Wunderwelt Eifel Teil II

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 1.836 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von coröhrling97.

  • Hallo zusammen,

    neben den Röhrlingen Wunderwelt Eifel Teil I Röhrlinge gab es zahlreiche weiter Arten in teilweise ungewöhnlich großer Zahl, von denen Rainer und ich leider manches ignorieren mussten.

    Hier nur eine Gruppe mit dreizehn von tausenden Exemplaren Amanita rubescens (Perlpilz)


    Nur vereinzelt hingegen Amanita excelsa (Graue Wulstling)


    Bisher habe nie mehr als eine kleine Gruppe oder Einzelexemplare gesehen und war entsprechend begeistert. Bei FB wurde schon unterstellt, dass Pilze so nicht wachsen und zusammengestellt sein müssen <X
    Amanita franchetii (Gelbflockiger Wulstling)


    Von diesen Stücken konnte ich mich nicht losreißen











    Zuletzt noch mal etwas ältere Exemplare


    Auch erste Schleimköpfe fanden sich schon ein, wobei zwei junge Exemplare nicht untersucht wurden
    Cortinarius pseudosulphureus (Grünlings Klumpfuss) kann es aber gut sein oder doch Calonarius citrinus (J.E. Lange ex P.D. Orton) Niskanen & Liimat.



    Mehrfach hingegen fand eine Art die Rainer im Feld schon richtig benannt hatte und Mykollege_Günter zerstreute meine Bedenken
    Cortinarius subpurpurascens neuerdings Thaxterogaster subpurpurascens (Batsch) Niskanen & Liimat.



    In Reihen, Ringen, Klumpen aber auch in Einzelexemplaren fruktifizierte der Riesenrötling hier zunächst ein Handybild, da mit meiner Kamera anders nicht zu erfassen














    An zwei Stellen fanden wir bereits Tricholoma sejunctum (Grüngelber Ritterling)




    Wer kann zu so einem Grüppchen schon nein sagen? Lepiota clypeolaria (Wollstiel-Schirmling)


    Täublinge waren (zum Glück) noch Mangelware. Eine zusätzliche Täublingsflut wäre nicht zu verkraften gewesen

    Ein kleiner gelber Dottersporer der Russula risigallina (Chamäleontäubling) nahsteht. Dieser kann ebenfalls gelb sein kann, jedoch nicht mit so glänzender Hutoberfläche
    Russula acetolens, Syn.: Russula lutea (Glänzendgelber Dotter-Täubling)


    Sehr häufig und noch nahezu ohne gelbe Verfärbung und daher mikroskopflichtig
    Russula luteotacta (Gilbender Speitäubling)


    Ein kräftiger Täubling mit mildem Geschmacck, variabel in der Farbe mit ocker bis dottergelbem Sporenpulver, hinter dem sich wohl mehrere Arten verbergen
    Russula olivacea agg. (Rotstieliger Leder-Täubling)


    Ein Persönlicher Erstfund für mich war ein ebenfalls großer Täubling aus der gleichen Gruppe (Olivaceine) wie der Vorgänger und ebenfalls mit heidelberroter Phenolverfärbung auf dem Stiel und vielleicht auch was für die Tabelle von Bernd Miggel
    Russula vinosobrunnea (Purpurbrauner Ledertäubling)


    Ein meist leicht erkennbarer Täubling der mehrfach gefunden wurde
    Russula aurea (Gold-Täubling)




    Zwei von etwa zehn Milchlingen

    Von ähnlichen Arten durch geringe Größe bis 30 mm und kreirunde Sporen zu trennen und möglicherweise öfter übersehen
    Lactarius cremor (Orangefuchsiger oder auch Runzeliger Zwergmilchling)


    Einer der Milchlinge desen Milch sich in Verbindung mit dem Fleisch rosa verfärbt
    Lactarius azonites (Rauchfarbener Milchling)


    Der einzige Schlauchpilz leider noch ohne reife Sporen
    Chlorociboria aeruginascens (Kleinsporige Grünspanbecherling) sehr wahrscheinlich


    Weiter geht es mit drei korallenartigen
    Artomyces pyxidatus (Becherkoralle)






    Ramaria aurea (Goldgelbe Koralle)




    Ramaria flava (Schwefelgelbe Koralle)




    Der bisher einzige Pfefferling. Fragt nicht, wie wir zu dem Namen kommen. Wir kennen die Art aus verschiedenen Kalk-Laubwäldern in allen Alterstadien und haben soche Grüppcchen auch schon über längere Zeit beobachtet
    Cantharellus melanoxeros (Schwärzender Leistling)


    Erst der zweite Fund im Gebiet und hört wohl momentan wieder auf den Namen
    Tremiscus helvelloides zeitweilig Guepinia helvelloides (Fleischroter Gallerttrichter)


    Den Abschluss mache ich mit einem noch unbestimmten Pilz aus der Gruppe der Zitterlinge. Ich mag mich (noch) nicht mit Tremella mesenterica (Goldgelber Zitterling) abfinden aber hatte noch keine Zeit zur gründlichen Untersuchung




    LG Karl

  • Hallo Karl,


    was für tolle Funde und Aufnahmen :daumen: :daumen: . Jetzt hast Du mich endgülig überzeugt in meinem stillen Kämmerlein zu bleiben statt durch die Botanik zu stapfen um nichts Interessantes zu finden ( außer A. franchetii komplett weiß). Da schaue ich mir doch lieber deine Bilder an.


    VG Jörg

  • Hallo,


    Wow, ich bin sprachlos angesichts der tollen Zusammenstellung. Da wäre ich schon froh über einen Riesen-Rötling. Aber auch der Gelbflockige Wulstling, Runzelige Zwergmilchling und Glänzende Dotter-Täubling sind toll.

    Vielen Dank dafür, Karl. Ich glaube ich muss mal in die Eifel fahren =O.


    LG Thiemo

    Bestimmungen anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Sichere Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben!

  • Lieber Karl


    Das Träumen von gestern bei deiner Röhrlingsschwemme geht hier für mich nahtlos weiter.

    Danke erneut fürs Mitnehmen auf diese beeindruckende Reise. (Was ich nicht verstehe: Täublinge waren anscheinend hier „Mangelware“.. wie es wohl aussehen würde wenn du dann von einer Schwemme sprichst mag ich gar nicht erahnen😊)

    Liebe Grüsse

    Corinne

    Hinweis: Mit meinen Beiträgen und Kommentaren kann ich keine Tipps/Empfehlungen zum Verzehr abgeben. Zur Pilzbestimmung für Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.

  • (Was ich nicht verstehe: Täublinge waren anscheinend hier „Mangelware“.. wie es wohl aussehen würde wenn du dann von einer Schwemme sprichst mag ich gar nicht erahnen😊)

    Hallo Corinne,

    natürlich waren das schöne Täublingkollektionen und sogar ein Neufund für mich. Mit Mangelware meinte ich die noch geringe Artenzahl. In dem Gebiet kommen im Maximalalspekt sicherlich 50 verschiedene Täublinge vor.

    Täublinge der Eifel Teil 1
    Täublinge der Eifel Teil II mit Krachern :)
    Täublinge der Eifel Teil III Nachschlag

    LG Karl

  • Hallo Karl,


    Russula vinosobrunnea (Purpurbrauner Ledertäubling) möchte ich auch einmal finden! Für Tabelle und auch Portrait sehr gut geeignet. Was mich besonders interessiert: Was kannst du über Begleitbäume und Bodenart sagen, und vor allem, wie erkennst bzw. bestimmst du die Art?


    Viele Grüße

    Bernd

  • Hallo Karl


    Wirklich atemberaubend schöne Funde bzw. Aufnahmen, vielen Dank dafür.


    LG

    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

  • Hallo Karl,


    richtig schöne Fotos! Besonders faszinierend finde ich die verschiedenen Stadien des Gelbflockigen Wulstlings, insbesondere jenes, in dem er diese wunderschöne Manschette am Stiel trägt. Und dann der Fleischrote Gallerttrichter, die Farben und die Oberfläche sind wirklich bemerkenswert. Wirklich großartige Fotomodelle. Einfach wunderbar!


    LG

    Buri

  • Hallo Karl,


    Russula vinosobrunnea (Purpurbrauner Ledertäubling) möchte ich auch einmal finden! Für Tabelle und auch Portrait sehr gut geeignet. Was mich besonders interessiert: Was kannst du über Begleitbäume und Bodenart sagen, und vor allem, wie erkennst bzw. bestimmst du die Art?

    Hallo Bernd,

    Buche mit einzelnen eingestreuten Eichen auf lehmigem Kalkboden und wärmeexponiert. Man könnte an die sehr farbvariable R. romelli denken, die aber noch dukleres SPP besitzt. Im Feld ist auch R. amarissima ähnlich aber nicht mild sondern extrem bitter. Russula olivacea hatte ich zwar schon mit ähnlicher Hutfarbe ohne oliv, aber die Hutoberfläche sieht völlig anders aus. Zu Hause sah ich schwache Rottöne am Stiel und mit der Phenolreaktion war alles klar. Im Gegesatz zu einigen Beschreibungen in der Literatur können die Frk. leicht 18 cm Durchmesser erreichen.

    LG Karl

  • Mal wieder der pure Wahnsinn. Deine Berichte sind jedes Mal aufs neue eine Bereicherung.

    Du müsstest mal ein Buch über das Pilzspektrum im Buchenwald/Kalkbuchenwald schreiben. Ich würde das definitiv kaufen. Dein Wissen bezüglich vieler Arten scheint deutlich tiefgründiger zu sein, als man das aus der gängigen Literatur gewohnt ist. Zudem hast du sicherlich tolle Fotostrecken die man in einem Buch verwenden könnte.


    VG Cornelius