Unbekannte Amanita Art

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  • Hallo liebe Pilzfreunde,

    ich frage für eine Freundin, die am Chiemsee (Hochmoor, Wald, Fichten, Kiefern, Birken)

    unterwegs war und diesen Pilz gefunden hat. Ich bin blank. Mein Schnellschuss haette zur Albino Amanita ELIAE geführt, aber das ist wahrscheinlich zu naiv... vielleicht wisst ihr direkt,was es sein könnte.



    -der Hutrand ist stark gerieft

    -der Hut ist eher hellgrau als weiß

    -es ist keine Knolle zu sehen, aber er steckt in einer Scheide

    -(Sporenabdruck ist am Laufen im Moment)

    -er ist (obwohl er schon alt ist) völlig geruchslos

    -er zeigt mit KOH 20% keine Farbreaktion (was virosa schon machen würde).

    -der Pilz stand in der Erde am Weg, eine Fichte war daneben.


    LG

    Wastl

  • schöner Fund!

    Das sollte Amanita vittadini sein:

    Artsuche

    Wir kennen den aus dem Tiergarten Hannover, da ist er 1 mal in Jahrzehnten ! beobachtet worden.

    Grüße Axel

    "Das Artensterben ist der neue Klimawandel. Der Verlust der Biodiversität ist die wahre Krise des 21. Jahrhunderts"

    aus Glaubrecht: "Das Ende der Evolution"

  • GriasDi Axel,

    ich glaub da nicht dran.

    Ich hab A. vittadini mal in der Toskana in einem Olivenhain gesehen.

    Ich hätt hier schon an einen Scheidenstreifling gedacht. Die auffallende Stielschuppung über fast die ganze Länge ist wohl eher ein Artefakt als durch ein Teilvelum verursacht.

    An liabn Gruaß

    Werner

  • Hallo Werner,

    die Stielschuppig über die ganze Länge ist jedenfalls für A.vittadinii typisch. Es fehlt der Ring, da muss ich dir recht geben. Was sagst du zu unserem Fund im Tiergarten Hannover - auch ein Artefakt?

    Viele Grüße,

    Axel

    "Das Artensterben ist der neue Klimawandel. Der Verlust der Biodiversität ist die wahre Krise des 21. Jahrhunderts"

    aus Glaubrecht: "Das Ende der Evolution"

  • Habe gerade nach A. vittadinii gegoogelt, die soll sich mit PHENOL erst violett und dann schokoladenbraun verfärben. Das sollte sich also recht schnell und einfach klären lassen, ob es eine solche Rarität ist.


    Gruß,


    Frank

  • Hallo Werner,

    die Stielschuppig über die ganze Länge ist jedenfalls für A.vittadinii typisch. Es fehlt der Ring, da muss ich dir recht geben. Was sagst du zu unserem Fund im Tiergarten Hannover - auch ein Artefakt?

    Viele Grüße,

    Axel

    Ach, das verlinkte Bild ist aus Hannover...

    Nein, der schaut total typisch aus.

    Der stark geriefte Hutrand auf Wastls Bild passt aber halt auch viel besser zu einem Streifling. Hab grad a paar Bilder gegoogelt, da hab ich nirgends geriefte Hutränder gesehen.

  • Ich sehe das genauso wie Werner. Das seitliche Aufreißen der Stielfasern genau wie man es bei diesem Fund sieht hatte ich unter anderem schon bei Parasol u. Steinpilz beobachten können. Ich denke das hat etwas mit der Witterung zu tun.


    Abgesehen von den komischen Stielschuppen sind ja eigentlich alle Scheidenstreiflings- Kernmerkmale vorhanden: keine Knolle, deutliche Scheide, keine Manschette, hohler Stiel, starke Hutrandriefung, keine Flocken am Hut.


    LG

  • Servus nochmal,

    die Stielschuppung sollte ja eigentlich vom Gesamtvelum herrühren, das bei A. vittadini wohl viele Sphaerozysten beinhaltet, die für das kleinflächige Aufreißen bei der Art verantwortlich sind.

    Dann dürfte aber die Volva an der Stielbasis nicht so häutig sein, wie bei Wastls Fund.

    An liabn Gruaß

    Werner

  • Guten Morgen,

    habe vor zwei Wochen auch in der unmittelbarer Nähe zu einem Moor (ca. 50 m entfernt) am Wegesrand einen ähnlichen Pilz gefunden. Auch er hatte ausgereift einen auffallend "struppigen" Stiel. Habe ihn bei mir unter Scheidenstreifling abgelegt, jedoch nicht näher eingeordnet. Vielleicht helfen meine Bilder in unterschiedlichen Wachstumphasen bei der Bestimmung weiter.

    Gruß Thomas


  • Hallo Wastl,


    hoffe, dir ist es recht, dass ich mit "meinem" Pilz reingegrätscht bin. Bin mir sicher, dass es die gleiche Art ist oder zumindest sehr nah verwandt.

    Auch meiner wuchs in der Nähe eines Moors. Bäume im Umfeld: Eiche, Buche, vereinzelte Fichten. Ich hatte diesen Pilz so noch nie gesehen, bei einem Spaziergang mit einer Bekannten entdeckt. Bin am nächsten Tag nochmal zum Fotoshooting raus - Ergebnis siehe weiter oben. Meine Bestimmungsversuche haben mich zum Grauen Scheidenstreifling - Amanita vaginata, var. alba - geführt. Allerdings kann ich dies nicht weiter festigen, dazu fehlen mir die Möglichkeiten. Aber vielleicht hilft dir die Spur in die richtige Richtung.


    Gruß Thomas