Sarcodantia setosa => Felsenbirne ade!

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 1.881 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von KaMaMa.

  • Hallo ans Forum!


    Seit einigen Tagen ist einer der Hauptäste meiner Felsenbirne aufgeplatzt, denn ein gelblicher Stachel-Rindenpilz hat unter der Borke seinen Fruchtkörper ausgebildet.

    Der Pilz kommt mir sofort bekannt vor, hatte ich ihn doch vor zwei Jahren etwa schon mal an einem Apfelbaum in der Nähe beobachtet. :gverstanden:


    Bild 1 Aufplatzender Haupast an Felsenbirne: Der linke Ast blieb heuer ohne Blätter - jetzt weiß ich weshalb!

    Es wird nicht mehr lange dauern, und der Ast bricht ab.

    Zum Glück ist der Trieb so kurz, dass er nicht bis auf die Straße fallen kann.


    Bild 2 Orange-gelbe Stacheln unter der aufplatzenden Borke


    Bild 3


    Bild 4 Den Baum hat es voll erwischt!


    Bild 5 Der Pilz duftet sehr intensiv, fruchtig, bisschen nach Maggi...


    Bild 6 Im Inneren ist der frische Fruchtkörper leuchtend gelb


    Bild 7 Die Stacheln sind etliche Millimeter lang, ich messe um 7mm


    Bild 8 Spitzen der frischen Stacheln sind weiß, stellenweise blattartig verbreitert


    Bild 9 Trockenere Stacheln an der Außenseite nehmen eine orange Färbung an


    Bild 10 Der Pilz verursacht eine Weißfäule, das Myzel unter der Fruchtschicht (oben im Bild) ist schwefelgelb


    Bild 11 Die Sporen sind sehr breitelliptisch / tropfenförmig und messen um 5 x 4 µm (+/- 0,5µm); Schnallen sind vorhanden (ohne Foto)!


    Bild 12 Skurrile Zystide


    Schade um den Baum, da wachsen so schöne Flechten drauf!


    Es handelt sich um den Ast, auf den die Kinder vor Jahren immer wieder getreten und gehüpft sind, um ein bisschen hochzuklettern.

    Die Rinde hat dadurch Risse bekommen, die bestimmt als Eintrittspforte dienten.

    Genau an dieser horizontalen Stelle ist auch der dickste Fruchtkörper.

    Ich hoffe, dass nicht ich den Pilz vormals selber eingeschleppt habe. g:D


    LG, Martin

  • Hallo Martin,


    vielen Dank für's Zeigen dieser Pilzspezies Sarcodontia setosa. :daumen:


    Bei solchen Pilzen, die den betreffenden Baum schädigen und für diesen dann in letzter Konsequenz auch noch das Todesurteil darstellen, bin ich als Bäume-Geek auch immer ein bissl zwiegespalten. Aber so etwas ist halt auch ein natürlicher Prozess und immerhin findet sich dann solch eine Pilzart dafür und wir wissen ja auch, wie wertvoll u. wichtig Totholz in der Natur ist. ;)


    Ich fand die Woche übrigens zum ersten Mal Inonotus hispidus - den Zottigen Schillerporling. Für den betreffenden Baum leider auch nicht so gut, aber der Pilz ist schon irgendwie faszinierend.


    LG Marcel




    »Experts do not exist,

    we all are beginners

    with greater or lesser knowledge.«

    Luis Alberto Parra Sánchez


    Gnolmokratisches:

    100 PCs Startkapital - 4 PCs (2023 an Boletaceae bei KiZaRü/Psathyrella-Challenge verloren) u. - 21 PCs (2024 an Schwarzhex hilmgridd gespendet) = 75 PCs in stock

  • Ich fand die Woche übrigens zum ersten Mal an einem Kirschenbaum in einer Parkanlage Inonotus hispidus - den Zottigen Schillerporling. Für den betreffenden Baum leider auch nicht so gut, aber der Pilz ist schon irgendwie faszinierend.

    Hallo Marcel,

    für eine Kirsche gefällt mir die grobschuppige Rinde nicht, vielleicht eher Richtung Apfelbaum,

    Viele Grüsse

    Matthias

  • Hallo Marcel,


    der Zottige Schillerporling ist hier am Neckar oft an den alten Obstbäumen auffindbar.

    Ein schöner Pilz!

    Offenbar mag er es ein wenig wärmer als das hemiboreale, littauische Klima.


    LG, Martin

  • Hallo Matthias,

    Ich fand die Woche übrigens zum ersten Mal an einem Kirschenbaum in einer Parkanlage Inonotus hispidus - den Zottigen Schillerporling. Für den betreffenden Baum leider auch nicht so gut, aber der Pilz ist schon irgendwie faszinierend.

    Hallo Marcel,

    für eine Kirsche gefällt mir die grobschuppige Rinde nicht, vielleicht eher Richtung Apfelbaum,

    Viele Grüsse

    Matthias

    nun, anfangs dachte ich da auch kurz an eine Apfelbaumart, aber der Baum ist definitiv keiner aus der Gattung Malus, ich denke eher es ist die Spätblühende Trauben-Kirsche - Prunus serotina. Die Blätter würden dazu passen u. auch die Borke.


    Sie steht in einer Parkanlage, wo einige exotische Baumarten u. auch solche heimischen Obstbäume zu finden sind.


    Hallo Martin,

    der Zottige Schillerporling ist hier am Neckar oft an den alten Obstbäumen auffindbar.

    Ein schöner Pilz!

    Offenbar mag er es ein wenig wärmer als das hemiboreale, littauische Klima.

    ich fand ihn am Kyffhäuser, also südlich des Harzes bzw. Nordthüringen. Viele Fundmeldungen gibt es von dort aktuell nicht. Aber Deine Pilzart ist allgemein ja noch seltener zu finden. Den würde ich auch gerne mal finden, möglichst aber nicht an einem meiner Streuobstbäume.


    Schönen Abend euch u. LG Marcel

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  • GriasDi Martin,

    tolle Dokumentation!

    Der Fund an Amelanchier ist schon sehr besonders. Ich hatte den bisher nur an Apfel

    und bin davon ausgegangen, dass er auch nur dort vorkommt.

    An liabn Gruaß,

    Werner

  • Abseits des eigentlichen Themas : LIEBE APRler : Merkt Euch schonmal Bild 7 bis 9 ! Wenn das nicht gefragt wird, futtere ich mit meinem Gnolm nen Besen! Ingo W bitte schaue nie nie in dieses Thema (oder jetzt vielleicht gerade, weil ich es fand ? ==Gnolm16 )


    An KaMaMa Klasse Doku, recht herzlichen Dank für Deine Vorstellung dieses Pilzes, der mir so gar nicht recht bekannt war! Spitze aber schade fürs Bäumchen!


    Grüßle Hilmi

    Liebe Grüße aus dem Vogtland

    die Schwarzhex

    :gwinken: Sandra

    (PC 100 - 10 (fürs APR 2020) = 90 - 15 (APR 21) = 75-10 (APR22) = 65 + 7 (APR 22 Auflösung) - 5 (Rätsel-Gedicht)= 67 - 10 (APR 23) = 57 + 5 Gnanzierung = 62 - 10 (Ast-Wette gegen Björn) = 52 - 10 (APR 24)- 1 (legaler Bestechungsversuch im Vorfeld des APR zugunsten GI)= 41 + 21 (Thorwulf Spende)= 62 + 38 (Hannes2 Spende) = 100 PC :gbravo:

  • Update:


    An heißen Tagen war der Duft des Pilzes gut 10m weit und sehr(!) intensiv zu riechen.

    Familienmitglieder sprachen von Gestank, weil sie den ideellen Wert des Pilzes nicht kennen.

    Banausen!!!


    Heute Nacht aber ging der Stamm zu Boden.

    Bild 13 Pilz und Wetter leisten ganz Arbeit


    Zum Abschied noch ein Foto vom gealterten Fruchtkörper:

    Bild 14 Vertrockneter Fruchtkörper


    Gehab dich wohl, Amelanchier, ma chère!


    LG, Martin