runzelhütiger Kompaktpilz mit dicken Lamellen

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 1.779 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Bibliothekar.

  • Hallo liebe Expertinnen und Experten,

    keine Ahnung, was ich da gefunden habe. Ein Pilz, soviel steht schon einmal fest. Aber schon bei der Gattung hört es hier auf.


    Vermutlich ein Weißsporer, Sporenabwurf ist in Arbeit.

    Auffällig sind die ockerbraune stark gerunzelte Huthaut, die sehr dicken Lamellen mit einer hellbraun abgesetzten Lamellenschneide.

    Außerdem:

    Weißfleischig; Stiel braun, kurz ; Geruch und Geschmack unauffällig.


    Der Pilz wuchs mitten auf einem Weg, umgeben von Buchen und Fichten.


    Hier ein paar Fotos


    1


    2.


    3.


    4.


    5.


    6.


    7. Huthaut


    8. Basidien


    9.Sporen


    10.


    für zweckdienliche Hinweise bin ich dankbar.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

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  • Hallo Claudia,


    wenn es der ist dürfte man den aber nicht Langunddünn nennen :D .


    VG Jörg

  • Hallo Björn, Raphael und Jörg,


    habt ihr eine Vorstellung, wie viel Blut, Schweiß und Tränen in der Aufarbeitung dieses ganz besondern Fundes stecken. Und dann so ein Trivialpilz. Ich fasse es nicht. Der war nicht schleimig und ganz kurz. Seid Ihr ganz sicher, dass ich keine neue Art entdeckt habe, so wie Brummel zum Beispiel vorschlug.


    Nein? Kein bisschen? Nun denn.

    Dann danke ich Euch für das Schließen einer meiner Wissenslücken, obwohl ihr mich am Boden zerstört zurücklasst. Einfach verrückt, diese Funga!

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Hallo Claudia,


    aber insgesamt hat sich die Investition doch gelohnt, zeigt sie doch u.a. wie wichtig die Huthaut sein kann.


    Björn

    Eigentlich ist es unglaublich Björn, dass nur allein das Runzelige der Huthaut artbestimmend sein soll. Da war so gar nichts Klebriges an dem Hut. Und die Mikromaße überprüf ich vorsichtshalber noch mal. Nicht, dass ihr mich alte Frau veräppelt.

    Normalerweise ist es doch immer die Summe aller Merkmale, die zu berücksichtigen sind. In diesem Fall reduziert sich das auf die Struktur der. Huthaut und die Mikromerkmale. Das ist schon ziemlich spooky.

    Aber aufschlussreich war das in der Tat.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Hallo Claudia


    Ach jetzt hab ich fast ein schlechtes Gewissen. ;)

    Das passiert aber jedem mal, so wie hier: Krustenpilz 2019


    Übrigens, in der Weltmonographie von Xerula s.l. (Petersen&Hughes 2010) sind immerhin 43 Hymenopellis-Arten beschrieben. Darunter auch "nichtlangunddünne" und nicht schleimige Arten.

    Aber fast alle aus Übersee, die Chancen sind sehr gering dass es was anderes ist. Ich würde es dabei belassen...


    Gruss Raphael

  • Naja, es ist hier ja auch schon mehr als nur die Huthaut. Aber diese Zellstruktur schließt halt schon ganz viele Gattungen aus. Dazu noch große, hyaline Sporen und es bleibt ja fast nichts mehr übrig.


    Björn

    Hallo Björn, die Sporengröße hatte ich zumindest registriert, aber mangels einschlägiger Vergleiche hat mir das nicht weitergeholfen. Wie gut, dass ich hier immer ein paar Joker habe🥴.

    Auch was Raphael,

    ich bin robust. Wer austeilt, muss auch einstecken können. Aber so im Stillen hatte ich tatsächlich gehofft, etwas Besseres entdeckt zu haben. Naja, nächstes Mal vielleicht.

    Beruhigend, dass du als Profi auch auf Pilze reinfallen kannst. Da ist mir das jetzt nur noch halb so peinlich, dass ich den Langunddünn nicht erkannt habe.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • In der Gattung Xerula gibt es übrigens mit X. caussei auch noch eine weitere Art, die in unseren Gefilden vorkommt.



    Björn

    Na der wäre doch schon mal wesentlich passender, Björn ==Gnolm13.


    Nach dieser Anregung, in der Gattung Xerula zu suchen, habe ich jetzt Xerula pudens entdeckt. Mit dem könnte ich mich tatsächlich ganz gut anfreunden. Der hat diese dicken und auseinanderstehenden Lamellen. Was ich eigenartig finde, sind auch diese sehr dicken Lamellen. Das passt zu X. radicata nicht so gut.

    Ich wittere Morgenluft! Morgen, gutes Stichwort , vergleiche ich die gesamten Merkmale mit den heimischen Xerula-Arten. Mal sehen, was dabei herauskommt.



    Hallo Stefan, bist du sicher? Das ist doch garantiert ein Langundbreit.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Zitat

    Nach dieser Anregung, in der Gattung Xerula zu suchen, habe ich jetzt Xerula pudens entdeckt. Mit dem könnte ich mich tatsächlich ganz gut anfreunden. Der hat diese dicken und auseinanderstehenden Lamellen. Was ich eigenartig finde, sind auch diese sehr dicken Lamellen. Das passt zu X. radicata nicht so gut.

    X. pudens hat aber Pileozystiden und ist damit raus.


    Björn

  • Von diesem Kurzundschön musste mich erst das Mikroskop überzeugen.


    Da wäre ich vollkommen ratlos gewesen. Ist ja irre, wie unterschiedlich die daherkommen können. Aber die Huthaut war ja schleimig, bei deinem Pilz. Meiner hatte eher eine samtige Struktur. Ds Präparat fürs Mikroskop musste ich abbröckeln, die Huthaut war kein bisschen elastisch. War sie das bei deinen Präparaten?

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Hallo Claudia,


    die heißen aber auch Wurzelschleimrübling. Diese waren ganz frisch und quetschen sich an einem morschen Pfahlrest einer Kuhweide raus. Ich dachte schon, ich hätte was Besonderes gefunden und auch an den Spindeligen Rübling oder so gedacht.


    Beste Grüße

    Stefan F.

  • GriasDi Stefan,

    an der Aufsammlung passt makroskopisch aber außer den wurzelnden Stielen gar nix zu H. radiata. Ich hab die noch nie mit Rottönen gesehen und vor allem fehlt die typische Stielverdickung an der Basis vor der "Wurzel".

    Als erstes wär mir hier Flammulina eingefallen, die ja substratabhängig durchaus mal stark wurzelnd sein kann.

    An liabn Gruaß

    Werner

  • Hallo Werner,


    ich hatte mich ja auch schon auf Flammulina spec. gefreut, aber die Sporen waren dann viel zu groß dafür. Für einen Beleg war ich damals noch zu doof und unerfahren und hielt das eben für X. radiata als normale dunklere Variante. Fand wohl auch ein passendes Bild im Internet. Fehlbestimmung meinerseits ist natürlich auch nicht ausgeschlossen. Liegt ja ein paar Jahre zurück.


    Beste Grüße

    Stefan F.