboter

    Surely it is our responsibility to do everything within our power to create a planet

    that provides a home not just for us, but for all life on Earth.”


    David Attenborough