Magere Studienwoche

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.204 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Werner Edelmann.

  • Hallo zusammen


    Ich komme gerade aus einer mykologischen Studienwoche zurück. Wie vielerorts hatten wir grosse Mühe Pilze zu finden.

    Die wenigen Funde musste man sich hart verdienen, indem man stundenlang durch Wälder, Moore und Gebüsch kroch.

    Aber immerhin gab es ein paar Highlights.


    Auf dem Weg zur Tagung machte ich einen Abstecher in die subalpinen Grünerlen. Dort gab es einige schöne Kollektionen:


    1:

    Dieser bereifte Trichterling ist wohl trotz des speziellen Habitats einfach Clitocybe rivulosa.


    2:

    Ein Helmling, keine super Kollektion, aber man muss halt nehmen was man findet. Geruch nach Chlor.

    Ich habe ihn als Mycena arcangeliana bestimmt.


    Igelige Cheilozystiden.


    3:

    Ascomyceten bearbeite ich selten, aber der hier sollte klar sein. Er wuchs an toten Grünerlen-Zweigen: Rutstroemia alnobetulae.


    Die Jod-Reaktion an den Asci konnte ich nur mühsam nachweisen, aber man kann sie erkennen.


    Die Sporen sind sehr lang, um 20 µm, und wurstförmig.


    Dann waren wir zweimal in einem Auwald, der immer für Überraschungen gut ist.


    4:

    Amanita echinocephala gab es immer mal wieder. Und massenhaft Amanita strobiliformis (kein Bild).

    Wir haben mit vereinten Kräften nach der darauf wachsenden Squamanita schreieri gesucht, leider ohne Erfolg.


    5:

    Ein kleiner Mehlräsling, Clitopilus scyphoides var. omphaliiformis.


    Sporen undeutlich gerippt.


    6:

    Der hier hat mich mit seinem schleimigen Hut in die Irre geführt. Es hatte kurz zuvor geregnet, später trocknete der Hut ab.

    Dann war klar, dass es ein Rötling ist, nämlich Entoloma excentricum.


    Die typischen, gestreckten Cheilozystiden.


    7:

    Dieses kleine Pilzchen an einem bemoosten Stumpf ist nichts alltägliches: Callistosporium elaeodes.


    Sporen in Ammoniak mit dem gattungstypischen, lichtbrechenden Tropfen.



    8:

    Um Holzkeulen kümmere ich mich sonst nicht, aber die hier fand ich schön. Xylaria longipes.


    Für ein gutes Präparat braucht man eine Axt. Aber ein paar Sporen konnte ich dann doch entdecken.



    Dann noch ein paar Sachen aus verschiedenen Hochmooren:


    9:

    Entoloma elodes tauchte die ganze Woche immer wieder auf.


    Auch dieser Rötling hat spezielle Zystiden.



    10:

    Ein kleines Pilzchen am Seeufer, zwischen oder an Sumpfpflanzen: Simocybe laevigata.


    Sporen glatt, ohne Keimporus, nicht dextrinoid


    Lamellenschneide steril, mit zahlreichen Cheilozystiden.


    HDS hymeniform, aus gestielt-blasigen Zellen.



    11:

    Galerina tibiicystis


    Sporen in Kongorot


    Cheilozystiden tibiiform.


    Viele Grüsse

    Raphael

  • Die geweihförmigen Verzweigungen werden scheinbar hauptsächlich im anamorphen Stadium ausgebildet. Das ist normal, dass die Hauptfruchtform so aussieht, wie auf Deinem Foto. Ich kenn die nur so. Die Hauptfruchtform der X. longipes ist viel größer und keuliger und fast immer auf Ahorn zu finden.

    An liabn Gruaß

    Werner