Bitte um Bestimmungshilfe

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 1.304 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Oehrling.

  • Hallo liebe Pilzfreunde,


    ich würde mich freuen, wenn ihr mir bei der Bestimmung weiterhelfen könntet, denn ich habe mich offenbar beim Schlüsseln verlaufen. Ich habe die Bestimmung mit den Schlüsseln von M. Bon und R. Winkler versucht. Mit dem Bon komme ich bei diesem Pilz überhaupt nicht zu vernünftigen Ergebnissen, beim Winkler lande ich immer wieder bei Melanoleuca oder Leucopaxillus. Bei beiden Gattungen habe ich finde ich aber nichts, was solche blassgrauen, grünstichigen Hüte hat.

    Hut:

    ca. 4-7 cm Durchmesser, bei jungen Exemplaren trichterförmig, ältere dann verflachend, Hutfarbe, graubraun mit leichtem Grünstich, aber ohne jegliche Rottöne. (Auf den Bildern ist das leider schlecht zu erkennen.)


    Lamellen:

    eng stehend, auf den Bildern noch fast weiß, bei älteren Fruchtkörpern gelblich; Lamellen am Stiel angewachsen, bei einigen Exemplaren auch leicht am Stiel herablaufend.


    Stiele:

    ca. 2-4 cm lang bei jüngeren Fruchtkörpern hell, bei älteren fast wie die Farbe vom Hut


    Geruch:

    unauffällig pilzig


    Standort:

    am Rand eines Waldweges in der Laubschicht bei Buchen und Eichen


    Sporenpulver:

    weiß, amyloid, Sporen warzig, fast rund ca. 7 µm


    Ich wäre euch für Hinweise dankbar, was ich da gefunden habe bzw. ob und wo ich da im Schlüssel falsch abgebogen bin.


    Viele Grüße


    Frank

  • GriasDi Frank,

    das ist ein Milchling.

    Bei trockener Witterung kann vorkommen, dass die Milch nicht erkannt wird.

    Ich geh mal davon aus, dass die ersten beiden Bilder nicht ganz farbecht sind.

    Du beschreibst ja selbst den " Grünstich", der beim letzten Bild auch kenntlich ist.

    Zusammen mit einer Buchenmykorrhiza und den weißen Lamellen ist das ziemlich sicher Lactarius blennius, Graugrüner Buchenmilchling.

    An liabn Gruaß

    Werner

  • Hallo Werner,

    ich hatte, wie gesagt, auch erst an einen Täubling oder Milchling gedacht, aber der der Pilz hat bricht aber nicht wie ein Täubling oder Milchling, sondern der Stiel reißt faserig. ... und von trockener Witterung kann man hier auch nicht gerade sprechen.

  • Hallo Michael,

    nein. Ich hatte ihn auch erst für einen Täubling gehalten.



    Hallo Frank,


    An einen Täubling habe ich jetzt nicht gedacht - die milchen ja eigentlich nicht.

    Ich wäre ganz bei Werner bei einem Milchling.

    Hast du vielleicht ein Foto einer Stielbruchstelle ?


    Viele Grüße

    Michael

  • Hallo Werner,

    ich hatte, wie gesagt, auch erst an einen Täubling oder Milchling gedacht, aber der der Pilz hat bricht aber nicht wie ein Täubling oder Milchling, sondern der Stiel reißt faserig. ... und von trockener Witterung kann man hier auch nicht gerade sprechen.

    Hmm...

    Das hört sich jetzt aus der Ferne sicher blöd an, aber das Faserige muss dann eine Fehlinterpretation sein. Evtl. sind diese Sphaerozysten, die für das typische "Brechverhalten" bei Täublingen und Milchlingen verantwortlich sind, bei dieser Art nicht in dem Maße ausgebildet?

    An liabn Gruaß

    Werner

  • Hallo,


    sagt mal, sieht man im 2. Bild nicht sogar milchig weiße Tropfen an den Lamellen hängen, etwas recht unterhalb des Stiels?


    LG, Martin

  • Also:

    Werner hat recht. Möglicherweise waren die Fruchtkörper doch schon irgendwie so trocken, dass ich da gleich auf die falsche Fährte gelangt bin oder sie brechen tatsächlichn nicht so typisch. Und mein erster Eindruck, als ich sie sah, war ja auch, dass es sich um Täublinge oder Milchlinge handelt. Mein Problem: Ich mache um Täublinge und Milchlinge seit Jahren einen großen Bogen, weil es ja immer heißt, dass es da makroskopisch schwer ist, überhaupt etwas zu bestimmen. Was ich aus dieser Sache gelernt habe, ist, dass das offenbar nicht stimmt, denn sonst hätte man mir ja nicht anhand der Fotos die Art genannt. Irgendwie verstehe ich das sowieso nicht. Zu bestimmten Zeiten sind die Wälder, egal wo man schaut, voll mit Täublingen und Milchlingen, die überall gleich aussehen. Warum sollte man die dann nur mit Chemie und mikroskopisch bestimmen können?

    Ich habe mal jedenfalls mal im Netz gegoogelt. Die Sporen sehen exakt so aus, wie die vom Lactarius blennius und auch die Bilder, die ich gesehen habe, passen. Der wird es dann wohl sein.

    Vielen Dank für die Hilfe.

  • Mein Problem: Ich mache um Täublinge und Milchlinge seit Jahren einen großen Bogen, weil es ja immer heißt, dass es da makroskopisch schwer ist, überhaupt etwas zu bestimmen. Was ich aus dieser Sache gelernt habe, ist, dass das offenbar nicht stimmt, denn sonst hätte man mir ja nicht anhand der Fotos die Art genannt.

    GriasDi Frank,

    für Milchlinge stimmt das auch nicht!

    MMn ist Lactarius eine Gattung mit der man makroskopisch sogar viel anfangen kann.

    An liabn Gruaß

    Werner

  • Wichtig ist halt erstmal, dass man einen milchling als solchen erkennt. Und milchlinge brechen nun mal nicht faserig. Austretende Milch erkennt man manchmal nur mit einer Lupe. Im übrigen stimme ich Werner zu, dass bei milchlingen makroskopisch viel geht, wenn man gute Literatur hat.

    FG

    Oehrling

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