Spongiporus?

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 5.778 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Fredy.

  • Guten Tag liebe Pilzfreunde!


    In einem Mischwald (in diesem Teilstück bestehend aus Buche, Fichte, Tanne und Kiefer, Höhe 550 m ü. M.) habe ich auf einem liegenden, relativ schlanken Buchenstamm (Totholz) in 12-Uhr-Position einen solitären weissen Pilz gefunden.
    Meine Vermutungen bewegen sich in Richtung Spongiporus, obwohl mir die Kombination der Merkmale und auch das etwas "klotzige" Aussehen nicht ganz passend zu den mir vorliegenden Arten zu sein scheinen.


    Ich habe ihn bereits am Tag bevor diese Bilder entstanden entdeckt. Zu diesem Zeitpunkt waren noch viele Guttationstropfen auf ihm zu sehen, die am Tag danach (leider) wieder verschwunden waren.


    Seine Form erinnert an ein Rechteck mit einer Länge von 11 cm, einer Breite zwischen 3 und 4 cm und einer Höhe von 4 bis 6 cm.


    Der Pilz ist reinweiss, an den Zuwachskanten etwas dunkler. Deutlich sind gelbe Tönen besonders im Bereich der Poren zu erkennen, aber auch an kleineren Stellen der Oberseite, wobei der Pilz auf Druck an keiner Stelle gilbt!
    Seine Konsistenz ist wie Hartgummi, eine Kostprobe war nicht zu zerbeissen.
    Der Geschmack erwies sich nach einiger Zeit als leicht aber langanhaltend bitter.
    Sein Geruch ist sehr angenehm, doch lässt sich keine besondere Richtung erkennen.


    Hier sind die Bilder, welche Gesamtansichten des Fruchtkörpers, eine größere Ansicht der Frontseite, eine Détailaufnahme der Poren, eine Aufnahme der "Rückseite" (gibt es bei Pilzen "Rückseiten"?) sowie eine Seitenansicht mit einem dort angebrachten Schnitt zeigen:



    Wer weiß, um was für eine Art es sich handelt?


    Viele Grüße aus Südbaden,


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

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  • Hi Lothar!


    Das ist ja ein Klotz!


    Spongiporus/ Oligoporus-(auch Tyromyces-) Arten sind immer weich, daher auch Saftporling, weil ziemlich wasserhaltig.


    Die Form ist schon ungewöhnlich, aber vielleicht versucht uns hier eine Buckeltramete (Trametes gibbosa) zu narren?
    Man müsste die Porenform am Rand sehen können, wenn die länglich geschlitzt sind, würde meine vage Vermutung gestützt.


    VG Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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  • Hallo Ingo!


    Vielen Dank für Deine Antwort!


    Grundsatzfrage: Die Trama bei diesem Pilz ist doch (zumindest zum allergrößten Teil) gelblich und nicht weiß?


    Dies ist ein Merkmal dieses Pilzes, das mir nirgends zu passen scheint, weder zu Spongiporus (was ja vom Tisch ist), als auch zu Trametes gibbosa, deren Trama ebenfalls als "weiß" bezeichnet wird.


    Beim Eichenwirrling sieht die Trama beispielsweise sehr ähnlich aus wie hier (allerdings im Schnitt zu hundert Prozent der Fläche) und wird (bei Gerhardt) auch so beschrieben, nämlich als "korkbräunlich".
    Überhaupt habe ich weder aus eigener Anschauung noch aus den Beschreibungen (inkl. Pilzbriefe) irgendwo auch nur eine Andeutung von Gelb im Zusammenhang mit einer Buckel-Tramete gefunden.


    Was meinst Du dazu?


    An T. gibbosa hatte ich zwar auch, aber ganz besonders eben wegen des gelblichen Einschlages, der an der Oberfläche des Pilzes partiell deutlich eingegrenzt und betont zu erkennen ist, nur kurz gedacht.


    Ein anderer Grund, der mich "rein gefühlsmäßig" nicht in Richtung Buckel-Tramete lenken mag, ist die Tatsache, dass dieses Exemplar weit und breit das einzige war (Buckel-Trameten können zwar anscheinend auch als Einzelexemplare vorkommen, aber in der Realität habe ich das noch nie erlebt).
    Generell ist es aber vor allem die Kombination der Merkmale einschließlich Aussehen und Position des Fruchtkörpers, weniger die Einzelmerkmale an sich, die mir doch eher als sehr ungewöhnlich vorkommt.


    Anbei habe ich Dir noch einen Crop der Rückseite hochgeladen, damit Du Dir die dortigen Poren etwas genauer anschauen kannst:



    Ich werde den Pilz auf jeden Fall im Auge behalten, denn etwas Besonderes ist er mit Sicherheit, selbst wenn er "nur" eine Buckel-Tramete wäre!


    Ich grüße Dich und wünsche Dir ein tolles Wochenende!


    Bis dann, Fredy

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  • Hallo,
    an Spongiporus glaube ich nicht. Und Tramtetes gibbosa kann man wegen der rundlichen Poren ausschließen, zudem ist der Fruchtkörper wohl schon dabei, farbig zu werden.
    Ich vermute eher, dass man es hier mit einem jungendlichen Fruchtkörper von etwas zu tun, das dann später farblich ganz anders aussieht.
    Natürlich kann ich hier auch nur spekulieren, aber ein sehr junger Rotrandiger Baumschwamm, Fomitopsis pinicola, der gerade dabei ist, die ersten zarten Orangetöne zu bilden, scheint mir auch eine Möglichkeit zu sein.
    Grüße
    hübchen

  • Hi Fredy!


    Wäre wirklich schade, wenn der keinen Namen bekommt: das 3. Bild ist ja zu schön.
    Also auch Tr. gibbosa vom Tisch.


    Hübchens Idee hat was, der gelbe Reflex in den Poren und die Fruchtkörperform würden zu Fomitopsis pinicola (Rotrandiger Baumschwamm) passen. Was ich mir aber nicht vorstellen kann, ist, dass ein so wuchtiges Exemplar des Rotrandigen nicht schon längst Farbe angenommen hätte. Die Farben der einen Stufe (also des Absatzes im mittleren Hymenium = Bild 4 rechts) würden aber auch perfekt dazu passen: Rand gelblich, älter oranglich.
    Wiederum die Färbung hellbräunlich am Rand des "Hauptfruchtkörpers" lässt mich wieder zweifeln. Vielleicht doch irgendeine Antrodia oder sowas?


    Im "Auge behalten" wäre prima, dann findet sich vielleicht noch die Lösung.


    VG Ingo W

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  • Hallo Ingo, hallo hübchen!


    Also eigentlich wollte ich heute meine Hängematte neben diesem Prachtstück aufhängen, aber leider hat es angefangen, ziemlich heftig zu regnen :D !


    Die Vorstellung, es einmal mehr mit Fomitopsis pinicola zu tun zu haben, gefällt mir mittlerweile am besten von Euren Ideen: bitterer Geschmack, gelbliche Trama, Guttationstropfen...


    Auf jeden Fall wird es einmal mehr eine gelungene Vorstellung der Natur:



    Ich bleibe dran!


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Hallo zusammen!


    Nachdem nun schon wieder 2 Monate vergangen sind, habe ich mich nochmals zu meinem "Camembert" begeben, um neue Fotos zu machen und um etwaige Veränderungen zu dokumentieren.


    Seht selbst, was sich getan hat:



    Tja, leider nicht allzu viel... :


    Es sind lediglich besonders auf der Oberfläche wesentlich mehr durchschimmernde gelb-ockerliche Töne zu erkennen, aber ob das nun ein weiterer Hinweis beispielsweise in Richtung Fomitopsis pinicola sein mag?
    Die restlichen Ansichten waren sozusagen unverändert, die Schnittstelle ist wieder weiß zugewachsen.


    Kommt Ihr damit ein Stück weiter?


    Gruß,


    Fredy

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  • Hallo Fredy!


    Ich denke, damit ist auch Fomitopsis pinicola vom Tisch. Solange bleibt der nicht weiß.


    VG Ingo W

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  • Hallo Ingo!


    Puhhh... Ich habe den Pilz noch im BMG-Forum laufen und da wird die Fomitopsis-Idee nach diesem Beitrag wiederum für recht glaubwürdig eingestuft, nachdem ich bis jetzt keine einzige Antwort darauf bekommen hatte...


    Was meinst Du: Soll ich mal den "Brutzel-Test" machen oder einfach nochmals ein paar Wochen warten?


    Viele Grüße, Fredy

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  • Hallo Fredy!


    Beides!


    VG Ingo W

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  • Sei gegrüßt Petunia!


    Irgendwo hast Du ja Recht Petunia: Wenn ein Badener und ein Thüringer es schon nicht schaffen, so einen doofen Baumpilz zu bestimmen, dann wissen sie vielleicht wenigstens, ob es noch Steinpilze in der Pfalz hat...


    Aber selbst in dieser Hinsicht muß ich Dich enttäuschen;(! Tut mir Leid!


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Hallo Marc!


    Ja, ich habe bei diesem Pilz eigentlich schon an (fast) alles gedacht :D, besonders auch an Trameten und insbesondere auch an die Anis-Tramete (Trametes suavolens), die zumindest äußerlich über die gleichen farblichen Aspekte verfügt, wie mein Fundpilz.

    Beim Geruch hatte ich während des "Erstkontaktes" eher einen nichtssagenden Eindruck, eine Anisnote wäre mir bestimmt aufgefallen. Zudem hat mich bis heute das Substrat abgeschreckt, welches wohl in der Mehrzahl der Fälle Weide sein sollte und nicht klar als Totholz, sondern eher als noch stehendens und sogar lebendes Holz beschrieben wird. Auch das Fleisch müsste bei der Anis-Tramete weiß sein, was hier nicht der Fall ist.


    Aber wir werden sehen, ein weiterer Besuch steht noch aus! Ich werden nochmals den Geruch überprüfen und auch den "Brutzel-Test" machen, um einen Rotrandigen ausschließen zu können.


    Mittlerweile habe ich den Pilz "Camembert" getauft... ich finde das passt noch am ehesten...:)!


    Viele Grüße von Fredy

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