Leucoagaricus vs. Lepiota/Amanita

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 1.126 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Climbingfreak.

  • Hallo Pilzfreunde,

    ich hätte mal wieder eine grundsätzliche Anfrage. Gibt es überhaupt makroskopische Merkmale (inkl. Chemie) um Leucoagaricus von Lepiota oder Amanita zu unterscheiden. L. holosericeus hat zB. eine vedickte Stielbasis und schorfige Huthaut. Ich frage übrigens nicht, weil ich sie essen, sondern etwas über Pilzbestimmung lernen möchte. ;)

    Viele Grüße


    Stefan

  • Hallo,


    Viel macht natürlich die von Harald erwähnte Übung und Erfahrung aus. Das Gesammtbild von Pilzen der aus den erwähnten Gattungen ist ein anderes.

    Was mir aus dem Stegreif einfällt: Knollenblätterpilze/Wulstlinge (Amanita) haben eine häutige Gesammthülle (Velum universale), das i.d. Regel entweder als abschwischbare Flocken auf der Hutoberfläche oder als Volva an der Knolle zurückbleibt. Bei Schirmlingen (Lepiota) und Egerlingsschirmlingen (Leucoagaricus) ist das Velum universale nicht so ausgeprägt häutig, sondern dünner, körnig oder kaum vorhanden. Dann wäre noch die Unterscheidung der letzteren zwei Gattungen offen. Hier sind die Egerlingsschirmlinge habituell stattlicher (also ähnlich wie typische Egerlinge) und haben meist eine verdickte Stielbasis. Ein unangenehmer Geruch ist oft nur bei den kleineren Schirmlingen vorhanden.

    Also, ein gutes Pilzbuch kaufen und die Unterschiede am besten selbst nachvollziehen.


    VG Thiemo

    Bestimmungen anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Sichere Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben!

  • Hi,


    leider ist die Unterscheidung im Speziellen nicht trivial. Spezielle Leucoagaricüsse ähneln doch schon sehr den Lepioten auf den 1. Blick, wie z.B. L. americana oder L. barsii. Auf letzterem bin ich hier im Forum unlängst selbst reingefallen.


    Auch Merkmale wie die Dextroidität der Sporen haben nicht alle Lepioten.


    Hinzu kommt noch, dass die Gattung Lepiota polyphylletisch ist und wohl mittelfristig in kleinere Gattungen zerfallen wird.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo Leute, danke für eure Hinweise. Nun gut, dann ist es wohl so, wie ich befürchtet habe, hatte gehofft, es gibt doch ein entscheidenes Merkmal, das ich vielleicht übersehen habe. Ich frage mich dann nur, ob man auch mit sehr viel Erfahrung immer zu 100% sicher diese Gattungen bestimmen kann.

    Frohes Bergfest


    Stefan

  • Und im Zweifel hilft das Mikro + es ist was anderes ob man den FK auf dem Foto sieht oder selbst in der Hand hält.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.