Hallo zusammen ( Ditte )
Lange war in den Bergen ziemliche Pilzflaute. Erst zu heiss, dann wohl zu nass.
Jetzt ist es zwar wieder heiss und trocken, aber Pilze gibt es trotzdem - ich werde nicht schlau draus.
Nebst einigen anderen Sachen konnte ich jedenfalls einige alpine Risspilze finden.
Habitat: Kalkgebiet auf ca. 2350m (Lac de Châteaupré)
1:
Aufgrund der leuchtenden Farbe war mir eigentlich sofort klar was es sein muss: Mallocybe substraminipes.
Sie wuchsen im Gras zwischen Salix herbacea und kleinen Strauchweiden. Geruch etwas fruchtig.
Die Art ist am Standort häufig und ich habe ihn hier im Forum auch schon gezeigt.
Ich bringe den jetzt nochmal wegen der zweiten Kollektion gleich im Anschluss, die mir irgendwie anders zu sein scheint.
Fleisch in der Stielbasis schwach gelb.
Schnittbild
Sporen 7.6-8.9-10.9 x 4.9-5.5-6.9 µm, Q = 1.22-1.64-2.12 (n=20)
Zystiden meist 2-3 gliedrig mit einem blasenförmigen Endelement. Dieses 22-32 x 12-16 µm.
Es gibt auch anders geformte End-Elemente, einzelne konisch verjüngt.
2:
Auch hier komme ich auf nichts anderes als Mallocybe substraminipes.
Aber schon der Standort war völlig anders: Sie wuchsen in einem ausgetrockneten Bachlauf zwischen Pioniervegetation.
Salix sp. natürlich auch in der Nähe. Geruch unauffällig.
DIe Mikromerkmale scheinen mir doch recht unterschiedlich. Vielleicht ist das doch was anderes?
Stielbasis kräftig gelb, Stiel allerdings voll.
Die Sporen sind im Schnitt breiter, bis fast subglobos: 7.7-8.9-10.5 x 5.4-6.1-6.6 µm, Q = 1.20-1.47-1.86 (n=20)
Die Endzellen der Zystiden sind zylindrisch oder keulig, nie blasig, 17-24 x 8.5-10.5 µm
3:
Für alpine Verhältnisse in grosser Risspilz, bis 5 cm Durchmesser.
Habitat zwischen Salix sp.
Schnittbild
Sporen: 7.8-8.8-9.8 x 5.0-5.3-5.6 µm, Q = 1.43-1.66-1.82 (n=20)
Cheilozystiden: 44-64 x 12.5-17 µm
Pleurozystiden ähnlich, etwas breiter
An der obersten Stielspitze gibt es vereinzelte zystidoide Elemente, aber meist nur zylindrische oder keulige Hyphenenden.
In solchen Fällen fällt es mir schwer beim Schlüsseln zu entscheiden, ob der Weg mit oder ohne Kaulozystiden richtig ist.
Nach Funga Nordica komme ich auf Inocybe monochroa.
Dafür scheinen mir aber die Sporen etwas zu klein zu sein.
Kuyper gibt deutlich grössere Sporen an, das Portrait bei Ferrari kommt meinen Messungen schon näher.
Viele Grüsse
Raphael