Schöner unbekannter Täubling - Russula amoena?

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 902 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Luca.

  • Hallo zusammen,


    gestern fand ich folgenden Täubling im nördlichen Schwarzwald auf knapp 400 m. Aufgrund der markanten Merkmale, dachte ich im Wald der ließe sich Zuhause auch makroskopisch sicher relativ schnell bestimmen. Mangels Erfahrung hatte ich dann doch wieder einige Schwierigkeiten den Fund zuzuordnen. Leider sind die Bilder wieder nicht so toll. Ich habe das Gefühl, dass die Fotoqualität meines neuen Smartphones leider schlechter ist als die meines Alten.


    Nun zum Fund:

    - Geschmack: mild

    - Stiel: rosa überhaucht

    - Huthaut feldrig aufgerissen, Konsistenz erinnerte mich stark an den Pfirsich-Täubling; Finger fühlten sich danach auch so wachsartig an; gut bis zur Hälfte abziehbar

    - Lamellen: spröde; am Hut öfter gegabelt; Schneiden rosa-violett

    - Geruch: frisch unspezifisch; am nächsten Tag nach Sporenabwurf etwas unangenehm (nach Fisch? Da fehlt mir die Erfahrung)

    - Sporenpulverfarbe: da habe ich nur den Vergleich mit dem neuen Buch "Pilze Mitteleuropas": so 100% passte der Farbton irgendwie zu keiner abgedruckten Farbe. Am ehesten IId nach Romagnesi.

    - Standort: Kleiner Wiesen-ähnlicher Abschnitt neben Rinnsal; Hasel, Buche, Tanne

    Chemikalien und Mikro kann ich leider nicht liefern. Mit den Merkmalen lande ich am ehesten bei R. amoena, dem Samt-Täubling. Was meint ihr?


    Standort (ca. 10 Fruchtkörper, da wo der Korb steht)

    Vielen Dank für's Anschauen.

    Liebe Grüße

    Luca

  • Hallo Luca,


    schade dass kein Phenol zur Verfügung steht, damit könnte man eine violettliche Verfärbung für R. amoena am Stiel nachweisen.

    R. violeipes - Violettstieliger Pfirsichtäubling und R. amoenicolor - Bunter Brätlingstäubling sollen ja negativ sein.


    Östlich von Würzburg (Mischwald) hatte ich mal mit rudi R. amoena gefunden, dessen Hutfarben, das felderig rissige und auch eine leichte Bereifung (s. Bild 2 vorne) vorhanden waren und genauso ausgesehen hat.

    Mit den Merkmalen lande ich am ehesten bei R. amoena, dem Samt-Täubling. Was meint ihr?

    Ich schliesse mich deiner Bestimmung an und mein Arbeitsname wäre der gleiche.

    Bestimmt kommen aber noch andere Kommentare dazu.


    Danke für die schöne Präsentation :thumbup:


    claus

  • Hallo Luca,

    schöner Pilz, schöne Präsentation. Gegen R. amoena habe ich keine Bedenken, das ist er wohl.

    R. amoenicolor ist ein Mittelmeerpilz, als solchen habe ich ihn damals in Kroatien kennengelernt.

    R. violeipes wird am Hut nicht dermaßen schön violett, meist ist dessen Hutviolett durch den Gelb- bzw. Grünanteil trüb und verwaschen..

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Claus, hallo Oehrling,


    vielen Dank für eure Expertise. Freut mich, dass ich richtig lag. Was ihr schreibt, hab ich so ähnlich auch in meinen Büchern gelesen. Ich tue mir nur immer schwer, die teils knappen Angaben in der Literatur zu beurteilen, wenn ich eine neue Art finde. Gerade weil ich bisher erst eine Handvoll Täublinge bestimmt habe.


    Danke und viele Grüße

    Luca