Um welchen Pilz handelt es sich hier?

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 1.420 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von MeckPilz.

  • Hallo zusammen,

    Ich bin neu im Forum und bin heute auf der Suche nach Fliegenpilz auf folgendes Exemplar gestoßen. Mittlerweile ist mit bewusst das es sich wahrscheinlich nicht um einen Fliegenpilz handelt, da keiner der Pilze einen Ring hatte. Da es die letzten Tage viel geregnet hat bin ich davon ausgegangen, dass die Punkte und der Rind eventuell deswegen fehelen. Wobei ich bezüglich des Rings jetzt etwas schlauer bin.


    Sind diese Pilze eventuell essbar?


    Liebe Grüße


    Daniel

  • Hallo Daniel


    Also ich sehe hier Täublinge. Ausser der Farbe haben diese aber nicht wirklich viel gemein mit einem Fliegenpilz. Aber ich frage mich ohnehin, wozu jemand Fliegenpilze sucht.


    LG

    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

  • Hallo Daniel,

    ob die gezeigten Täublinge essbar sind, wird dir anhand der Fotos allein hier niemand sagen können. Da braucht es mehr Informationen.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Servus.


    Du solltest dich mit der Konsistenz des Pilzes auseinander setzen.

    Wenn du bei einem Fliegenpilz die Huthaut abziehst, geht das wie bei einem Kuchenstück, außerdem würde er faserig brechen. Leider hast du die Basis abgeschnitten, ein Fliegenpilz hätte eine Knolle. Unter der Huthaut hätte er eine gelbe Schicht, im Querschnitt schaut das wie ne Linie aus.


    Deine Pilze schaun für mich (Achtung, kein Experte) wie Täublinge aus.

    Keine Knolle, kein Ring.

    Teste die Brüchigkeit des Fleisches, wenn es bricht wie ein Apfel (Stiel wie Hut Fleisch) und keine Milch austritt ist es ein Täubling.

    Aus der Ferne würde ich auf Fleischroter Speisetäubling tippen, weil die Farbe passt und es bei einigen Exemplaren so aussieht, als dass die Huthaut am Rand leicht zurück gezogen ist.


    Aber wie gesagt, schauen wir mal, was die Experten sagen.


    Mfg Jos

  • Ja definitiv irgendwelche Täublinge. Aber für Russula vesca ist das Rot doch viel zu grell und orange (solange die Fotos halbwegs natürlich sind) ?

    Das ist eben genau das Problem. Die Fotos sind augenscheinlich drin gemacht worden bei Kunstlicht. Das kannst du oft vergessen.

    Fliegenpilze sind nicht, das sind irgendwelche Täublinge, aber was genau, das lässt sich so nicht wirklich genau sagen, das wäre Raterei.

    Dafür brauchts mehr Details.

    Was will man denn mit Fliegenpilzen, außer als Fotomotiv?

    Die sind giftig.

    Von jeglichem Verzehr kann man nur dringend abraten.

  • Ok, außer als Fotomotiv natürlich noch zwecks Bestimmung und Vergleich mit anderen Amanita Arten und zu wissenschaftlichen Zwecken.

    Und nicht zu vergessen als Anzeigerpilz für jene welche ==Pilz27

    Das ist der Fichtensteinpilz - Boletus edulis und exakt da, wo ich die beiden Hübschen gefunden habe, gabs paar Meter daneben auch den ersten Fliegenpilz des Jahres für mich, also auch als Glücksbringer geeignet:)

  • Hallo Weedniss,


    Was du zeigst ist ein sich zersetzender Fliegenpilz.

    Vermutlich enthalten diese Leichenteile neben Ibotensäure inzwischen auch eine Reihe anderer, durch den Zerfallsprozess erzeugter Gifte.


    Viele Grüße

    Michael

  • Danke Michael.

    Also zur medizinischen Nutzung des Pilz eindeutig nicht mehr geeignet? Es hat sich herausgestellt das ziemlich viele Würmchen in den Pilz Resten drin waren.

  • Hallo Weedniss ,

    welche medizinische Nutzung erwartest du dir von Fliegenpilzen?


    Viele Grüße

    Michael

    Hallo allerseits

    Guthmann schreibt in seinem Standardwerk Heilende Pilze Folgendes:

    und dann folgen 15 (!) Seiten zum Fliegenpilz. So abwegig ist das also nicht - auch wenn im Falle des Fragestellers vielleicht nur der letzte Punkt von Interesse ist;-)


    LG Andreas

  • Hallo Austernseitling ,


    Ah, ok, danke für die Infos!

    Ich habe mein Urteilsvermögen vielleicht etwas zu stark vom nickname "Weedniss" 'vernebeln' lassen ;)

    Von dem Buch habe ich auch schon viel gehört, es aber noch nie selbst in der Hand gehabt.

    Gibt es in dem Buch auch Anwendungsrezepte bzw. Anweisungen? Wenn da zB. "zur Behandlung von Durchfällen" steht, wird dann erklärt, wie die Behandlung konkret erfolgen sollte? Oder versteht sich das Buch eher nur berichtend? Sprich, wenn ich jetzt solche Beschwerden hätte, könnte ich das Buch dann zu Rate ziehen?

    Das ist eine ernstgemeinte Frage, sorry, wenn das vielleicht skeptisch rüberkommt, aber da soll es nicht. Es interessiert mich einfach.



    Viele Grüße

    Michael

  • Moin Weedniss,

    ich rate dir dringend von jedweden Experimenten mit dem Fliegenpilz ab.

    Pilze in derart altem angegammeltem Zustand sind grundsätzlich nichts für den Verzehr, auch bei essbaren Arten nicht.

    Wenn du beabsichtigst, bei bereits vorhandenen Beschwerden etwas zu tun, dann rate ich dir dazu, zum Arzt zu gehen.

    Falls es darum geht, seiner Gesundheit mal was Gutes zu tun, da hilft nur eins, Bewegung und Ernährung samt sonstigem Lebenswandel auf den Prüfstand stellen.


    LG

    Daniel

  • Gibt es in dem Buch auch Anwendungsrezepte bzw. Anweisungen? Wenn da zB. "zur Behandlung von Durchfällen" steht, wird dann erklärt, wie die Behandlung konkret erfolgen sollte? Oder versteht sich das Buch eher nur berichtend? Sprich, wenn ich jetzt solche Beschwerden hätte, könnte ich das Buch dann zu Rate ziehen?


    Hallo Michael


    Ich versuche das Buch etwas einzuordnen.


    "Heilende Pilze" ist kein Rezeptbuch. Zuweilen steht etwas grob beschrieben, wie der Pilz für diesen und jenen Zweck verarbeitet wird. Details erfährst du eher selten. Zu den behandelten Pilzarten gibt es meist folgende Kapitel:

    - Medizinische Verwendung (ethnologische, historische und zeitgenössische Berichte aus der weiten Welt)

    - Inhaltsstoffe (Abgleich Anwendung/Forschung in Asien mit Resultaten westlicher Hochschulen)

    - je nach Art: Toxikologie/Vergiftungsverlauf/Gegenmassnahmen

    - Verwendung in der Küche (auch beim Fliegenpilz!!)

    - Wissenswertes (oft Kulturgeschichtliches; beim Fliegenpilz höchst spannend)

    - Standortansprüche

    - Gattungsmerkmale (dabei werden oft auch andere Arten der Gattung kurz abgehandelt sowie Verwechslungspartner)


    Alles ist sehr gut mit Quellenangaben angereichert. Ich selbst kann mit dem ausgiebigen Chemieteil zu jeder Art wenig anfangen - Chemiker:innen und Mediziner:innen werdes das wohl sehr schätzen. Das Kulturgeschichtliche und die Interpretation von westlichen Forschungsergebnissen in Zusammenhang gesetzt mit den bekannten Anwendungen aus aller Welt finde ich jedoch höchst interessant. Zudem schätze ich die persönliche Einschätzung des Autors sehr. Mir zeigte das Buch gut auf, dass Pilze als Heilmittel ernst genommen werden können. Es kommt gut heraus, dass man (mindestens aus unserer westlichen Sicht) noch sehr wenig weiss.


    Ich selbst habe ausser Schmetterlingstrameten-Sud zur Stärkung meiner Immunabwehr noch nichts ausprobiert.


    Wer sich für Pilze interessiert, wird in jedem Fall auf seine Rechnung kommen mit dem Buch. Es ist immer mal wieder toll, ein Kapitel zu lesen und es irgendwann wiederzulesen.


    Liebe Grüsse

    Andreas