Pleurocybella porrigens? Eher nicht.

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 1.521 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von CH-Andy.

  • 'nabend,


    im Sommer hatte ich den schon an Fichte in Nachbars Wald, aber ohne Foto und dann waren die alle hin. Nun am Fichtenklotz beim Brennholz. Kein Stiel, Lamellen nicht gesägt und Sporenpulver weiß. Damit dürfte doch außer Pleurocybella porrigens nichts mehr in Frage kommen. Oder?

    Danke für's Anschauen,


    LG, Bernd

  • Hallo Bernd, nicht dass ich viel Ahnung hätte aber ich würde Austern hier nicht ausschließen. P.p. bevorzugt meines Wissens eher stark vermorschtes recht feuchtes Holz. Der Habitus ist hier für mich nicht so eindeutig, die Lamellen sind doch zumindest leicht gewellt und diese (auf meinem Bildschirm) recht dunkle Farbe.. mach mal einen Schnitt durch, damit kann man sie wohl trennen- Austern haben eine gelatinöse Schicht in der Subcutis, P.p. nicht. Letztes Jahr hatte ich eine stehende Kiefer von Spitze bis Wurzel voll mit (eindeutigen) Austern.

    Lieben Gruß nach Norden

    Ingo

  • Hallo Ingo, danke für Deine Meinung. So auf die Schnelle sehe ich da nichts Gelatinöses. Im Makrofoto. Was besseres habe ich nicht. Mache ich morgen bei Tagesllicht Fotos dazu. Achja, die Huthaut lässt sich abziehen, sehr dünn und deutlich durchscheinend. Falls das evtl. ein Kriterium ist, Wie dick sollte diese gelatinöse Schicht denn sein?

    Die Fichte ist nicht morsch, maximal 2 Jahre tot.

    An Austern habe ich auch gedacht. Aber die sind sonst nirgends zu sehen. Auch nicht an den Linden, wo sie regelmäßig in der Saison zu finden sind.


    LG, Bernd

  • Hi.


    Ich halte das auch für Pleurotus. Der ohrförmige Seitling ist noch zarter, fast schon durchsichtig. Und wie erwähnt an stark zersetztem Substrat.

    Ich glaube der gibt auch nicht.


    LG.

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  • Hi kruenta,


    Also für mich sehen die wie Austern- oder Lungenseitlinge aus, also die Gattung Pleurotus.

    Ich sehe das anhand der Hutfarbe, Form und Textur, außerdem hat er einen deutlichen Stielansatz.


    Natürlich ist das keine Verzehrfreigabe, ich habe den Ohrförmigen Seitling auch noch nie gefunden.

    Ich habe aber schon einmal Austernseitlinge auf Fichte gefunden, diese können selten aber doch auch ab und zu auf Nadelbäumen vorkommen.

    Pleuorocybella porrigens wurde bislang meines Wissens nur auf Nadelholz gefunden.


    LG Hugo

  • Hallo Hugo, nein der hat keinen Stielansatz. Das ist der Schnitt mit dem der oberste der drei vom Bündel getrennt wurde. Auf dem Bild in situ von unten sieht man, dass es keinen Stiel gibt. Dass Austernseitlinge gelegentlich an Fichte können, ja, schon. Aber hier läuft es darauf hinaus, dass Austernseitlinge im Winter normal an Laubholz wachsen, im Sommer aber nur an Fichte und sich kategorisch von Laubholz fernhalten. Wenn irgendjemand solches Verhalten für diesen Pilz belegen könnte oder schon mal gesehen hat, wäre das ein gutes Argument. Den Austernseitling würde ich sonst ganz passend finden, aber Sommer und Fichte ... Lungenseitling ist es nicht, den habe ich gelegentlich an Eberesche.

    Und wenn man sich die Verbreitung in pilze-deutschland anschaut, dann sind das die deutschen Mittelgebirge mit natürlichem Fichtenbestand und ähnlicher Vegetation wie hier.


    Morgen schau ich, ob es eine Gelatineschicht gibt, es hat geregnet.


    LG, Bernd

  • Soweit ich verstanden habe, sind Austern- von Lungenseitlingen makroskopisch kaum zu trennen. Pleurotus ostreatus kommt eher im Winter vor, ist stämmiger, und hat eher dunkle/lila Hutfarben. Während P. pulmonarius eher im Sommer vorkommt, zierlicher, weißer ist. Mikroskopisch bietet die Dicke der Huthaut ein Unterscheidungsmerkmal, abgesehen davon sind die Unterschiede auch nicht riesig. Sommer vs. Winter ist wohl kein verlässliches Kriterium:





    Die Tatsache, dass die deutlich anders aussehen wie die Lungenseitlinge die du auf Eberesche findest, ist für mich kein Argument dass es nicht die selbe Art sein kann. Gerade bezüglich Stämmigkeit/Dicke/Farben/Proportionen kann es da durchaus große Variation innerhalb einer Art geben, ich hatte letzten Winter manchmal Austern mit sehr deutlichem Stiel, manchmal mit fast keinem, manchmal lila, manchmal hellgrau, flach vs rundlich usw. Genau diese Variationsbreite zusammen mit der teils großen Ähnlichkeit unterschiedlicher Pilzarten zueinander macht die Pilzbestimmung so schwierig. Vielleicht sind sie ja gerade durch das "unpassende" Substrat Fichte etwas anders gewachsen?


    Hier ein Fund an Fichte von mir letzten Winter:


    LG

  • Hallo allerseits,


    nach gestrigem Regen und viel Tau einer der sicher nicht ausgetrockneten verbliebenen Pilze im Schnitt. Ich sehe da nichts Gelatinöses. Die Hauthaut lässt sich gut abziehen und ist ziemlich transparent, darunter erkennbar eine eher filzige Struktur.



    Hat vielleicht jemand Vergleichsbilder vom Schnitt von P.p.?

    Es scheint schon so, dass P.p. insgesamt viel dünner ist. Sodass hier vielleicht doch nur Auster bei rauskommt. Den Lungenseitling schließe ich aus.


    LG, Bernd

  • kruenta

    Hat den Titel des Themas von „Pleurocybella porrigens?“ zu „Pleurocybella porrigens? Eher nicht.“ geändert.
  • Hallo Zusammen

    Ich hatte ja auch mal ein Versuch gemacht, in Bezug der Hutschichtdicke -> gem. Literatur soll man die beiden so unterscheiden können. Der Lungen-Seitlinge ist etwas dünner als der Austern-Seitling.

    BG Andy