Porling an Kirschpflaume mit labyrinthischem Hymenophor

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 920 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von lyd.

  • Hallo zusammen,


    bei der Kirschpflaumenernte (Ende Juli) habe ich diesen Porling gefunden und wäre euch sehr dankbar für Bestimmungshilfe, weil ich nicht draus schlau werde.

    Ich habe bisher nur Fotos gemacht, aber kann ohne Probleme ein Exemplar holen, falls ein Querschnitt o.ä. relevant ist.


    Danke & liebe Grüße,


    Lydia





    So sah er Anfang September dann aus:



  • Hallo, das sieht aus wie ein Eichenwirrling (Daedalea quercina), ob der aber auch an Pflaume vorkommen kann, weiß ich nicht. Auf den Bildern jedenfalls noch im Wachstum befindlich.


    LG, Bernd

  • Hallo miteinander!


    Interessanter Fund, Lydia!

    Ja Bernd, das Hymenophor sieht aus wie beim Eichenwirrling, aber diese dicke Wuchsform passt m.E.n. bei seitlich wachsenden Konsolen nicht. Der Eichenwirrling kommt flach daher, nicht so wulstig. Zu den Substraten des Eichenwirrlings hier ein Auszug aus der österreischischen Myko-Datenbank http://austria.mykodata.net/Ta…aspx?qvtaxIdTaxon=131640&

    Obstbäume sind nicht dabei. Aber ein Porlingsspezialist kann sicher mehr dazu sagen.


    Viele Grüße – Rika

  • Hallo Rika, dass der Eichenwirrling normalerweise flach ist und mit eher ausgeprägter Kante, da stimme ich zu. Aber hier haben wir doch Pilze mit stark ausgeprägtem Wachstumswulst, und das Wachstum erfolgt ja nicht in der Dicke, sondern in der horizontalen Ausdehnung, so dass man nach erfolgtem Wachstum schon auf normale Formen kommen kann. Ich hab' leider kein Bild von jungen Eichenwirrlingen zum Vergleich.


    Lydia, vielleicht ist ein Bild vom aktuellen Zustand möglich?


    LG, Bernd

  • Servus beinand',

    ich wüsst keine Alternative zu Daedalea quercina. An Prunus natürlich sehr außergewöhnlich. Das sollte dokumentiert werden und entsprechend kartiert werden.

    An liabn Gruaß

    Werner

  • Lieber Bernd, liebe Rika, lieber Werner,


    vielen Dank für eure Antworten!


    Heidrun hat den Fund am Wochenende anhand eines Fotos auch als Eichenwirrling eingeordnet und meinte, sie hatte neulich einen auf einer Reneklode.

    In der Literatur habe ich nirgends von Prunus als Substrat gelesen, aber schon, dass der Eichenwirrling neben Eiche auch an anderen Laubhölzern vorkommen kann.
    Hermann Jahn schreibt: "Er lebt manchmal als Wundparasit und fruktifiziert mehrere Meter hoch an lebenden Eichen in Stammwunden oder an Aststummeln, wo das Kernholz

    bloß liegt." Das ist vielleicht auch eine Erklärung für die etwas ungewöhnliche Wuchsform?


    Ich werde, wenn ich das nächste Mal an der Stelle bin, nochmal Fotos machen und einen Fruchtkörper mitnehmen. Ich hoffe, ich bekomme ihn ab ;-).

    Herzliche Grüße,


    Lydia