Conocybe siennophylla - Ein coprophiles Samthäubchen mit flaumigem Stiel und relativ kleinen Sporen

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 1.489 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Climbingfreak.

  • Komme im Moment nicht zum Ziel mit meiner Bestimmung


    Zusammenfassung:

    - Stiel dicht flaumig behaart

    - Keine Haare in der HH

    - Ammoniakreaktion positiv mit sternförmigen Kristallen

    - Sporen sehr klein im Vergleich zu pubescens

    - HDS aus glatten, globosen, Elementen mit hellbraunem Pigment, dazwischen lecythiforme PZ


    Substrat: Dung - Rinder oder Pferdedung

    Fruchtkörper / Habitus / Wachstumsform: Hütchen 3mm, Stiel 5cm lang und 0.5mm dick (wahrscheinlich so lang weil in Kultur gewachsen)

    Sporenmasse: 7.8 - 9.2 x 4.6 - 5.2 µm - Q: 1.56 - 1.86 (Ø LxB: 8.5 x 5.0 ØQ:1.7 AzM: 23)

    Sporenmembran, Oberfläche, Skulptur: dickwandig, mit deutlichem Apikulus und breitem Keimporus

    Basidien: 4sporig (mehrheitlich)

    Hutdeckschicht: mit runden kugeligen, glatten und braun pigmentierten Zellen und dazwischen lecythiforme PZ

    Schnallen: vorhanden

    Chaulozystiden: nur haarig bereift, dichte Haarbüschel, keine

    Cheilozystiden: spärlich vorhanden mit kleinem Kopf bis 4 µm und Bauch bis 9-10 µm

    Stielbasis / Basis: mit feinem gestreiften (gerandeten) Knöllchen, Stiel sehr dünn und fein

    Sporenfarbe: gelb-braun und in Ammoniak rostbraun

    Ammoniakreaktion / NH3: positiv, es bilden sich sternförmige Kristalle schon nach wenigen Minuten





    Stielbasis


    Stielbehaarung

    Cheilos

    HDS


    Ammoniakreaktion

    HDS

    Sporen in Ammoniak

  • Hallo Flämmli.


    In der Tat sind die Sporen zu groß für C. pubescens.


    Was meiner Meinung ausgezeichnet passt ist Conocybe sienophylla. Vergleiche doch mal damit.


    LG, Nobi

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  • Hallo Nobi

    Herzlichen Dank.

    Gut jetzt habe ich einen Namen.

    Ich fand auch den Blogeintrag im Pilzforum und dieser passt.


    Conocybe siennophylla ? - Coprophile Pilze - Pilzforum.eu


    2022 glaubte ich eine Conocybe siennophylla zu bestimmen die Sporenmasse

    9.4 - 13.7 x 4.4 - 5.4 µm - Q: 1.91 - 2.73 (Ø LxB: 11.4 x 4.9 ØQ:2.3 AzM: 30)

    hatte. Viel grössere Sporen und auf nackter Erde?, aber mit derselben Stielbekleidung. Die Ammoniakreaktion war negativ. Dann war das wahrscheinlich Conocybe pubescens oder ähnlich.

    Diese Exemplare damals waren wesentlich kräftiger. Ich bestimmte damals mit BRBK meinen Erstfund von C. siennophylla. BRBK gibt Sporenmasse von 9.3-12.4 für an. Vermutlich war meine Bestimmung nach BRBK wahrscheinlich falsch und ich muss den Fund nochmals durchschlüsseln.


    Ich habe grad das Dokument von A. Melzer runtergeladen, der die C. siennophylla beschreibt und auch das Bild stimmig ist. Also für siennophylla notiere/ergänze ich für mich mal, dass die Ammoniakreaktion positiv ist bzw. sein kann und dass auch das Vorkommen in Dung möglich ist.


    Caulozystiden in der Stielrinde sind schwer zu finden, ich habe noch ein Exemplar, das ich in Kongorot untersuchen werde, mal sehen.....






  • flaemmli

    Hat den Titel des Themas von „Ein coprophiles Samthäubchen mit flaumigem Stiel und relativ kleinen Sporen (cf pubescens?)“ zu „Conocybe siennophylla - Ein coprophiles Samthäubchen mit flaumigem Stiel und relativ kleinen Sporen“ geändert.
  • Ich habe grad das Dokument von A. Melzer runtergeladen, der die C. siennophylla beschreibt und auch das Bild stimmig ist.

    Könntest Du das Dokument hier zugänglich machen? Leider gibt es ja die Website von Andreas nicht mehr.

    Ich kenne übrigens C. sienophylla von einem Fund an Pferdedung.


    LG, Nobi

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  • Hallo Flämmli,

    was Du für eine Ammoniakreaktion hältst ist sicherlich etwas anderes. Gemeint ist hiermit die Bildung von Kristallnadeln, was mitunter auch erst nach einer Nacht im Kühlschrank passiert. Die Arten mit starker NH3-Reaktion haben im Übrigen immer Kaulozystiden die den Cheilozystiden ähneln. Bei den Arten mit gemischten Kaulos z. B. C. pubescens oder (fast) ohne kopfige Zystiden wie C. siennophylla, gibt es keine mit positiver NH3-Reaktion. Hinzu kommt, dass die Angaben über die NH3-Reaktion in älteren Büchern oder Schlüsseln oft falsch sind. Es gibt mehrere Arten, bei denen die Reaktion inkonstant ist.

    Unabhängig davon ist die Bestimmung Deines Pilzes als C. siennophylla sicher richtig, aber bitte streiche bitte Deine Notitz mit der positiven NH3-Reaktion. Das mögliche Vorkommen an Dung, wird auch bei Hausknecht FE 11 erwähnt.

    LG Karl

  • Vielen Dank, den Artikel kannte ich tatsächlich nicht! :)


    Zur Schreibweise.

    Ich habe den Namen unkritsch von Hausknecht übernommen, der die Art sienophylla nennt, also mit einem "n".

    Richtig muss es wohl siennophylla lauten, wie u.a. auch bei IF und Pilze-Deutschland nachzulesen.

    Beschrieben wurde die Art als Agaricus siennophyllus Berk. & Broome 1871.


    Climbingfreak

    Sag mal Stefan, hattest Du nicht einst die Website von Andreas gesichert, bevor sie aus dem Netz verschwand? Falls es da eine Datei zu Conocybe siennophylla gab, könntest Du diese hier zugänglich machen?


    LG, Nobi

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  • Hi,


    zu dem Zeitpunkt waren die Conocyben schon raus. Ich habe "nur" die Psathyrellaceaen sicher stellen können.


    L.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


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