Viele Fragen

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 883 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Daniel224.

  • Liebe Pilzfreunde,

    nach längerer Krankheit konnte ich dieses Jahr wieder ein paar Mal "in die Pilze" gehen.
    Zunächst einmal kommt es mir vor, als hätten wir hier im rheinischen Westerwald eine regelrechte Pfifferlingschwemme, dieses Jahr. Das letzte Mal, als ich so etwas ähnliches sah, war 2017.
    Ich fand viele dottergelbe Eierschwammerl, aber auch diese hier.

    Sie sind orangerot, relativ dünnfleischig und der Stiel ist mal fest und auch mal hohl. Fundort war Buchenwald mit vereinzelt Nadelbäumen dazwischen. Ich weiß sie nicht richtig einzuordnen.
    Sind das vllt. Trompetenpfifferlinge?
    es wäre klasse, wenn ihr mich da etwas aufklären könntet.


    Vor Jahren hatten wir eine Waldfläche entdeckt, auf der Steinpilze dicht an dicht wuchsen. Solche Mengen hatten wir bisher noch nicht gesehen gehabt.
    Dieses Jahr waren wir wieder einmal dort (es ist recht beschwerlich, dort hinzugelangen und ich bin nicht mehr gut bei Fuß) und es war kein einziger Steinpilz da.
    Nur jede Menge Schönfußröhrlinge (Bilder unten) in fast derselben Anzahl, wie es zuvor Steinpilze gab.
    Nun die Frage: Kann ein Myzel wechseln, sich quasi austauschen? Oder was kann da geschehen sein. Früher gab es da auch vereinzelt flockenstielige Hexenröhlinge, dieeses Jahr kein einziger.


    3. Frage:

    In einem anderen Waldstück fand ich dieses:

    Was habe ich da gefunden? Doch nicht etwa ein Lungensaitling?

    Ich habe ihn nicht eingesammelt, aber wenn es ein Lungensaitling ist, kennt jemand den Speisewert? Lohnt es sich, diesen Pilz mitzunehmen?


    Und last, but not least: Habe ich da einen Klapperschwamm gefunden?


    Ich freue mich schon auf Eure zahlreichen Antworten und ich freue mich, dass man auch mit 65 Jahren in ein Thema einsteigen und immer noch kernen kann.
    Vielen Dank schonmal vorab.

    Liebe Grüße

    Rolf

  • Nun die Frage: Kann ein Myzel wechseln, sich quasi austauschen? Oder was kann da geschehen sein. Früher gab es da auch vereinzelt flockenstielige Hexenröhlinge, dieeses Jahr kein einziger.

    Hallo Rolf,


    erst einmal herzlich Willkommen hier im Forum. 🙂


    Zu Deiner obigen Frage: ein Mycel kann nicht wechseln oder austauschen. Ein bestimmtes Mycel stellt ein Individuum einer bestimmten Art dar. An einem Fundort können aber viele Mycelien gleichzeitig vorkommen. Jede Art hat dabei ganz spezifische Ansprüche an die Umweltbedingungen, und so kommt es vor, dass in einem Jahr eine Art besonders häufig auftritt und im nächsten Jahr eine andere Art. Auch der Zeitpunkt des Auftretens ist stark abhängig vom Wetter, so dass eine Art besonders spät und die nächste Art besonders früh auftritt. Auf diese Weise kann eben jener Eindruck entstehen, den Du beschrieben hast.

  • Deine Frage mit den Steinpilzen ist schwierig zu beantworten. Vielleicht kommen sie ja noch. Es kann aber auch durchaus Jahre geben, in denen das Myzel einfach mal Pause macht. Vielleicht war es aber auch in Frühjahr zu trocken? Ich habe mal gehört, dass Mykorrhizapilze die Ansätze für die Fruchtkörper schon einige Monate vor der eigentlichen Saison bilden. Ist es da zu trocken, kann einem das die ganze Saison ruinieren.

  • Vielen Dank für Deine umfassende Antwort. Ich wusste nicht, dass verschiedenen Myzelarten auch so flächenfüllend zusammen vorkommen können.

  • Deine Frage mit den Steinpilzen ist schwierig zu beantworten. Vielleicht kommen sie ja noch. Es kann aber auch durchaus Jahre geben, in denen das Myzel einfach mal Pause macht. Vielleicht war es aber auch in Frühjahr zu trocken? Ich habe mal gehört, dass Mykorrhizapilze die Ansätze für die Fruchtkörper schon einige Monate vor der eigentlichen Saison bilden. Ist es da zu trocken, kann einem das die ganze Saison ruinieren.

    Danke, das sind interessante Informationen. Dann schaue ich später im Jahr nochmal dort vorbei.

  • Zunächst einmal kommt es mir vor, als hätten wir hier im rheinischen Westerwald eine regelrechte Pfifferlingschwemme, dieses Jahr.

    Moin,

    ja, das kann man sagen, mir kommts auch so vor, habe bei uns so viele gefunden wie seit Langem nicht mehr.

    Glückwunsch, schöner Fund.

    Freut mich umso mehr, das sind mit meine Lieblingspilze.

    Meine Eltern freuen sich auch immer mal über welche, die können beide nicht mehr mitkommen, leider beide etwas gehbehindert, das wär viel zu weit zu gehen an die Stellen, min. 6-8km hin und zurück, näher dran kommt man mit Auto nicht, ist mitten in einem Moorgebiet.


    LG

    Daniel