Tamarisken-Schillerporling

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 1.013 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Werner Edelmann.

  • Hallo hier nur zur Vorstellung ein Tamarisken-Schillerporling.


    Tamarisken selbst sind sehr interessante Bäume, so werden sie schon in Bibel und Koran erwähnt und sie wachsen an sehr "unwirtlichen" Stellen wie im Gebirge oder als halophytische Pflanzen direkt am Meer. Den Inhaltsstoffen werden verschiedenste Heilwirkungen zugeschrieben.


    Der Baum hier vorliegend direkt am Meer, wobei die zypressenähnlichen "Blätter" direkt die Gisch abfangen und der Baum sich so direkt aus dem Meerwasser speist.


    Total spannend, dass selbst unter diesen Umständen, mit dem Salz und der unerbittlichen Mittelmeersonne die Pilze gedeihen. Wenn einem in der heimischen Pilzzucht was eingeht, weil die Temperatur drei Grad zu niedrig und der Co2 Gehalt der Luft etwas zu hoch war, scheint es kaum zu glauben, dass fast jeder Baum hier so einen Schillerporling an sich trägt, häufig sogar an der meerzugewandten Seite.

  • Hallo Kupfergraben.

    Ein schönes Portrait dieses Pilzes, der unserem einheimischen Zottigen Schillerporling ähnelt, ist Dir gelungen!

    Wie Uwe möchte ich auch noch mit einigen Bildern ergänzen.

    Gefunden 2017 und 2022 auf der griechischen Insel Symi (Ägäis).







    Hierzulande ist die Art laut Pilz-Deutschland lediglich von einem Warmhausfund bekannt (Gondwanaland, Zoo Leipzig an Tamarix gallica).


    LG, Nobi

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    Chips: 72

  • Sehr interessant!

    Habt ihr ne Idee was hier für Würstchen aus dem Pilz sprießen?

    Ich weiß nur, dass an der Porenschicht alter Zunderschwämme langhalsige Pyrenomyceten wachsen können, deren Erscheinungsbild deinen "Würstchen" ähnelt. Es handelt sich dabei um Wegelina grumsiniana, eine Art die ausführlich in der Zeitschrift für Mykologie 71/2005 vorgestellt wurde.

    Falls du die Möglichkeit hast, ein wenig an der Basis zu pulen, solltest du eine kleine Kugel entdecken, auf der der Hals aufsitzt.


    Möglicherweise ist es ja eine verwandte Art oder aber es ist etwas völlig anderes.


    LG, Nobi

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    Chips: 72

  • Wow vielen Dank für diesen super spannenden Artikel. Da hat sich Beharrlichkeit und Durchhaltevermögen ausgezahlt.


    Ich bin leider nicht mehr bei dem Pilz, aber ich würde schon sagen, dass die unterschiedlich aussehen. So sind meine Würstchen durchgängig von kleinen Knötchen übersät und ich finde auf den Bildern keine Kugel am Hals.


    Hier nochmal vergrößert aus meinen Bildern:

    Hier ein Bild aus dem Artikel

    Zitiert gem. §§ 51 S. 2, 6, 63 UrhG

    Quelle:

    VOLKER KUMMER, TORSTEN RICHTER, JÜRGEN SCHWIK

    Wegelina grumsiniana comb. nov. (Ascomycetes, Calosphaeriales) - ein Pyrenomycet auf der Porenschicht

    faulender Zunderschwämme (Fomes fomentarius)

    ZEITSCHRIFT FÜR MYKOLOGIE, Band 71/2, 2005 227


    Aber meiner saß ja ohnehin auf einer Mumie von Schillerpilz, kann auch gut von Ameisen bearbeitet worden sein oder ähnliches...

  • ich würde hier an Ausscheidungen (Kot) von Insekten denken, die im Fruchtkörper wohnen und fressen.

    Genau so sieht es nach den vergrößerten Bildern aus! Jedenfalls nichts pilzliches.

    Nun es hätte ja sein können...


    LG, Nobi

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    Chips: 72

  • ich würde hier an Ausscheidungen (Kot) von Insekten denken, die im Fruchtkörper wohnen und fressen.

    Genau so sieht es nach den vergrößerten Bildern aus! Jedenfalls nichts pilzliches.

    Nun es hätte ja sein können...


    LG, Nobi

    ...und wir haben dadurch von der Existenz dieser Wegelina erfahren und können künftig drauf aufpassen. Danke.

    An liabn Gruaß

    Werner