Eventuell ein Perlpilz?

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 1.802 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Daniel224.

  • Moin zusammen,

    Lieg ich in meiner Annahme richtig, dass es sich hierbei um den Perlpilz handeln könnte?

    Meine Begründung:


    - Hutrand ungerieft und die Velumreste sind eher grau als Weiß

    -eindeutig geriefter Ring

    -Kein Bergsteigersöckchen an der Knolle

    -Für mich erkennbare Rottöne am Stiel


    Reicht dies aus zur Bestimmung oder hab ich wichtige Merkmale vergessen und komplett ins Blaue geschossen? (Wird sowieso nicht gegessen)

    LG und Danke!



  • Hallo

    Denn hast du korrekt bestimmt.

    Und meistens der Stiel gut bewohnt 😉

    BG Andy

  • Moin,

    nicht nur eventuell ein Perlpilz, mit angrenzender Sicherheit einer, mit deiner Bestimmung liegst du richtig.

    Schneid den mal an, so wie Andy das schon schrieb, der ist oft vermadet, die Fraßgänge sind dann rötlich gefärbt.

    Kannst auch mal die Huthaut abziehen, da drunter ists auch mehr oder weniger rötlich rosalich gefärbt, kann auch rotbräunlich sein.

    Die Knolle hat so eine rübenartige Form, hier gut zu erkennen, geriefter Ring, überall rötliches zu erkennen, passt.

    Über der Knolle kannst duach bisweilen so kleine Warzen erkennen, die da so gürtelartig erscheinen. Das kann dann so aussehen z.b.

    https://www.123pilzsuche-2.de/daten/details/Amanita_rubescens-001602.jpg

    Der Panther hätte auch bisweilen einen Rettich ähnlichen Geruch, kann aber auch mal sehr schwach ausfallen.

    Leicht gerieften Ring kann der Panther aber auch manchmal haben, kommt vor, daher immer alles bestimmen bei denen.

    Der graue Wulstling auch so Rettichartig, bei dem aber auch mit muffiger Note, so wie Rettich Marke angegammelt.


    LG

    Daniel

  • Lustige Anmerkung von 123pilze.de, die mir so auch noch nicht bekannt war ^^ :

    Zitat

    Alte Perlpilze können sehr gut zum Abwischen der Finger und Hände während der Pilzwanderung dienen.

    Sie enthalten eine Substanz das Erdreichschmutz und Pilzfarbstoffe löst.

  • Obs stimmt, habs noch nicht probiert, kenne die Aussage, hab ich auch irgendwo anders schon mal gelesen.

    Ob ich allerdings dann statt Erde gammligen Perlpilz an den Pilzpfoten habe, na das ist ja dann auch nicht zielführend. Ich nehm lieber nasses Moos oder Wasser und Lappen, das hab ich immer dabei, auch so ne kleine Handbürste ist immer im Rucksack.

  • Danke für die Antworten!

    Wenn denn nun der Pantherpilz auch manchmal über einen gerieften Ring verfügt und der Perlpilz manchmal diese "gürtelartigen Warzen" hat, so scheint für mich dann das einzig sichere Abgrenzungsmerkmal die Rottöne zu sein, oder?

    Oder wenn alles in Kombination auftritt wie bei meinem Perlpilz. ^^


    Aber ich als absoluter Anfänger hätte vielleicht diese Warzen am Stiel in dem Weblink von Daniel mit einem Bergsteigersöckchen verwechselt, wenn die Rottöne nicht wären :gkopfkratz:

    LG Vika

  • GriasDi Vika,

    sammele, wenn überhaupt, einfach nur supertypische Perlpilze, bei denen alle Merkmale einwandfrei nachvollziehbar sind.

    Also insbesondere keine zu jungen, keine alten und auch keine, die untypisch wenig röten.

    An liabn Gruaß

    Werner

  • Moin.

    Die Bergsteigersöckchen sehen schon anders aus und auf dem Bild sind die Warzen schon sehr deutlich, das ist nicht immer so.

    Die rötlichen Farben sind mit das wichtigste Merkmal, so sehe ich das, die siehst du bei 99% aller Perlis meist sofort, spätestens, wenn du ihn in der Hand hast, allerspätestens, wenn du die Huthaut abziehst. Die Knolle und der Ring sind auch wichtig. Die Warzengürtel eher nicht so unbedingt, gehören aber eben mit dazu, ist auch mal mehr mal weniger stark ausgeprägt, sind eben auch ein Merkmal.

    Auch die Farbe unter der Huthaut, da ists auch rötlich, kann jung auch fast nur weiß sein mit minimalen rötlichen Stellen, da hilft aber warten, das färbt oft etwas nach.

    Die drei, Panther, Grauer Wulstling und Perlpilz, die muß man sich allesamt so lang "reinziehen", also vor Augen halten, bis mans von weitem erkennt. Ich find sie hier alle drei in größeren Mengen, daher genug Lernmaterial vorhanden. Trotzdem zwischendurch immer mal wieder die anderen betrachten, kann nie schaden.

    Und den Geruch nicht vergessen, der Perlpilz riecht nicht muffig oder rettichartig, die anderen beiden meist schon, auch wenns mal schwach ausfallen kann.

    Daher bei Perlis nur die ganz eindeutigen sammeln.

    Das hört sich schwerer an, als es ist. Perlpilze sind eigentlich, so meine Meinung, sehr leicht zu bestimmen.


    LG

    Daniel

  • Hallo Vika,

    Die Perlpilze will ich nur bestimmen lernen.

    das ist sehr gut. Ich habe auch einige Jahre gebraucht um mit denen sicher umzugehen. Es ist alles eine Sache der Erfahrung.


    VG Jörg

  • Danke, darauf werde ich achten. Im Moment traue ich mich aber sowieso nur, Röhrlinge zum Speisezweck zu sammeln. Die Perlpilze will ich nur bestimmen lernen.

    Ja, so machst du das richtig. Immer langsam, eins nach dem anderen. Erstmal Röhrlinge, so hab ich auch angefangen.

    So wie Werner es zusammengefasst schrieb, so ists richtig, nur die typischen und frischen. Die kleinen, alten und untypischen kannst du ja trotzdem mal raus machen, um sie dir anzuschauen, das schadet nie.

  • Hallo Daniel,


    auf den Geruch habe ich tatsächlich bisher nur wenig geachtet, sollte ich mir mal angewöhnen. Ich hoffe ich schaffe es mal, alle drei zu finden damit ich sie direkt miteinander vergleichen kann, aber bisher konnte ich noch leider keinen Pantherpilz finden. (Oder ihn nicht als solchen erkennen :/ )

    LG Vika

  • auf den Geruch habe ich tatsächlich bisher nur wenig geachtet, sollte ich mir mal angewöhnen.

    Ja definitiv, das gehört unbedingt dazu. Riech einmal an knallfrischen, eventuell ganz leicht feuchten Pfifferlingen, das ist ein Aroma, das ist unbeschreiblich, ich liebe das.

    Was den grauen Wulstling angeht, da schau mal im Supermarkt, ob du da irgendwo Rübchen oder Steckrüben siehst, die vielleicht nicht mehr ganz taufrisch sind, womöglich schon eine angegammelte Stelle haben, da riech mal dran, so ungefähr riecht der graue Wulstling, der Panther eher nicht ganz so muffig, aber schon Rüben/Rettichartig, auch mal so mal so.

    Wenn du sofort rötliches siehst, ist die Sache im Prinzip klar, die Knolle und Ring schau ich trotzdem nach, wenn der Ring ab sein sollte, dann zumindest die Knolle.

    Bei jüngeren, die schon mit Stiel raus sind, aber die Teilhülle noch geschlossen ist, dann nimm das Messer und ritz am Hutrand vorsichtig drumrum und löse sie, daann kannst du bei solchen, die oben schon rötlich wirken, auch das kontrollieren. Die frische Teilhülle kann durchaus auch rötlich sein, also da dann recht hell, eher so rosa, ist aber auch ein Rotton, unter der Huthaut kann das von rosa bis rotbraun gehen, manchmal nur stellenweise, manchmal durchgehend, bei den dunkler drunter gefärbten zur Hutmitte hin dunkler, am dunkelsten direkt über dem Stiel.

    Und nach dem Anziehen wird das an der Luft auch des öfteren deutlicher mit der Färbung, das dauer nicht wirklich lange, paar Minuten, dann sieht mans schon.

    Die können teils klein und filigran daher kommen, da brauchst du eventuell für den Ring eine Lupe, auch wenn das Licht im Wald nicht so gut ist oder mans schlecht erkennt, hab eine dabei.

    Aber die nehm ich nicht oft, die sind manchmal schwer abzuziehen und zerbröseln mir zwischen den Fingern, außerdem ist da ja nix dran. Ich nehm lieber diese etwas dickstieligeren, das lohnt sich, wenn wenig oder keine Maden drin sind.

    Und bitte keine bereits weit aufgeschirmten nehmen, die können auch noch super sein, aber nicht selten ist das dann schon etwas schwammig, sowas kannst du vergessen.

    Manche haben aber auch von Anfang an ein etwas dünneres Hutfleisch, Perlpilze sind eben etwas zartere Pilze, was das Fleisch angeht.

    So welche sammel ich z.b. Fotos allerdings nur von oben, da Stiele madig und vor Ort gelassen, die Hüte waren alle gut.

    1. Klar erkennbar rötlich

    2. mit weniger Hüllresten, aber deutlich

    3. mehr Braunanteil und wenig Hüllreste, aber rot klar sichtbar

    4. direkter Vergleich, sehr dunkel, eher hell, beide trotzdem klar erkennbar

    5. Knollenform sichtbar, Warzengürtel darüber auch, rötlich in der Mutmitte und an der Knolle, Teilhülle noch geschlossen, drunter gucken, passt

    .

    6. Alle deutlich erkennbar

    7. Das ist in aller Regel nix mehr, sehr oft mit einigen Bewohnern am Buffet :)

    8. oder mal rotbräunlich mit weißem Rand, eher die filigranere Version

    9. und mittendrin der giftgrüne Amanita Kumpel, aber der Unterschied ist deutlich, nur von oben, aber ist einer, der ist noch deutlich größer geworden mit der Zeit, hatte es ja nicht weit, ab Bild 5 ist bei mir zu Hause vor bzw. hinter dem Häuserblock, ist so ein Minipark zwischen jedem Hausblock, ich hatte einen grünen Knolli direkt unter meinem Balkon, exakt diesen, das doch mal ein geiler Ausblick vom Balkon, du schaust der grünen Giftnudel beim Wachsen zu.


    LG

    Daniel

  • aber bisher konnte ich noch leider keinen Pantherpilz finden.

    Wichtig ist, den Perlpilz als solchen zu erkennen, wenn du dann den Panther vor dir hast, das ist was ganz anderes, das sieht man, die Bergsteigersöckchen sind oft schon bei den ganz kleinen gut ersichtlich.

    Und die graue muffige Gammelrübe erkennst du auch meist deutlich, auch am Geruch meist gut.

    Man passt halt auf, was man macht und das tust du ja.

    Das kann man lernen, da gibts sehr viel schwierigere Geschichten.

    Von wo kommst du denn etwa? Was gibts denn da für Wälder?

  • danke dir für diese ausführliche Antwort und die hübschen Referenzbilder!

    Da werd ich wohl demnächst an dem ein oder anderen Rettich schnuppern wenn ich einkaufen gehe ^^

    Die Perlpilze die ich bisher gefunden habe waren alle von der Farbe ähnlich braun/grau wie meiner ganz oben, da hätte ich den Pilz in Bild 5. nie für einen weiteren gehalten, so gelb wie der aussieht! Da hab ich hier schon wieder was neues gelernt.

    mittendrin der giftgrüne Amanita Kumpel, aber der Unterschied ist deutlich, nur von oben, aber ist einer, der ist noch deutlich größer geworden mit der Zeit, hatte es ja nicht weit, ab Bild 5 ist bei mir zu Hause vor bzw. hinter dem Häuserblock, ist so ein Minipark zwischen jedem Hausblock, ich hatte einen grünen Knolli direkt unter meinem Balkon, exakt diesen, das doch mal ein geiler Ausblick vom Balkon, du schaust der grünen Giftnudel beim Wachsen zu.

    Sowas sieht man nicht alle Tage, vorallem nicht in den eigenen Vier Wänden. Auf dass der Knolli prächtigst gedeiht

    schwierigere Geschichten.

    Von wo kommst du denn etwa? Was gibts denn da für Wälder?

    Ich komme aus Kiel, wo es viele Buchenwälder gibt. Hier war ich aber selbst noch nicht so oft im Wald, meistens bin dafür in Niedersachsen wo es sehr viele Mischwälder gibt. Aber lernen, die ganzen Wald/Baum und Bodenarten zu erkennen muss ich auch noch, denke das ist ganz hilfreich im Hobby.


    LG Vika

  • Moin Vika,

    na die Gegend passt. Buchenwälder ist schon mal gut, Perlis findest du da, den grauen auch gern, den Panther bei mir zumindest eher nicht so oft, den find ich eher Richtung Heide.

    Da wärs dann gut, wenn du Richtung Süden fährst, wo die sandigeren Nadelwälder sind, z.b. das Segeberger Staatsforst, das hält sich ja noch in Grenzen von der Entfernung.

    Da wirst du sicher Erfolg haben. Die Nr. 5 sieht sehr gelblich aus, aber es ist oben in der Hutmitte klar rot sichtbar,, daher auch eindeutig. Unter der Huthaut ganz sicher und an der Knolle auch, hatte die alle stehen gelassen, aber am Stiel bei dem z.b. etwas gedrückt, machte einen weichen Eindruck, also mit Maden, dann ists eh klar, wenn du die roten Madenfraßgänge siehst.

    Die grünen Knollis sind hier bei uns richtig häufig dieses Jahr, hab ich sonst auch nicht oft gesehen, hier in nem Bucheneald Massenaufkommen.

    Mach das mal mit den Gerüchen. Kannst auch mal bei Steinpilzen vergleichen, einen normalen Fichtensteini und wenn du hast, einen Sommersteini, die riechen auch etwas unterschiedlich, find ich. Frische Maronen haben auch so einen ganz eigenen Geruch.


    LG

    Daniel

  • Moin,

    was du auch zum ausfindig machen der Wälder machen kannst, ist google maps oder sattelites pro, eigentlich erkennt man zumindest die Waldart, Nadel oder Laub. Zusätzlich gibts ja genug Bilder da zum schauen und die Einträge auf der Karte. Nach Berichten von irgendwelchen Pilzwanderungen googlen, je ausführlicher der Fundbericht und was und wo, bestenfalls noch mit genauem Standort und Fotos, aha, ist ja interessant, vielen Dank. :)
    Auch nicht uninteressant:

    Willkommen bei den Pilzen Deutschlands

    Weit dürftest du es zu guten Steinpilzwäldern nicht haben, westlich von Kiel ist schon mal gut. Ahrensee, Westensee, Schierenseeund angrenzende Wälder. Etwas weiter westlich Richtung Rendsburg auch. Nordwestlich des Wittensees und östlich davon. Und auch östlich und nordöstlich von Eutin. Das wären jetzt so Vermutungen nach google maps, wo ich schauen würde.


    LG

    Daniel