Hallo zusammen
Am Sonntag war ich mit unserem Verein unterwegs. Nebst einem feinen Pilzrisotto und Raclette gab es auch ein paar interessante Pilze zu entdecken.
Habitat wenn nicht anders angegeben: Lärchenwald auf ca. 2100m
1:
Kleine, hygrophane Trichterlinge sind der Horror. Mit dieser bräunlichen Hutmitte und dem pilzig-anisartigen Geruch komme ich auf Clitocybe lariciola.
Nur die Lamellen sind zu stark herablaufend. Ob das nun stimmt weiss ich nicht, vollständige Beschreibungen von der Art sind Mangelware.
Glaubwürdige Fotos habe ich auch nicht gefunden.
Die Sporen sind klein, meist kürzer als 5 µm.
HDS nur schwach intrazellulär pigmentiert.
2:
Eine Infundibulicybe... Auffallend sind die dicklichen, entfernen Lamellen. Geruch unspezifisch.
Wichtig bei dieser Gattung ist die KOH-Reaktion auf der Hutoberfläche, hier war sie negativ.
Es scheint da eine dubiose Art zu geben, die Singer einmal Clitocybe altaica nannte. Harmaja kombinierte die Art zu Infundibulicybe altaica um.
Die soll wohl für das Habitat typisch sein und passt in jeder Hinsicht am besten zu meiner Kollektion.
Aber auch hier ohne Gewähr. Das Chaos in dieser Gattung ist zu gross.
Sporen typisch tropfenförmig.
Pigment intraparetial.
3:
Der hier ist wohl klar. Laccaria bicolor. Er wuchs weiter unten im Tal bei Birken, Erlen und Fichten.
4:
Pholiota mixta habe ich vorletztes Jahr am gleichen Ort gefunden. Nicht genauer untersucht.
5:
Hier habe ich keinen blassen Schimmer was es sein könnte. Ich komme nicht einmal auf eine passende Gattung,
Sie wuchsen am Strassenrand, dicht gedrängt, in einem Thymian-Polster. In der Nähe einzelne Lärchen.
Geruch schwach, angenehm, unspezifisch.
Vermutlich ist es irgendeine triviale Art, und ich sehe einfach den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.
Sporen elliptisch, einige auch subfusiform, 5-6 x 3-3.5 µm
Leider ist mir kein Sporenabwurf geglückt. Im Präparat meine ich aber, dass die SPoren schwach amyloid sind. Aber da kann ich mich täuschen.
An der Lamellenschneide findet man massenhaft spitze, haarförmige Elemente.
Ähnliche "Pileozystiden" findet man auf der HDS, die ansonsten eine kompakte Kutis ist.
Am Stiel findet man dieselben Kaulozystiden.
Vielleicht hat jemand eine Idee was das sein kann?
Viele Grüsse
Raphael