Hallo beisammen,
ich sammle seit Jahren gerne die Krause Glucke, die in unseren Wäldern aufgrund der eingestreuten Kiefern recht häufig ist.
Anfang August habe ich mich nach einer Waldrunde wieder mal gefreut, weil ich zwei tolle, große Exemplare gefunden habe.
Bei der Zubereitung ging ich wie immer vor: erst ein paar Minuten in Salzwasser kochen, dann wird sie schön geschmeidig und man muss außerdem die vielbeinigen Passagiere nicht mehr in der Küche jagen.
Danach spüle ich sie unter kaltem Wasser aus und pflücke einzelne Röschen ab, die ich portionsweise einfriere. So weit so gut.
Gestern abend habe ich einen Teil der gefrorenen Glucke in einem Rahmsoßengericht verarbeitet und schon bei der Zubereitung fiel mir der merkwürdig abwesende Geruch auf, den die Krause Glucke sonst hat.
Spätestens beim ersten Bissen aber merkte ich, dass etwas nicht stimmt. Die Glucke war zäh wie Schuhleder! Nur mit viel kauen habe ich sie herunter bekommen.
Verwundert ging ich davon aus, dass sie ungenügend gegart war, und hab sie nochmal 15 Minuten in die Pfanne gehauen. Ohne Veränderung, weicher wurde sie nicht.
Das brachte mich ins grübeln und mir ist eingefallen, dass ich für meinen Cousin ein Foto gemacht hatte. Wenn ich mir das jetzt so anschaue, bin ich mir ziemlich sicher, dass ich zum ersten Mal die Breitblättrige Glucke erwischt habe.
(tut mir Leid, die Glucken sind auf dem Foto nicht so gut zu erkennen)
Ich wusste, dass es die gibt, aber auf den Vergleichsfotos sah die immer deutlich anders aus als die Krause.
Außerdem glaube ich nicht, dass der tote Baumstamm von einer Kiefer stammt. Das sieht für mich im Nachhinein nach einem Laubbaum aus.
Da sieht man mal, dass man auch bei eigentlich bekannten Pilzen immer vorsichtig sein muss. Zum Glück ist die Verwechslung in diesem Fall harmlos, wenn auch kulinarisch eher unerfreulich.
Vertragen habe ich sie übrigens, trotz der zähen Konsistenz, problemlos.